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Die KKSler im Regen von Krefeld
Juni, 2025 · By Jasper Langner
Während draußen der Regen beständig auf das Dach der Turnierhalle prasselte, wurde drinnen gekämpft: still, konzentriert, verbissen – auf 64 Feldern, sieben Runden lang. Das Krefelder Pfingstopen war einmal mehr ein Treffpunkt für Schachbegeisterte aus Nah und Fern. Mitten im Geschehen: vier Spieler des KKS, die sich in einem stark besetzten Feld behaupteten. Ihre Wege waren unterschiedlich – aber jeder einzelne von ihnen zeigte Kampfgeist, Ausdauer und bemerkenswerte Momente.
Jasper Langner – Verlässlich stark
Mit fünf Punkten aus sieben Partien spielte Jasper Langner ein starkes Turnier – nicht spektakulär, aber grundsolide auf hohem Niveau. Als einer der nominell stärksten Spieler im Feld ging er mit hohen Erwartungen an den Start – und hielt dem Druck stand.
Nach einem souveränen Auftaktsieg gegen Enna Held und einem soliden Remis gegen Homfeldt setzte Jasper in Runde 3 ein Ausrufezeichen mit einem überzeugenden Sieg gegen Constantin Schmitz. Auch die ärgerliche Niederlage gegen Timon Klein, einen ebenfalls starken Spieler, brachte ihn nicht aus dem Tritt. In den letzten drei Runden punktete er weiter stabil – unter anderem mit einem schönen Eröffnungssieg gegen Muranyi. Das Endresultat: Platz 19, gleichbedeutend mit seiner Setzlistenposition. Eine saubere Vorstellung.
Dr. Rustam Abasov – Klug gespielt, stark verbessert
Dr. Rustam Abasov zeigte eines der konstantesten Turniere der KKS-Spieler – und ließ sich auch von frühen Rückschlägen nicht beirren. Nach einer klaren Auftaktniederlage gegen den topgesetzten Restorff zeigte er, was ihn auszeichnet: Geduld, Übersicht und der Wille, sich durchzubeißen.
Mit Siegen gegen Caspers, Heilmann und Metin sowie einem starken Remis in der Schlussrunde gegen Pienski spielte sich Rustam auf 4 Punkte und verbesserte seine Elo um stolze 33 Zähler. Seine Performance lag bei über 1900 – ein klares Zeichen, dass noch mehr in ihm steckt. Ein durchdachtes, reifes Turnier.
Jakub Praszczalek – Ein starker Auftritt mit ungenutzter Chance
Jakub Praszczalek überraschte viele – nur nicht sich selbst. Denn was auf dem Papier als Außenseiterturnier begann, wurde zu einer sehr respektablen Vorstellung.
Gleich in Runde 1 traf er auf Hewei Li, einen Spieler mit deutlich höherer Wertung. Und Jakub? Stand besser. Mit präzisem Spiel brachte er seinen Gegner an den Rand des Remis – vielleicht mehr. Dass es am Ende nicht reichte, war ärgerlich, aber auch ein Fingerzeig. Nach einer weiteren unglücklichen Partie in Runde 2 ließ er sich nicht hängen und gewann viermal hintereinander – gegen Caspers, Vormann (kampflos), Rousselet und Elsenpeter. Auch wenn es in der letzten Runde gegen den stark aufspielenden Scheffner nicht mehr zu einem weiteren Punkt reichte, war der Turnierverlauf klar positiv. Jakub spielte ein mutiges, aktives Turnier – und verbesserte sich spürbar.
Fynn Erkelenz – Lehrreiche Duelle, klare Fortschritte
Fynn Erkelenz hatte ein anspruchsvolles Programm – gleich mehrere Gegner mit deutlich höherer Elo warteten auf ihn. Doch er blieb kämpferisch, suchte seine Chancen und holte sich verdient drei Punkte.
Gegen Kulida und Vasylieva konnte er gewinnen, dazu kamen zwei Remis – allesamt gegen etwa gleich starke oder leicht stärkere Gegner. Gegen Burkhardt und Liesendahl war wenig zu holen, aber Fynn ließ sich nie entmutigen. Er spielte präzise, wenn es darauf ankam, und zeigte gerade in der zweiten Turnierhälfte, dass er taktisch wach und strategisch flexibel agieren kann. Ein Turnier, das nicht durch Glanz, sondern durch Substanz überzeugte.
