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Ford Open 2025: Schwibbert siegt – KKS dominiert das Feld

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Mit einem bärenstarken Auftritt sicherte sich unser Mitglied Jonas Schwibbert den Gesamtsieg beim Ford Open 2025. Mit 6,5 Punkten aus 7 Partien krönte er sich zum verdienten Turniersieger. Einzig gegen Reinhard Bonnmann gab Jonas ein Remis ab – eine kleine Punkteteilung, die seine Gesamtleistung jedoch nicht trübte. Besonders beeindruckend: Sein Sieg gegen den nominellen Turnierfavoriten und Vereinskollegen Nelson Strehse war die entscheidende Partie auf dem Weg zum Titel.

Jonas bewies erneut seine große praktische Stärke, gepaart mit stoischer Ruhe und taktischem Scharfsinn. Gefeiert wurde der Turniersieg – ganz im Jonas-Stil – mit veganer Schokolade und einem Joghurt. Auch DWZ-technisch geht es für ihn weiter steil bergauf: „Fast zwei-zwei“, wie er selbst schmunzelnd bemerkte.

Starke Teamleistung des KKS

Neben dem Einzelsieg ragte auch die geschlossene Teamleistung des KKS hervor:
Mit Nelson Strehse (3. Platz) und Reinhard Bonnmann (4. Platz) landeten zwei weitere KKS-Spieler in der absoluten Spitzengruppe. Insbesondere Nelson überzeugte mit seinem strategisch reifen Spiel – und wurde zusätzlich als bester Jugendlicher des Turniers ausgezeichnet.

Auch in den Ratinggruppen war der KKS präsent:

In der Gruppe 1750–1501 erreichte Max Ufer einen starken 2. Platz.

In der Gruppe 1250–0 sicherte sich Felix Trebst ebenfalls den 2. Rang.

Besonders erfreulich: Jakub Praszczalek, passives Mitglied, gewann die Ratinggruppe 1750–1501 und belegte zudem den 2. Platz in der Jugendwertung – starke Leistung!

Seniorenpreis-Gewinner Reinhard Bonnmann, den Turniersieger von 2023, rundete das starke Gesamtergebnis unseres Vereins ab.

Mannschaftswertung geht an den KKS

Auch in der Mannschaftswertung war der KKS nicht zu schlagen:
Platz 1 vor den Ford Schachfreunden Köln e.V. – ein schöner Beweis für die Tiefe und das Engagement unseres Vereins.


Herzlichen Glückwunsch an alle unsere Spieler!

Ein besonderer Dank gilt auch den Veranstaltern der Ford Schachfreunde Köln e.V., die das Turnier wieder mit viel Engagement und Liebe zum Detail ausgerichtet haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Auflage!

KI-Tipps halfen nichts – KKS 2 verliert 1:7 gegen DSK 2

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Nun war es also so weit. Das große Saisonfinale der 2. Mannschaft. Alles lief auf dieses eine Match hinaus: das entscheidende Aufstiegsspiel gegen die starke Zweitvertretung des Düsseldorfer SK. Der Sieger sollte sich einen Platz in der Oberliga sichern. Nach einer starken Saison war unser Team hochmotiviert – die Vorfreude mischte sich mit spürbarer Anspannung. Der Gegner? Gespickt mit Titelträgern, gesalzen mit Erfahrung – und im Vorfeld sogar mit der (leider unerfüllten) Hoffnung auf einen Auftritt von Schachlegende Jan Timman.

Wir traten an mit Jonas, Bonni, Jörg, Boris, Luca, Jasper, Zeno und Goldi – bereit, alles zu geben. Die Düsseldorfer hingegen kamen mit mehreren Großmeistern. Die Favoritenrolle war klar verteilt – aber das ist ja nichts, was uns je abgehalten hätte.

Brett 1: Jonas – GM Orlov

Da unser etatmäßiges Brett 1, Nelson, frisch von der ODJEM aus Willingen kam und sich zurecht eine verdiente Pause gönnte, übernahm Jonas die undankbare Aufgabe, gegen GM Orlov ran zu müssen. Schon aus der Eröffnung heraus geriet er unter Druck. Orlov spielte souverän, ließ nichts anbrennen und verwertete den Vorteil mit Routine. 0:1

Brett 2: Bonni – GM Levin

Bonni hatte Weiß gegen GM Levin und kam solide aus der Eröffnung – es entwickelte sich eine spannende Partie auf Augenhöhe. Lange Zeit sah alles nach einem gerechten Remis aus. Doch in knapper Zeit packte ihn plötzlich der Ehrgeiz: „Es war glatt remis. Ich hab bei knapper Zeit nen Springer eingestellt, weil ich wahnwitziger Weise auf einmal dachte, dass ich vielleicht mehr habe,“ kommentierte Bonni hinterher selbstkritisch. Diese kleine Überambition nutzte der Großmeister eiskalt aus – 0:2.

Brett 3: Jörg – IM de Gleria

Gegen den formstarken IM de Gleria, der in der NRW-Liga eine beeindruckende Saison gespielt hatte, sah sich Jörg schnell mit einem gefährlichen Angriff konfrontiert. Ein mutiges Figurenopfer brachte dem Düsseldorfer eine nachhaltige Initiative – und schließlich den vollen Punkt. 0:3

Brett 4: Boris – FM Klaska

Boris spielte mit Weiß gegen Jugendtalent FM Klaska, ebenfalls ein Teilnehmer der ODJEM. Während Nelson sich regenerierte, zeigte Klaska echten Sportsgeist – und einen klaren, strukturierten Stil. In typischer Manier konterte er Boris‘ Aufbau mit Schwarz und baute den Vorsprung der Gäste weiter aus. 0:4

Brett 5: Luca – von Bünau

Luca schnappte sich früh einen Bauern, doch von Bünau ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Mit präzisen Zügen baute er genügend Initiative auf, um den Bauern zurückzuholen. Danach wurde schnell in ein remisliches Endspiel abgewickelt – der (halbe) Ehrenpunkt für uns war geschafft. 0,5:4,5

Brett 6: Jasper – Hönig

Jasper war vor der Partie hochmotiviert. Sogar die KI hatte er konsultiert, wie man gute Stellungen nicht in ein Remis entgleiten lässt. Dieses Gewinnermindset hat er dann leider abgelegt, sobald er sich ans Brett gesetzt hat: Gegen Hönig, dessen Eröffnung durchaus zweifelhaft war, konnte Jasper nie mehr als minimalen Vorteil verbuchen – und letztlich ein Remis mitnehmen. 1:5

Brett 7: Zeno – Müller

Zeno brachte wie gewohnt seine typischen Motive aufs Brett. Die Stellung war lange offen und unklar – es roch nach Kampf. Doch ein paar taktische Fehler in unklarer Stellung beendeten seine Hoffnungen jäh. 1:6

Brett 8: Goldi – Li

Goldi traf auf das nächste vielversprechende Düsseldorfer Talent: Hewei Li. Dieser knüpfte nahtlos an seine starke Form vom letzten Krefelder Turnier an. Für Goldi, der derzeit etwas mit seiner Form kämpft, war an diesem Tag nicht viel zu holen. 1:7

Endstand: 1:7

Ein Ergebnis, das uns an das „Brasilien-Ergebnis“ bei der Fußball-WM 2014 erinnert – und das bei aller Bitterkeit fast schon wieder ikonisch wirkt. Natürlich hatten wir auf mehr gehofft. Aber gegen dieses Starensemble war das Resultat nicht völlig überraschend. Die Düsseldorfer waren an diesem Tag schlicht eine Nummer zu groß.

Doch kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir haben eine starke Saison gespielt, als Team zusammengestanden, und werden in der kommenden NRW-Liga-Saison wieder voll angreifen. Denn eins ist sicher: Wir kommen wieder – motiviert, gereift und hungrig auf mehr.

KKS 2 – gemeinsam stark.

KKS-Nachwuchs misst sich bei der Offenen Deutschen Jugendmeisterschaft

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Die diesjährige Offene Deutsche Jugend-Einzelmeisterschaft (ODJEM) fand erneut im idyllisch gelegenen Sauerland statt – Schauplatz eines traditionsreichen Turniers, das nicht nur durch gutes Schach, sondern auch durch seine Rahmenbedingungen glänzt: ein 4-Sterne-Hotel, ein üppiges Frühstücksbuffet, großzügige Freizeitmöglichkeiten sowie professionelle Live-Kommentierung ließen kaum Wünsche offen.

Mit dabei: vier Spieler vom KKS, die sich in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen der nationalen Konkurrenz stellten.


Nelson Strehse (U18): Stark begonnen, stark verteidigt, stark gelitten

Nelson Strehse startete mit Ambitionen in der U18, nachdem er im Vorjahr in der U16 auf sich aufmerksam gemacht hatte. In mehreren Partien bewies er Spielstärke und Kampfgeist, u.a. mit einem spektakulären Endspiel gegen Luca Englert, in dem er nach vorheriger Gewinnstellung noch unterlag – jedoch nicht ohne Eindruck zu hinterlassen.

In der Schlussrunde folgte dann die dramatische Krönung: Mit einer extra vorbereiteten Eröffnung („Fußgängerampel“) erreichte er eine Gewinnstellung, stellte diese beinahe noch ein – und rettete sich letztlich ins Remis. Am Ende fehlte das Quäntchen Glück, um das Turnier ganz vorne zu beenden, doch das Potenzial ist nach wie vor unverkennbar.


Philipp Ye (A-Gruppe): Reife Premiere auf anspruchsvollem Niveau

Erstmals in der A-Gruppe dabei, zeigte Philipp Ye eine solide Vorstellung. Mit seinem ruhigen, positionellen Stil erreichte er mehrfach vielversprechende Stellungen – die er jedoch nicht immer in Zählbares ummünzen konnte.

Mit 4 Punkten aus 9 Runden (1 Sieg, 6 Remis, 2 Niederlagen) beendete er das Turnier im ELO-Plus-Bereich. Die Entscheidung, auch mal anspruchsvolle Systeme wie das Short-System auszupacken, spricht für seine Weiterentwicklung. Insgesamt eine durchaus gelungene A-Gruppe-Premiere.


Johannes Theisen (A-Gruppe): Lehrreiche Tage in schwerem Feld

Ebenfalls in der A-Gruppe und erstmals bei der ODJEM dabei: Johannes Theisen. Ihm gelang es trotz einzelner guter Partien nicht, an seine Form aus der Vorbereitung anzuknüpfen. Mit 2,5 Punkten aus 9 Partien fiel die Bilanz eher ernüchternd aus – auch weil einige Fehler in entscheidenden Momenten die Punktchancen zunichte machten.

Doch gerade in einem starken Teilnehmerfeld wie diesem gilt: Erfahrung sammeln ist Teil des Prozesses, und Johannes zeigte trotz schwieriger Turnierlage konstanten Kampfgeist.


Ben Ihle (B-Gruppe): Mutige Vorbereitung, taktische Baustellen

Ben Ihle feierte sein ODJEM-Debüt in der B-Gruppe und sammelte 4 Punkte aus 9 Partien. Besonders auffällig war sein mutiger Umgang mit Theoriewahl – unter anderem griff er mehrmals zum Buhmann-System. Während er in der Eröffnung oft gut aus der Stellung kam, machten ihm taktische Unsauberkeiten immer wieder das Leben schwer.

Mit mehreren spannenden Partien und reichlich Erkenntnissen im Gepäck dürfte das Turnier für ihn ein wichtiger Meilenstein gewesen sein.


Coaching, Kommentar & Kulisse: Oliver Stork mit Mehrfachrolle

Abseits des Bretts war auch Oliver Stork als Teil der erweiterten KKS-Präsenz mit dabei. Offiziell für Hessen am Start (unter anderem als Coach seines Bruders in der U18), unterstützte er auch Nelson regelmäßig. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz als Kommentator auf YouTube und Twitch, wo er mit Fachkenntnis und Witz die Partien begleitete – ein echter Mehrwert für Zuschauer und Schachfreunde daheim.


Fazit

Die ODJEM im Sauerland bleibt ein Highlight des Schachjahres – mit gutem Schach, komfortabler Umgebung und spannenden Partien. Die KKS-Delegation zeigte Licht und Schatten, aber vor allem: viel Engagement, Kampfgeist und Entwicklungspotenzial.

Und wie so oft gilt: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier – der nächste Brettkampf kommt bestimmt.

Die KKSler im Regen von Krefeld

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Während draußen der Regen beständig auf das Dach der Turnierhalle prasselte, wurde drinnen gekämpft: still, konzentriert, verbissen – auf 64 Feldern, sieben Runden lang. Das Krefelder Pfingstopen war einmal mehr ein Treffpunkt für Schachbegeisterte aus Nah und Fern. Mitten im Geschehen: vier Spieler des KKS, die sich in einem stark besetzten Feld behaupteten. Ihre Wege waren unterschiedlich – aber jeder einzelne von ihnen zeigte Kampfgeist, Ausdauer und bemerkenswerte Momente.


Jasper Langner – Verlässlich stark

Mit fünf Punkten aus sieben Partien spielte Jasper Langner ein starkes Turnier – nicht spektakulär, aber grundsolide auf hohem Niveau. Als einer der nominell stärksten Spieler im Feld ging er mit hohen Erwartungen an den Start – und hielt dem Druck stand.

Nach einem souveränen Auftaktsieg gegen Enna Held und einem soliden Remis gegen Homfeldt setzte Jasper in Runde 3 ein Ausrufezeichen mit einem überzeugenden Sieg gegen Constantin Schmitz. Auch die ärgerliche Niederlage gegen Timon Klein, einen ebenfalls starken Spieler, brachte ihn nicht aus dem Tritt. In den letzten drei Runden punktete er weiter stabil – unter anderem mit einem schönen Eröffnungssieg gegen Muranyi. Das Endresultat: Platz 19, gleichbedeutend mit seiner Setzlistenposition. Eine saubere Vorstellung.