Fazit – Kein Glanzlicht, aber ein fester Stand im Sturm
Das Pfingstwochenende in Krefeld war kühl, nass und grau – doch die Spieler des KKS zeigten sich wetterfest. Kein Podium, kein Pokal – aber solide Leistungen, kleine persönliche Triumphe und wichtige Erfahrungen. Jasper Langner als konstante Größe, Dr. Abasov mit beeindruckender Form, Praszczalek mit mutigem Spiel und Erkelenz mit lehrreichen Partien – vier Auftritte, die zeigen: Der Klub lebt. Und wächst. Stück für Stück, Partie für Partie.
Achterbahnfahrt mit erfolgreichem Abschluss: U20 hält in ihrer ersten Jugendbundesligasaison die Klasse!
Mai, 2025 · By Jasper Langner
29.09.2024, 11:00 Uhr: In der Weyerstraße erfolgte der Startschuss in die erste
Jugendbundesligasaison in der KKS-Geschichte. Die Mannschaft war – bis auf Adrian, den es
in die USA gezogen hat – aufgestellt wie in der Aufstiegssaison 2023/24, verstärkt um Marc
und Timon. Zwischenzeitliche Gerüchte, dass wir Zuwachs von anderen Vereinen bekommen
würden, hatten sich nicht bestätigt. Wir traten also erneut mit einer Mannschaft an, deren Spieler
allesamt aus den Talentschmieden des KKS stammen. Mit einem DWZ-Schnitt von 1900 lagen
wir lediglich mit Paderborn gleichauf, aber weit hinter den Konkurrenten, in aufsteigender
Stärke Krefeld (1975), Essen-Katernberg (2030), Dortmund-Brackel (2036), Münster (2047),
Erkenschwick (2056) und Porz (2173). Die besten 3 Mannschaften qualifizieren sich in der
Jugendbundesliga für die Deutsche Vereinsmeisterschaft, die letzten 2 steigen ab. Es versprach
also, eine schwierige Saison zu werden. Was war für uns drin? Ein Rückblick!
29.09.2024: KKS (1865) – Krefeld (1971) 3,5:2,5 → Aus einer leisen Hoffnung
wird ein realistisches Ziel
Gleich zu Beginn wartete ein sehr wichtiges Spiel auf uns. Wir trafen auf Krefeld: Nominell
die drittschwächste Mannschaft der Liga, aber immer noch mit 75 DWZ-Punkten mehr im
Schnitt als wir. Somit hatte das Ergebnis dieses Mannschaftskampfes das Potenzial, nicht nur
die Stimmung für die restliche Saison zu beeinflussen, sondern auch ganz entscheidend für die
Frage zu sein, ob wir unser Ziel Klassenerhalt würden erreichen können. Wir stellten mit
Nelson, Zeno, mir, Mark, Lars und Michael als Ersatzspieler auf. Dieser konnte gegen seinen
150 Punkte stärkeren Gegner Lucas Jovanovic leider nichts ausrichten. Besser lief es an den
Brettern 1-3: Nelson spielte gegen Emil Schuricht mit Schwarz eine lange Theorievariante, die
in ein Endspiel abwickelte, aus dem beide Seiten nicht mehr als ein Remis herausholen konnten.
Ich selbst stand aus der Eröffnung heraus zunächst besser, verspielte diesen Vorteil dann aber,
bevor ich mich nach zwischenzeitlich leicht schlechterer Stellung mit Michel Loheide auf
Remis einigte. An Brett 2 konnte Zeno einen überzeugenden Sieg gegen den 100 Punkte besser
bewerteten Mykhaylo Nezhyvenko einfahren, der seine Züge zwar bewundernswert schnell
spielte, aber dafür weitaus weniger präzise als Zeno. Beim Stand von 2:2 blieben 2 Partien. Es
folgten dramatische Minuten: Lars meisterte die nicht leichte Aufgabe, ein Endspiel mit
Mehrbauern zu verwerten, während Mark es nach einer kuriosen Partie, in der er zunächst völlig
auf Verlust, dann völlig auf Gewinn und dann wieder völlig auf Verlust stand, schließlich
schaffte, durch präzise Züge das umjubelte Remis zu erreichen und zum Matchwinner zu
werden. Die Chancen auf den Klassenerhalt, sie hatten einen großen Schritt von einer leisen
Hoffnung in Richtung eines realistischen Ziels gemacht und die Pizza nach dem
Mannschaftskampf schmeckte besonders gut.