Dr. Rustam Abasov – Klug gespielt, stark verbessert

Dr. Rustam Abasov zeigte eines der konstantesten Turniere der KKS-Spieler – und ließ sich auch von frühen Rückschlägen nicht beirren. Nach einer klaren Auftaktniederlage gegen den topgesetzten Restorff zeigte er, was ihn auszeichnet: Geduld, Übersicht und der Wille, sich durchzubeißen.

Mit Siegen gegen Caspers, Heilmann und Metin sowie einem starken Remis in der Schlussrunde gegen Pienski spielte sich Rustam auf 4 Punkte und verbesserte seine Elo um stolze 33 Zähler. Seine Performance lag bei über 1900 – ein klares Zeichen, dass noch mehr in ihm steckt. Ein durchdachtes, reifes Turnier.


Jakub Praszczalek – Ein starker Auftritt mit ungenutzter Chance

Jakub Praszczalek überraschte viele – nur nicht sich selbst. Denn was auf dem Papier als Außenseiterturnier begann, wurde zu einer sehr respektablen Vorstellung.

Gleich in Runde 1 traf er auf Hewei Li, einen Spieler mit deutlich höherer Wertung. Und Jakub? Stand besser. Mit präzisem Spiel brachte er seinen Gegner an den Rand des Remis – vielleicht mehr. Dass es am Ende nicht reichte, war ärgerlich, aber auch ein Fingerzeig. Nach einer weiteren unglücklichen Partie in Runde 2 ließ er sich nicht hängen und gewann viermal hintereinander – gegen Caspers, Vormann (kampflos), Rousselet und Elsenpeter. Auch wenn es in der letzten Runde gegen den stark aufspielenden Scheffner nicht mehr zu einem weiteren Punkt reichte, war der Turnierverlauf klar positiv. Jakub spielte ein mutiges, aktives Turnier – und verbesserte sich spürbar.


Fynn Erkelenz – Lehrreiche Duelle, klare Fortschritte

Fynn Erkelenz hatte ein anspruchsvolles Programm – gleich mehrere Gegner mit deutlich höherer Elo warteten auf ihn. Doch er blieb kämpferisch, suchte seine Chancen und holte sich verdient drei Punkte.

Gegen Kulida und Vasylieva konnte er gewinnen, dazu kamen zwei Remis – allesamt gegen etwa gleich starke oder leicht stärkere Gegner. Gegen Burkhardt und Liesendahl war wenig zu holen, aber Fynn ließ sich nie entmutigen. Er spielte präzise, wenn es darauf ankam, und zeigte gerade in der zweiten Turnierhälfte, dass er taktisch wach und strategisch flexibel agieren kann. Ein Turnier, das nicht durch Glanz, sondern durch Substanz überzeugte.


Fazit – Kein Glanzlicht, aber ein fester Stand im Sturm

Das Pfingstwochenende in Krefeld war kühl, nass und grau – doch die Spieler des KKS zeigten sich wetterfest. Kein Podium, kein Pokal – aber solide Leistungen, kleine persönliche Triumphe und wichtige Erfahrungen. Jasper Langner als konstante Größe, Dr. Abasov mit beeindruckender Form, Praszczalek mit mutigem Spiel und Erkelenz mit lehrreichen Partien – vier Auftritte, die zeigen: Der Klub lebt. Und wächst. Stück für Stück, Partie für Partie.

Achterbahnfahrt mit erfolgreichem Abschluss: U20 hält in ihrer ersten Jugendbundesligasaison die Klasse!

Mai, 2025 · By Jasper Langner

29.09.2024, 11:00 Uhr: In der Weyerstraße erfolgte der Startschuss in die erste
Jugendbundesligasaison in der KKS-Geschichte. Die Mannschaft war – bis auf Adrian, den es
in die USA gezogen hat – aufgestellt wie in der Aufstiegssaison 2023/24, verstärkt um Marc
und Timon. Zwischenzeitliche Gerüchte, dass wir Zuwachs von anderen Vereinen bekommen
würden, hatten sich nicht bestätigt. Wir traten also erneut mit einer Mannschaft an, deren Spieler
allesamt aus den Talentschmieden des KKS stammen. Mit einem DWZ-Schnitt von 1900 lagen
wir lediglich mit Paderborn gleichauf, aber weit hinter den Konkurrenten, in aufsteigender
Stärke Krefeld (1975), Essen-Katernberg (2030), Dortmund-Brackel (2036), Münster (2047),
Erkenschwick (2056) und Porz (2173). Die besten 3 Mannschaften qualifizieren sich in der
Jugendbundesliga für die Deutsche Vereinsmeisterschaft, die letzten 2 steigen ab. Es versprach
also, eine schwierige Saison zu werden. Was war für uns drin? Ein Rückblick!
29.09.2024: KKS (1865) – Krefeld (1971) 3,5:2,5 → Aus einer leisen Hoffnung
wird ein realistisches Ziel
Gleich zu Beginn wartete ein sehr wichtiges Spiel auf uns. Wir trafen auf Krefeld: Nominell
die drittschwächste Mannschaft der Liga, aber immer noch mit 75 DWZ-Punkten mehr im
Schnitt als wir. Somit hatte das Ergebnis dieses Mannschaftskampfes das Potenzial, nicht nur
die Stimmung für die restliche Saison zu beeinflussen, sondern auch ganz entscheidend für die
Frage zu sein, ob wir unser Ziel Klassenerhalt würden erreichen können. Wir stellten mit
Nelson, Zeno, mir, Mark, Lars und Michael als Ersatzspieler auf. Dieser konnte gegen seinen
150 Punkte stärkeren Gegner Lucas Jovanovic leider nichts ausrichten. Besser lief es an den
Brettern 1-3: Nelson spielte gegen Emil Schuricht mit Schwarz eine lange Theorievariante, die
in ein Endspiel abwickelte, aus dem beide Seiten nicht mehr als ein Remis herausholen konnten.
Ich selbst stand aus der Eröffnung heraus zunächst besser, verspielte diesen Vorteil dann aber,
bevor ich mich nach zwischenzeitlich leicht schlechterer Stellung mit Michel Loheide auf
Remis einigte. An Brett 2 konnte Zeno einen überzeugenden Sieg gegen den 100 Punkte besser
bewerteten Mykhaylo Nezhyvenko einfahren, der seine Züge zwar bewundernswert schnell
spielte, aber dafür weitaus weniger präzise als Zeno. Beim Stand von 2:2 blieben 2 Partien. Es
folgten dramatische Minuten: Lars meisterte die nicht leichte Aufgabe, ein Endspiel mit
Mehrbauern zu verwerten, während Mark es nach einer kuriosen Partie, in der er zunächst völlig
auf Verlust, dann völlig auf Gewinn und dann wieder völlig auf Verlust stand, schließlich
schaffte, durch präzise Züge das umjubelte Remis zu erreichen und zum Matchwinner zu
werden. Die Chancen auf den Klassenerhalt, sie hatten einen großen Schritt von einer leisen
Hoffnung in Richtung eines realistischen Ziels gemacht und die Pizza nach dem
Mannschaftskampf schmeckte besonders gut.
08.12.2024: KKS (1884) – SK Münster (1899) 3:3 → Erfolg auf dem Papier,
verpasste Chancen am Brett
Den Schwung des Auftakterfolges wollten wir mitnehmen, als wir 2 Monate später, erneut
zuhause, auf den SK Münster trafen. Und wir hatten etwas Glück: Münster trat ohne ihr starkes
Brett 1, Jakob Weidemann (2286) an, weil dieser stattdessen zeitgleich bei den Erwachsenen in
der NRW-Oberliga spielte. Somit ergab sich ein offenes Match. Das erste Ergebnis ließ nicht
lange auf sich warten. Nelson einigte sich nach nur etwa einer Stunde mit seinem erfahrenen
Gegner Lennart Schröder auf Remis. An Brett 6 spielte Dominik sich schnell einen angenehmen
Vorteil heraus und verwertete diesen souverän zum 1,5:0,5 für uns. An Zenos Brett herrschte
Chaos: Es schien zunächst so, als würde sein Gegner Saba Kvantaliani mit Vorteil aus diesem
herauskommen. Dann aber begann dessen Uhr, sich im 34. Zug in einer mittlerweile
ausgeglichenen Stellung immer weiter der 0 zu nähern. Staunende Zuschauer konnten
beobachten, wie schließlich die Fahne aufleuchtete und Zeno 10 Sekunden später auf
Blättchenfall reklamierte, ohne dass Kvantaliani mittlerweile gezogen hatte. Bitter für den
Münsteraner, Glück für uns. Es stand 2,5:0,5, und die Zeichen standen auf den zweiten Sieg in
Folge: Zumal es an den verbleibenden Brettern ausnahmslos gut für uns aussah. Marc hatte an
Brett 5 zwischenzeitlich eine Qualität mehr, dann aber auf einmal einen Bauern weniger.
Schließlich erfolgte eine Einigung auf Remis. 3:1. Ich selbst hatte es mit dem erst 9-jährigen
Konstantin Müller (1950 DWZ) zu tun und schaffte es, mir bis etwa Zug 30 einen schönen
Vorteil zu erspielen. Dann aber wurde die Zeit knapp und ich scheiterte in gewisser Weise an
mir selbst. Im Rahmen der Versuche, den Vorteil umzumünzen, stellte ich einzügig einen
entscheidenden Zentrumsbauern ein und fand mich in einer hoffnungslosen Verluststellung
wieder. So blieb noch die Partie von Lars. Dieser hatte lange Zeit einen Bauern mehr in einem
Endspiel gehabt. Dann aber schaffte es sein Gegner Anton Gouterney, mit seinen Figuren
unangenehm in die weiße Stellung einzudringen und Lars‘ König in Gefahr zu bringen.
Schließlich entstand daraus der entscheidende Vorteil für ihn und folgerichtig das 3:3. Trotz des
guten Ergebnisses überwiegte der Frust, den Sieg verschenkt zu haben.
26.01.2025: SV Erkenschwick (1950) – KKS (1910) 3,5:2,5 → So bitter kann
Zuschauen sein
Das neue Kalenderjahr begann mit einer schweren Aufgabe für uns. Wir mussten auswärts in
Erkenschwick ran. Dafür brachten wir aber die stärkste Aufstellung der Saison an den Start und
kamen ohne Ersatz aus. Zum ersten Mal kamen wir in den Genuss des großartigen Taxi-Services
von Lars, der uns mit seinem Siebensitzer allesamt mitnehmen konnte und uns damit sehr viel
Zeit und Nerven sparte, die wir gebraucht hätten, wenn wir die Bahn hätten nehmen müssen.
Vor Ort wurden wir sehr gastfreundlich mit kostenlosen Getränken und belegten Brötchen
empfangen. Der Kampf nahm dann erneut einen positiven Anfang. Ich konnte Maximilian
Riechenberg mit Weiß durch eine Taktik schnell besiegen und den restlichen Verlauf des
Mannschaftskampfes als Zuschauer beobachten, was zu einem Wechselbad der Gefühle werden
sollte. Zunächst eine bittere Niederlage an Brett 2: Zenos junger Gegner Luka Schwitkowski
spielte in der Eröffnung einen fehlerhaften (-3 laut Engine!), aber trickreichen Zug, der nur auf
eine Art und Weise bestraft werden konnte, bei allen anderen Zügen zu riesigem Vorteil führte.
Zeno dachte die richtige Antwort zu kennen und spielte deshalb zu schnell. Danach war nichts
mehr zu machen. Wenige Züge später war sein König Matt. 1:1. An Lars‘ Brett ging ich nach
der Eröffnung von einer sicheren Niederlage aus: Die Stellung wirkte schrecklich. Dann aber