08.12.2024: KKS (1884) – SK Münster (1899) 3:3 → Erfolg auf dem Papier,
verpasste Chancen am Brett
Den Schwung des Auftakterfolges wollten wir mitnehmen, als wir 2 Monate später, erneut
zuhause, auf den SK Münster trafen. Und wir hatten etwas Glück: Münster trat ohne ihr starkes
Brett 1, Jakob Weidemann (2286) an, weil dieser stattdessen zeitgleich bei den Erwachsenen in
der NRW-Oberliga spielte. Somit ergab sich ein offenes Match. Das erste Ergebnis ließ nicht
lange auf sich warten. Nelson einigte sich nach nur etwa einer Stunde mit seinem erfahrenen
Gegner Lennart Schröder auf Remis. An Brett 6 spielte Dominik sich schnell einen angenehmen
Vorteil heraus und verwertete diesen souverän zum 1,5:0,5 für uns. An Zenos Brett herrschte
Chaos: Es schien zunächst so, als würde sein Gegner Saba Kvantaliani mit Vorteil aus diesem
herauskommen. Dann aber begann dessen Uhr, sich im 34. Zug in einer mittlerweile
ausgeglichenen Stellung immer weiter der 0 zu nähern. Staunende Zuschauer konnten
beobachten, wie schließlich die Fahne aufleuchtete und Zeno 10 Sekunden später auf
Blättchenfall reklamierte, ohne dass Kvantaliani mittlerweile gezogen hatte. Bitter für den
Münsteraner, Glück für uns. Es stand 2,5:0,5, und die Zeichen standen auf den zweiten Sieg in
Folge: Zumal es an den verbleibenden Brettern ausnahmslos gut für uns aussah. Marc hatte an
Brett 5 zwischenzeitlich eine Qualität mehr, dann aber auf einmal einen Bauern weniger.
Schließlich erfolgte eine Einigung auf Remis. 3:1. Ich selbst hatte es mit dem erst 9-jährigen
Konstantin Müller (1950 DWZ) zu tun und schaffte es, mir bis etwa Zug 30 einen schönen
Vorteil zu erspielen. Dann aber wurde die Zeit knapp und ich scheiterte in gewisser Weise an
mir selbst. Im Rahmen der Versuche, den Vorteil umzumünzen, stellte ich einzügig einen
entscheidenden Zentrumsbauern ein und fand mich in einer hoffnungslosen Verluststellung
wieder. So blieb noch die Partie von Lars. Dieser hatte lange Zeit einen Bauern mehr in einem
Endspiel gehabt. Dann aber schaffte es sein Gegner Anton Gouterney, mit seinen Figuren
unangenehm in die weiße Stellung einzudringen und Lars‘ König in Gefahr zu bringen.
Schließlich entstand daraus der entscheidende Vorteil für ihn und folgerichtig das 3:3. Trotz des
guten Ergebnisses überwiegte der Frust, den Sieg verschenkt zu haben.
26.01.2025: SV Erkenschwick (1950) – KKS (1910) 3,5:2,5 → So bitter kann
Zuschauen sein
Das neue Kalenderjahr begann mit einer schweren Aufgabe für uns. Wir mussten auswärts in
Erkenschwick ran. Dafür brachten wir aber die stärkste Aufstellung der Saison an den Start und
kamen ohne Ersatz aus. Zum ersten Mal kamen wir in den Genuss des großartigen Taxi-Services
von Lars, der uns mit seinem Siebensitzer allesamt mitnehmen konnte und uns damit sehr viel
Zeit und Nerven sparte, die wir gebraucht hätten, wenn wir die Bahn hätten nehmen müssen.
Vor Ort wurden wir sehr gastfreundlich mit kostenlosen Getränken und belegten Brötchen
empfangen. Der Kampf nahm dann erneut einen positiven Anfang. Ich konnte Maximilian
Riechenberg mit Weiß durch eine Taktik schnell besiegen und den restlichen Verlauf des
Mannschaftskampfes als Zuschauer beobachten, was zu einem Wechselbad der Gefühle werden
sollte. Zunächst eine bittere Niederlage an Brett 2: Zenos junger Gegner Luka Schwitkowski
spielte in der Eröffnung einen fehlerhaften (-3 laut Engine!), aber trickreichen Zug, der nur auf
eine Art und Weise bestraft werden konnte, bei allen anderen Zügen zu riesigem Vorteil führte.
Zeno dachte die richtige Antwort zu kennen und spielte deshalb zu schnell. Danach war nichts
mehr zu machen. Wenige Züge später war sein König Matt. 1:1. An Lars‘ Brett ging ich nach
der Eröffnung von einer sicheren Niederlage aus: Die Stellung wirkte schrecklich. Dann aber
begann Lars, Gegenspiel zu entwickeln, gewann einige Bauern zurück und fand sich plötzlich
in einer ausgeglichenen Stellung wieder. Timon führte an Brett 6 eine schöne Partie zu einem
wohlverdienten Sieg: 2:1. Die Erkenschwicker Spieler sahen bereits einen rabenschwarzen Tag
kommen und ich begann auf einen Mannschaftssieg zu hoffen. Denn an Brett 5 spielte Marc
eine starke Partie gegen den deutlich besser bewerteten Sebastian Riechenberg und stand so auf
Gewinn, dass Riechenberg sich zu einem Remisangebot genötigt sah. Marc war mutig und
schlug es aus. Und wurde dann leider bitter bestraft. Riechenberg stellte einige Tricks und
Fallen und schaffte es schließlich, das Ruder herumzureißen und zu gewinnen. Nur noch 2:2.
Blieb die Stellung bei Lars, die so langweilig war, dass aus ihr bald ein Remis resultierte, und
Nelsons Partie, der gegen Max Lutze lange Zeit angenehm gestanden hatte, dann aber eine
Taktik übersah und einen Bauern einstellte. Nelson wehrte sich noch lange, am Ende war aber
nichts mehr zu machen. 2,5:3,5 – Erneut wäre viel mehr drin gewesen!
16.02.2025: KKS (1849) – Schachakademie Paderborn (1647) 2,5:3,5 → Das
Verhängnis der Favoritenrolle oder einfach: Eine Blamage ohnegleichen
Dennoch schien unsere Saison weiterhin unter einem guten Stern zu stehen. Sollten wir im
Heimspiel gegen den Tabellenletzten Paderborn gewinnen, wäre der Klassenerhalt bereits sehr
wahrscheinlich. Als wir die Aufstellung von Paderborn entgegennahmen, schien dies kein
Hexenwerk zu werden. Im DWZ-Schnitt trat Paderborn 200 Punkte schwächer als wir an. Doch
es scheint irgendwie, als würden wir uns immer dann blamieren, wenn wir besonders favorisiert
sind. In der letzten Saison hätten wir uns beinahe den Aufstieg vereitelt, als wir gegen Bergheim
gerade so gewannen, obwohl unsere Gegner zwei Bretter freigelassen hatten. Und diesmal
schafften wir es, gegen Paderborn zu verlieren. Lediglich Dominik und Michael an Brett 5 und
6 gewannen schnell und souverän. Vorne lief nichts zusammen. Zeno stellte auf enorm
ärgerliche Weise einen großen Vorteil ein, Nelson übersah eine Taktik, mit der sein Gegner
Material gewann. Ich versuchte noch lange Zeit, ein leicht besseres Endspiel zu gewinnen. Nach
über 6 Stunden musste ich aber konsterniert feststellen, dass ich dem Dauerschach meines
Gegners nicht entkommen konnte. 2,5:3,5. Noch schlimmer wurde dieser Spieltag dadurch,
dass Ligaschwergewicht Porz gegen unseren Abstiegskonkurrenten Krefeld verlor, weil zwei
Porzer Spieler die Karenzzeit gerissen hatten. Beides zusammen machte aus einem fast schon
sicher geglaubten Saisonziel wieder eine schwer zu erreichende Mission.
23.03.2025: SF Brackel (2036) – KKS (1893) 2,5:3,5 → Wiedergutmachung
Unsere zweite Auswärtsfahrt führte uns nach Brackel, wo uns zunächst ein Schock erwartete.
Brackel trat in Bestbesetzung an. Als die Bretter freigegeben wurden, fehlte aber ein Brackeler
Spieler. Jona Bungarten kam schließlich erst nach 1 Stunde und 10 Minuten und riss die
Karenzzeit, sodass Zeno kampflos gewann. Nelson remisierte relativ schnell gegen Robert
Prieb. Ben, der uns an Brett 6 komplettierte, sah sich dem deutlich stärkeren Paul Stych
gegenüber, hielt aber gut mit. Lars spielte mit Schwarz gegen den Sieger des B-Opens der
Dortmunder Schachtage 2024, Oleksandr Kasapchuk. Da war leider nichts drin. 1,5:1,5. Timon
setzte gegen Alois Römer alles auf die Karte Angriff, stand zwischendurch laut Engine sehr
dubios. Schließlich aber übersah Alois eine Taktik, die Timon den vollen Punkt einfahren ließ.