begann Lars, Gegenspiel zu entwickeln, gewann einige Bauern zurück und fand sich plötzlich
in einer ausgeglichenen Stellung wieder. Timon führte an Brett 6 eine schöne Partie zu einem
wohlverdienten Sieg: 2:1. Die Erkenschwicker Spieler sahen bereits einen rabenschwarzen Tag
kommen und ich begann auf einen Mannschaftssieg zu hoffen. Denn an Brett 5 spielte Marc
eine starke Partie gegen den deutlich besser bewerteten Sebastian Riechenberg und stand so auf
Gewinn, dass Riechenberg sich zu einem Remisangebot genötigt sah. Marc war mutig und
schlug es aus. Und wurde dann leider bitter bestraft. Riechenberg stellte einige Tricks und
Fallen und schaffte es schließlich, das Ruder herumzureißen und zu gewinnen. Nur noch 2:2.
Blieb die Stellung bei Lars, die so langweilig war, dass aus ihr bald ein Remis resultierte, und
Nelsons Partie, der gegen Max Lutze lange Zeit angenehm gestanden hatte, dann aber eine
Taktik übersah und einen Bauern einstellte. Nelson wehrte sich noch lange, am Ende war aber
nichts mehr zu machen. 2,5:3,5 – Erneut wäre viel mehr drin gewesen!
16.02.2025: KKS (1849) – Schachakademie Paderborn (1647) 2,5:3,5 → Das
Verhängnis der Favoritenrolle oder einfach: Eine Blamage ohnegleichen
Dennoch schien unsere Saison weiterhin unter einem guten Stern zu stehen. Sollten wir im
Heimspiel gegen den Tabellenletzten Paderborn gewinnen, wäre der Klassenerhalt bereits sehr
wahrscheinlich. Als wir die Aufstellung von Paderborn entgegennahmen, schien dies kein
Hexenwerk zu werden. Im DWZ-Schnitt trat Paderborn 200 Punkte schwächer als wir an. Doch
es scheint irgendwie, als würden wir uns immer dann blamieren, wenn wir besonders favorisiert
sind. In der letzten Saison hätten wir uns beinahe den Aufstieg vereitelt, als wir gegen Bergheim
gerade so gewannen, obwohl unsere Gegner zwei Bretter freigelassen hatten. Und diesmal
schafften wir es, gegen Paderborn zu verlieren. Lediglich Dominik und Michael an Brett 5 und
6 gewannen schnell und souverän. Vorne lief nichts zusammen. Zeno stellte auf enorm
ärgerliche Weise einen großen Vorteil ein, Nelson übersah eine Taktik, mit der sein Gegner
Material gewann. Ich versuchte noch lange Zeit, ein leicht besseres Endspiel zu gewinnen. Nach
über 6 Stunden musste ich aber konsterniert feststellen, dass ich dem Dauerschach meines
Gegners nicht entkommen konnte. 2,5:3,5. Noch schlimmer wurde dieser Spieltag dadurch,
dass Ligaschwergewicht Porz gegen unseren Abstiegskonkurrenten Krefeld verlor, weil zwei
Porzer Spieler die Karenzzeit gerissen hatten. Beides zusammen machte aus einem fast schon
sicher geglaubten Saisonziel wieder eine schwer zu erreichende Mission.
23.03.2025: SF Brackel (2036) – KKS (1893) 2,5:3,5 → Wiedergutmachung
Unsere zweite Auswärtsfahrt führte uns nach Brackel, wo uns zunächst ein Schock erwartete.
Brackel trat in Bestbesetzung an. Als die Bretter freigegeben wurden, fehlte aber ein Brackeler
Spieler. Jona Bungarten kam schließlich erst nach 1 Stunde und 10 Minuten und riss die
Karenzzeit, sodass Zeno kampflos gewann. Nelson remisierte relativ schnell gegen Robert
Prieb. Ben, der uns an Brett 6 komplettierte, sah sich dem deutlich stärkeren Paul Stych
gegenüber, hielt aber gut mit. Lars spielte mit Schwarz gegen den Sieger des B-Opens der
Dortmunder Schachtage 2024, Oleksandr Kasapchuk. Da war leider nichts drin. 1,5:1,5. Timon
setzte gegen Alois Römer alles auf die Karte Angriff, stand zwischendurch laut Engine sehr
dubios. Schließlich aber übersah Alois eine Taktik, die Timon den vollen Punkt einfahren ließ.
Ein sehr starkes Ergebnis für Timon gegen einen 200 Punkte stärkeren Gegner! Leider verlor
aber Ben in einem Endspiel Material und musste die Waffen strecken. An meinem Brett jedoch
hatte ich mir gegen Samuel Tomasjan langsam einen Vorteil erspielen können, sodass ich mich
in einem Turmendspiel mit 2 Mehrbauern wiederfand. Schließlich konnte ich den vollen Punkt
einfahren. Wir holten einen enorm wichtigen 3,5:2,5-Sieg, den wir daraufhin noch in einer
nahegelegenen Pizzeria ausklingen ließen.
11.05.2025: KKS (1866) – SG Porz (2123) 1:5 → Frohe Kunde nach
schmerzhafter Derbyniederlage
Folgende Ausgangslage erwartete uns am 11.05. vor unserem Heimspiel gegen Porz: Sollten
wir mindestens ein Unentschieden erreichen, wäre der Klassenerhalt sicher. Sollten wir
verlieren, würde das Ergebnis des Kampfes zwischen Krefeld und Katernberg für uns
entscheidend sein: Sofern dieses Spiel irgendein anderes Resultat als 3:3 haben würde, müssten
wir gegen Katernberg nur noch antreten, um die Klasse zu halten. Zu unserem Ergebnis lieber
nur kurz: Nelson gewann gegen Alwin Mainka, an den übrigen Brettern mussten wir uns leider
den übermächtigen Gegnern geschlagen geben, auch wenn es vereinzelt Chancen gab, etwa bei
Zeno. Dann aber die erlösende Nachricht aus Krefeld: Das Spiel war zwar 3:3 ausgegangen,
doch Katernberg hatte an Brett 6 kampflos verloren. Das wird im Punktesystem der Liga
besonders bestraft, wodurch Krefeld den Mannschaftskampf gewann und wir gegen Katernberg
nur noch rechtzeitig ankommen mussten.
25.05.2025: SF Katernberg (2030) – KKS (1858) 5:1 → Ins Ziel getaumelt
Damit das gelang, fuhren wir schon um 8:45 Uhr bei Lars ab. So waren wir bereits um 10:30
vor Ort und konnten uns mit Freigabe der Bretter des Klassenerhalts sicher sein. Mit einem Sieg
wäre noch Platz 4 in der Liga drin gewesen, bei dem man eventuell hätte darüber nachdenken
können, einen Freiplatzantrag für die Deutsche Vereinsmeisterschaft zu stellen. Davon waren
wir aber leider weit entfernt. Es setzte das zweite 1:5 in Folge, diesmal gewann einzig Zeno mit
einer sehr überzeugenden Angriffspartie gegen Aik Arakelian. 96 % Genauigkeit trotz
zwischenzeitlichem Figurenopfer! Zum Sieg gratulieren konnte man unseren Gegnern aber
auch nicht wirklich, denn trotz des 5:1 gegen uns stiegen sie ab, während wir die Klasse hielten.
Einigermaßen kurios.
Fazit:
Im Verlaufe der Saison hatten wir unerwartete Erfolge wie auch blamable Niederlagen,
glückliche Wendungen wie auch bittere Einsteller. Im Ergebnis haben wir es geschafft,
regelmäßig mit einer guten Aufstellung anzutreten und in den wichtigen Momenten zu punkten.
Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben: An Nelson, Zeno und Lars
(allesamt mit 7 von 7 Einsätzen!), an Timon, Marc, Dominik und Mark sowie an unsere
Ersatzspieler Michael, Ben, Julian und Fynn! Es hat mir großen Spaß gemacht, in dieser
Mannschaft zu spielen und die Mannschafsführung übernehmen zu dürfen. Ein Großteil des
Mannschaftsstammes bleibt nächste Saison bestehen und es kommen starke Spieler aus der
Jugend nach. Vermissen werden wir allerdings Dominik und Lars, die für die U20 zu alt werden
– Und das auch, aber bei weitem nicht nur wegen des tollen Taxi-Services! Wir dürfen also
gespannt nach vorne schauen. Auf ein Neues!
Von Johannes Theisen

Strehse gewinnt VM

März, 2025 · By Jasper Langner

Mit einer beeindruckenden Dominanz sicherte sich Nelson Strehse den Titel des KKS-Vereinsmeisters 2024/25. In der entscheidenden 7. Runde ließ er keinen Zweifel an seinem Triumph aufkommen: Ein schneller Sieg mit den schwarzen Steinen gegen Arnd Goldenstein machte den Titelgewinn perfekt. Am Ende steht Strehse mit 6,5 Punkten aus 7 Partien unangefochten an der Spitze – eine herausragende Leistung.

Der Einzige, der ihm im Turnierverlauf einen halben Punkt abnehmen konnte, war Jasper Langner, doch auch dieses Remis konnte Strehse nicht aufhalten. Besonders wichtig war sein Erfolg in der 4. Runde gegen Vorjahressieger Emil Meyer – eine Partie, die in der Rückschau als vorentscheidend gelten dürfte. Meyer spielte ein starkes Turnier und blieb mit 6 Punkten ebenfalls knapp unter der maximal möglichen Ausbeute. Sein souveräner Sieg gegen die Turnierüberraschung Ben Ihle in der Schlussrunde reichte zwar für Platz 2, aber nicht, um Strehse noch abzufangen.

Nun bleibt die spannende Frage: Wo findet die Siegerehrung statt? Traditionell wird der Vereinsmeister im Petersberger Hof geehrt, doch möglicherweise haben Turnierleiter Peter und Philipp eine Überraschung parat. Die Vereinsmitglieder warten gespannt auf die offizielle Ankündigung.

Dieses Turnier stand zudem im Zeichen eines Mannes, der dem KKS viel gegeben hat: Jürgen Koch. Ihm ist es zu verdanken, dass die Vereinsmeisterschaft in den letzten Jahren regelmäßig ausgetragen wurde. Auch in diesem Jahr hatte er das Turnier noch finanziell unterstützt – sein Andenken lebt im Verein weiter.

Ein ereignisreiches Turnier liegt hinter uns, eine strahlende Schachzukunft vor uns – und ein neuer Champion hat seinen Namen in die Vereinsgeschichte eingetragen: Nelson Strehse, KKS-Vereinsmeister 2024/25!

Jürgen Koch verstorben – ein Nachruf

März, 2025 · By Jasper Langner

Liebe Mitglieder,

der Klub Kölner Schachfreunde trauert um sein Mitglied Jürgen Koch.

Jürgen begegnete mir zum ersten Mal anlässlich des 50-jährigen Jubiläums unseres Schachklubs, das wir im August 2017 mit einem größeren Turnier feierten. Zu diesem Turnier hatte er sich angemeldet. Was er sah, gefiel ihm offenbar so gut, dass er den Entschluss fasste, sich umfangreich zu engagieren. Sehr schnell bemerkte er nämlich, dass der KKS eine seiner persönlichen Herzensangelegenheiten mit viel Einsatz, jedoch begrenzten Möglichkeiten betrieb: die Jugendarbeit.

Bald wurde Jürgen zu einer festen Größe im Verein. Er trieb die Suche nach neuen Räumlichkeiten voran, weil wir im Naturfreundehaus nahe des Hans-Böckler-Platzes zwar ein Auskommen hatten, aber wegen des eingeschränkten Angebots an Platz und Spieltagen an ein Wachstum kaum zu denken war und die Jugendarbeit in der Folge etwas auf der Stelle trat. Als wir nach längerer Suche durch einen Tipp eines Mitglieds in der Weyerstraße fündig wurden, unterstützte er den Umzug, den Ausbau der Räume und deren Unterhalt sehr großzügig. Parallel dazu half er, das Trainingsangebot für unsere Jugend deutlich auszubauen. Zusammen mit anderen schaffte er die Rahmenbedingungen für eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Seit dem Umzug Ende 2018 wuchs der KKS um deutlich mehr als die Hälfte, was zum größten Teil an neu hinzugekommenen Kindern und Jugendlichen lag, die das Spiellokal mit Leben füllten. Tolle Erfolge im Jugendbereich stellten sich ein, bis hin zum Aufstieg in die Jugendbundesliga. Aber das war nicht alles – der Nachwuchs eroberte sich viele Stammplätze auch in den höheren Seniorenmannschaften, was in der Vergangenheit nur selten gelang. Das führte dazu, dass die 2. Mannschaft inzwischen der 1. dicht auf den Fersen ist, 3. und 4. sind aufgerückt, weitere Seniorenmannschaften konnten gemeldet werden und die Abstände zwischen den Teams sind deutlich geschrumpft. Ferner stieß er u.a. die Kooperation mit dem Gymnasium Neue Sandkaul, die Ausrichtung einer Vereinsmeisterschaft und die Gründung eines Fördervereins an.

Mitten in diese tolle Entwicklung platzte die bestürzende Nachricht von Jürgens schwerer Erkrankung. Mit dem ihm eigenen Optimismus nahm er den langwierigen Kampf auf. Rückschläge und gute Nachrichten wechselten sich ab. Nie steckte er auf und schon gar nicht hielt ihn seine Krankheit von seinem Engagement ab. Bis zuletzt sprühte er vor Ideen, lag ihm das Wohlergehen des Vereins am Herzen. Doch ein Sieg war ihm nicht mehr vergönnt. Jürgen unterlag seinem heimtückischen Gegner.

Mit Jürgen verliert der Klub Kölner Schachfreunde einen wundervollen Menschen, dem der Verein sehr viel zu verdanken hat. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Peter Graf

Der einzige Tiefschlag kam von der KVB…

Februar, 2025 · By Jasper Langner

Unser vorzeitiger Frühlungsausflug nach Porz begann für mich mal wieder mit einem unerfreulichen ÖPNV-Erlebnis. Ich brach frühzeitig auf, wanderte im Sinne von Frischluftaufnahme die zwei Haltestellen zur Anschlussstelle Aachener Str./Gürtel der Linie 7. Dort angekommen, sollte die nächste Bahn nicht in den erwarteten 8 Minuten, sondern laut Anzeigetafel in deren 53 neue Fahrgäste aufnehmen. In wunderbarer Ergänzung funktionierte auch die Fahrplanauskunft der KVB nicht. Man konnte also nicht herausfinden, ob die Tafel Fake News verbreitete und welche Alternativen es für eine ÖPNV-Expedition nach Porz gab. Allmählich fragt man sich, was schlimmer ist: Warnstreik oder Normalbetrieb…

Kurz entschlossen trat ich den Rückweg an, um mal wieder aufs Auto umzusteigen. Zu Fuß, denn klar: Die stadtauswärts fahrende 1 war gerade weg. Von Johannes erfuhr ich, dass er mit dem Auto zum Spiellokal gebracht werden sollte und ich bat ihn, Mile eine E-Mail zu schreiben. Die Hoffnung war, dass er sie entweder noch rechtzeitig erhielt oder ohnehin nicht mit der 7 fahren wollte. Farhad rief ich an und vereinbarte mit ihm einen Treffpunkt. Alle anderen wusste ich versorgt.

Große Erleichterung beim Eintreffen im Porzer Spiellokal: Mile war bereits da! Weiterhin war aus unserer Sicht erfreulich, dass der Tabellenführer Porz 4 deutlich von der Bestbesetzung entfernt war. An den vorderen vier Brettern war Porz zwar immer noch Favorit, aber in der zweiten Hälfte brachten wir einige DWZ-Punkte mehr auf die Waage. Im Schnitt lagen wir sogar leicht vorne. Ein spannender Kampf in toller Turnieratmosphäre war zu erwarten: Zeitgleich fand die Spitzenbegegnung der Regionalliga zwischen Porz 3 und Horrem statt.

Davon sollte ich jedoch zunächst nur sehr wenig mitbekommen. Für mehr als eine Stunde war ich quasi an meinem Platz festgenagelt. Ich war gefühlt ununterbrochen am Zug. Kaum hatte ich die Uhr gedrückt und meinen Zug notiert, war die gegnerische Antwort schon auf dem Brett. Es gelang mir zwar, etwas Vorteil herauszuholen, aber im Gewinnsinne war der etwas dünn. Das änderte sich, als ich mit einer Dame-Läufer-Batterie eher plump den Bauern auf a7 angriff, in dessen Nähe sich der lang rochierte König versteckte. Die scheinbar einfachste Parade lief in einen netten Doppelangriff mit massivem Materialgewinn – 1:0 für uns noch vor 12.30 Uhr.

Danach hatte ich genug Zeit, mich um das Geschehen an den anderen Brettern zu kümmern. Üblicherweise entwickelt sich das zu einer langen Qual für die Absolventen einer Kurzpartie, wie wohl so einige aus eigener Erfahrung wissen. Heute schien das nicht so zu sein. Die links und rechts neben mir spielenden Götz und Thomas standen deutlich besser. Emil hatte wieder eine scharfe Stellung, die aber offenbar im Gleichgewicht war. Unsicher war ich mir bei Farhad. Irgendwie hing da alles und ich hatte das Gefühl, dass er etwas näher am Abgrund stand, als sein Gegner. Aber da konnte ich mich auch täuschen. Farhad mag solche Stellungen und kommt gut damit klar. Deutlich ruhiger ging es bei Johannes zu. Hier gab es ein Mittelspiel mit allen Schwerfiguren sowie Springerpaar gegen Läuferpaar. Die Bauern waren gut verkeilt, weshalb das Springerpaar bestimmt kein Nachteil war. Deutlich trüber waren die Aussichten von Mile, da fehlte eine Qualle. Philipp drückte bei ziemlich vollem Brett auf den rückständigen gegnerischen e-Bauern. Zusammengefasst kam ich zu dem Schluss, dass der Kampf nicht schlechter als 4:4 ausgehen sollte.

Götz baute derweil seinen Vorteil kontinuierlich und sehr nervenschonend für den Zuschauer aus. Rauer ging es an den beiden Spitzenbrettern zu. Emil opferte mal wieder eine Figur. Dieses Mal erhielt er dafür jedoch keinen Angriff, eroberte aber ein ganzes Bauerndorf, das zahlenmäßig genug Kompensation darstellte. Und Farhad. Nun ja, weiterhin nicht das, was ich unbedingt auf meinem Brett haben müsste, ich blickte einfach nicht durch.

Die nächste Ergebnisänderung erfolgte nach gut drei Stunden, Götz erhöhte auf 2:0. Damit konnte man eine Niederlage praktisch schon ausschließen. Ok, Mile stand inzwischen klar auf Verlust. Aber bei Emil war das Ganze völlig verflacht zu einem Endspiel mit Turm und drei Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer, in dem für Schwarz keinerlei Fortschritte zu erzielen waren. Folglich: 2,5:0,5. Etwas später das 3:1. Johannes hatte eine ungewöhnliche Zugwiederholung herbeigeführt, mit seiner Dame tief in des Gegners gleichnamigen Flügel, bevor Porz auf 3:2 verkürzen konnte. Mile musste die Waffen strecken. Nervosität wollte sich dennoch nicht einstellen, ganz im Gegenteil, es kam Vorfreude auf. Philipp und Thomas standen völlig solide in ausgeglichenen Stellungen. Bei Farhad hatte sich nach einem Schlagabtausch der Rauch verzogen, er kam mit einer Mehrqualle aus den Trümmern hervor, für die der Gegner zwar einen Bauern hatte, der aber in dem Fall nicht ansatzweise ausreichende Kompensation darstellte. Diese Partie war eindeutig zu unseren Gunsten gekippt.

Philipp stellte fruchtlose Gewinnversuche im völlig ausgeglichenen Turmendspiel ein. Nach knapp fünf Stunden stand es 3,5:2,5, der Kampf kam langsam auf die Zielgerade. Zunächst machte Farhad den Deckel drauf und gewann nach sehr geduldiger Endspielführung. Schließlich fand die letzte noch laufende Partie ein friedliches Ende. Das Turmendspiel, mit dem sich Thomas inzwischen abmühte, war trotz eines Mehr- und zweier Freibauern absolut nicht zu gewinnen.

Wer zuletzt mitgezählt hatte, wusste es schon: Wir haben 5:3 gewonnen, womit wir weiterhin einen Platz im Mittelfeld einnehmen. Allerdings verrät der Blick auf die Tabelle, wie eng die Liga ist. Sicher sind wir noch lange nicht, wir müssen noch nachlegen:

https://ergebnisportal.sv-hennef.de/index.php/component/clm/?view=runde&saison=4&liga=49&runde=8&dg=1&Itemid=101

Peter Graf

Zweite verliert gegen Mülheim-Nord 3

Februar, 2025 · By Jasper Langner

Ein Kampf auf Messers Schneide – Ein Schachdrama in der NRW-Liga

Nach dem überzeugenden Sieg gegen Dinslaken stand unsere 2. Mannschaft heute erneut vor einer großen Herausforderung. Diesmal auf heimischem Boden, doch der Gegner war nicht zu unterschätzen: die dritte Mannschaft des Bundesligisten aus Mülheim an der Ruhr. Auf dem Papier ein Team aus den unteren Tabellenregionen – aber bekannt für seine unberechenbaren Aufstellungen und eine zuletzt spürbare Aufwärtstendenz. Eine Wundertüte also, die uns einiges abverlangen sollte.

Die Vorzeichen standen nicht optimal, da wir auf Boris und erneut auf Bonni verzichten mussten. Doch in solchen Momenten zeigen sich wahre Kämpfer. Die langjährige Legende unserer Zweiten, Goldi, und der spielstarke Daniel Tupac aus der vierten Mannschaft sprangen in die Bresche. Unsere Aufstellung lautete: Nelson, Jonas, Jörg, Luca, Jasper, Zeno, Goldi und Daniel.

Ein vielversprechender Start

Der Kampf begann verheißungsvoll: Daniel Tupac bewies sofort seine Klasse, indem er seinen jugendlichen Gegner Alexander Limbourg mit überlegener Eröffnungsvorbereitung förmlich überrollte. Ein beeindruckender Einstand für Daniel, der sonst in der Verbandsliga für uns punktet.

Auch an den anderen Brettern sah es zunächst gut aus: Nelson manövrierte sich mit Schwarz souverän durch eine Theorievariante des Dc2-Nimzo, Jonas und Jasper kamen beide gut aus der Eröffnung (auch wenn der symmetrische Charakter der Stellungen nicht besonders viel hergab). Luca hingegen konnte gegen Dustin Kuipers keine Vorteile aus der Eröffnung ziehen. Doch Jörg und Goldi standen mit Schwarz sehr angenehm, und Zeno baute früh einen spürbaren Vorteil auf. Der Kampfgeist war geweckt!

Die Wende – Licht und Schatten

Doch dann kippte die Stimmung: Jonas entschied sich für ein relativ frühes Remis gegen Christoph Helmer – eine pragmatische Entscheidung, doch es wurde klar, dass sich an anderen Brettern dunkle Wolken zusammenbrauten. Luca spielte zu passiv und übersah eine Ressource seines Gegners, was ihm einen Minusbauern und ein hartes Ringen ums Remis einbrachte. Auch Jasper geriet ins Straucheln und fand sich in einem trostlosen Endspiel ebenfalls mit einem Bauern weniger wieder. Jörg wiederum sah sich den wachsenden Angriffsbemühungen des starken Philipp Limbourg ausgesetzt. Hoffnung lag in Zenos Stellung, die wie geschaffen für seine aggressive Spielweise war – offen, voller taktischer Möglichkeiten und mit klaren Gewinnchancen.

Dann überschlug sich das Geschehen: Zeno nutzte seinen Vorteil und baute mit einem überzeugenden Sieg die Führung aus. Doch gleichzeitig brach Jasper unter dem Druck zusammen und musste die Waffen strecken. Auch Goldi, eben noch in sicherem Fahrwasser, fand sich plötzlich in einem verlorenen Endspiel wieder. Am Spitzenbrett trennten sich Nelson und Andreas Walter friedlich mit einem Remis – Zwischenstand: 3:3.

Die Entscheidung in den letzten Zügen

Nun lastete die gesamte Verantwortung auf Luca und Jörg, die beide verlorene Endspiele verteidigen mussten. Luca zeigte Nervenstärke und fand in höchster Not eine clevere Abwicklung in ein Springerendspiel. Trotz eines Minusbauern und der „Faustregel“, dass Springerendspiele wie Bauernendspiele zu bewerten sind, gelang es ihm dank eines entfernten Freibauern, das Unmögliche zu schaffen – Remis!

Jörg hingegen kämpfte verbissen und hatte laut den analysierenden Kiebitzen die Chance, eine klassische Philidor-Verteidigung im Turmendspiel aufzubauen. Doch in der Hitze des Gefechts ließ er diese Möglichkeit verstreichen – und musste wenig später seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Endstand: 3,5:4,5. Eine bittere Niederlage.

Ein ernüchternder Tag – und ein spannendes Saisonfinale

Es war ein harter Rückschlag. Nur wenige unserer Spieler erreichten ihre Bestform, und mit Schwarz erzielten wir lediglich 0,5 aus 4 möglichen Punkten – ein schwacher Tag für unsere sonst so kampfstarke Truppe. Auch die anderen Ergebnisse der NRW-Liga sorgten für Überraschungen: Neben Mülheim-Nord siegten auch die weiteren „Kellerkinder“ Lasker, VDSF Bonn und Sterkrade-Nord. Besonders brisant: Solingen 3, vor dem Spieltag unser direkter Konkurrent an der Tabellenspitze, verlor kampflos 0:8 gegen Bünde. Damit rückt die Liga enger zusammen als je zuvor.

Jetzt heißt es: Kräfte sammeln, analysieren und mit unbändigem Willen in den Saisonendspurt gehen. Der Durchmarsch in die Oberliga ist noch möglich – aber auch der Wiederabstieg droht. Am 16. März in Wattenscheid wartet das nächste entscheidende Duell. Die Spannung könnte nicht größer sein!

Terminplan bis Mai 2025

Januar, 2025 · By Jasper Langner

Januar

Donnerstag, 23.1. Miniprix Januar

Freitag, 24.1. BGP Januar

Sonntag, 26.1. U20/1 (A), U20/2 (H), U12/1 (A), U12/2 (H)


Februar

Samstag, 1.2. U16/2 (A), U16/3 (H)

Sonntag, 2.2. KKS3 (H), KKS4 (A), KKS9 (H)

Samstag, 8.2. KKS1 (H)

Sonntag, 9.2. KKS1 (H), KKS2 (H), KKS5 (A), KKS7 (A)

Donnerstag, 13.2. SGP Februar

Freitag, 14.2. VM Spieltermin

Sonntag, 16.2. U20/1 (H), U12/1 (H), U12/2 (A)

Donnerstag, 20.2. Miniprix Februar

Freitag, 21.2. BGP Februar

Samstag, 22.2. U16/1 (H), U16/3 (A)

Sonntag, 23.2. KKS3 (A), KKS6 (A)


März

Freitag, 7.3. VM Spieltermin

Sonntag, 9.3. KKS6 (H), KKS7 (H), KKS8 (H), KKS9 (A)

Donnerstag, 13.3. SGP März

Freitag, 14.3. BGP Februar (verschoben)

Samstag, 15.3. U16/1 (A), U16/2 (H), U16/3 (H)

Sonntag, 16.3. KKS2 (A), KKS3 (H), KKS4 (H), KKS5 (H)

Donnerstag, 20.3. Miniprix März

Freitag, 21.3. BGP März

Sonntag, 23.3. U20/1 (A), U20/2 (A), U12/1 (A), U12/2 (H), 1.Runde Viererpokal

Freitag, 28.3. VM Spieltermin

Sonntag, 30.3. KKS6 (A), KKS8 (A)


April

Samstag, 5.4. KKS1 (A), U16/1 (H), U16/2 (A), U16/3 (A)

Sonntag, 6.4. KKS1 (A), KKS2 (H), KKS3 (A), KKS4 (H)

Donnerstag, 10.4. SGP April

Freitag, 11.4. Regelabend mit National Arbiter Jürgen Fuhs

Sonntag, 13.4. KKS5 (A), KKS9 (H)

Donnerstag, 24.4. Miniprix April

Freitag, 25.4. BGP April


Mai

Samstag, 3.5. KKS1 (A)

Sonntag, 4.5. KKS1 (A), KKS2 (A)

Sonntag, 11.5. KKS5 (H), U20/1 (H), U20/2 (H)

Donnerstag, 15.5. SGP Mai

Sonntag, 18.5. KKS3 (H), KKS4 (A)

Donnerstag, 22.5. Miniprix Mai

Freitag, 23.5. BGP Mai

Sonntag, 25.5. KKS6 (H), KKS9 (A), U20/1 (A), U20/2 (A)

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