Ein sehr starkes Ergebnis für Timon gegen einen 200 Punkte stärkeren Gegner! Leider verlor
aber Ben in einem Endspiel Material und musste die Waffen strecken. An meinem Brett jedoch
hatte ich mir gegen Samuel Tomasjan langsam einen Vorteil erspielen können, sodass ich mich
in einem Turmendspiel mit 2 Mehrbauern wiederfand. Schließlich konnte ich den vollen Punkt
einfahren. Wir holten einen enorm wichtigen 3,5:2,5-Sieg, den wir daraufhin noch in einer
nahegelegenen Pizzeria ausklingen ließen.
11.05.2025: KKS (1866) – SG Porz (2123) 1:5 → Frohe Kunde nach
schmerzhafter Derbyniederlage
Folgende Ausgangslage erwartete uns am 11.05. vor unserem Heimspiel gegen Porz: Sollten
wir mindestens ein Unentschieden erreichen, wäre der Klassenerhalt sicher. Sollten wir
verlieren, würde das Ergebnis des Kampfes zwischen Krefeld und Katernberg für uns
entscheidend sein: Sofern dieses Spiel irgendein anderes Resultat als 3:3 haben würde, müssten
wir gegen Katernberg nur noch antreten, um die Klasse zu halten. Zu unserem Ergebnis lieber
nur kurz: Nelson gewann gegen Alwin Mainka, an den übrigen Brettern mussten wir uns leider
den übermächtigen Gegnern geschlagen geben, auch wenn es vereinzelt Chancen gab, etwa bei
Zeno. Dann aber die erlösende Nachricht aus Krefeld: Das Spiel war zwar 3:3 ausgegangen,
doch Katernberg hatte an Brett 6 kampflos verloren. Das wird im Punktesystem der Liga
besonders bestraft, wodurch Krefeld den Mannschaftskampf gewann und wir gegen Katernberg
nur noch rechtzeitig ankommen mussten.
25.05.2025: SF Katernberg (2030) – KKS (1858) 5:1 → Ins Ziel getaumelt
Damit das gelang, fuhren wir schon um 8:45 Uhr bei Lars ab. So waren wir bereits um 10:30
vor Ort und konnten uns mit Freigabe der Bretter des Klassenerhalts sicher sein. Mit einem Sieg
wäre noch Platz 4 in der Liga drin gewesen, bei dem man eventuell hätte darüber nachdenken
können, einen Freiplatzantrag für die Deutsche Vereinsmeisterschaft zu stellen. Davon waren
wir aber leider weit entfernt. Es setzte das zweite 1:5 in Folge, diesmal gewann einzig Zeno mit
einer sehr überzeugenden Angriffspartie gegen Aik Arakelian. 96 % Genauigkeit trotz
zwischenzeitlichem Figurenopfer! Zum Sieg gratulieren konnte man unseren Gegnern aber
auch nicht wirklich, denn trotz des 5:1 gegen uns stiegen sie ab, während wir die Klasse hielten.
Einigermaßen kurios.
Fazit:
Im Verlaufe der Saison hatten wir unerwartete Erfolge wie auch blamable Niederlagen,
glückliche Wendungen wie auch bittere Einsteller. Im Ergebnis haben wir es geschafft,
regelmäßig mit einer guten Aufstellung anzutreten und in den wichtigen Momenten zu punkten.
Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben: An Nelson, Zeno und Lars
(allesamt mit 7 von 7 Einsätzen!), an Timon, Marc, Dominik und Mark sowie an unsere
Ersatzspieler Michael, Ben, Julian und Fynn! Es hat mir großen Spaß gemacht, in dieser
Mannschaft zu spielen und die Mannschafsführung übernehmen zu dürfen. Ein Großteil des
Mannschaftsstammes bleibt nächste Saison bestehen und es kommen starke Spieler aus der
Jugend nach. Vermissen werden wir allerdings Dominik und Lars, die für die U20 zu alt werden
– Und das auch, aber bei weitem nicht nur wegen des tollen Taxi-Services! Wir dürfen also
gespannt nach vorne schauen. Auf ein Neues!
Von Johannes Theisen
Strehse gewinnt VM
März, 2025 · By Jasper Langner
Mit einer beeindruckenden Dominanz sicherte sich Nelson Strehse den Titel des KKS-Vereinsmeisters 2024/25. In der entscheidenden 7. Runde ließ er keinen Zweifel an seinem Triumph aufkommen: Ein schneller Sieg mit den schwarzen Steinen gegen Arnd Goldenstein machte den Titelgewinn perfekt. Am Ende steht Strehse mit 6,5 Punkten aus 7 Partien unangefochten an der Spitze – eine herausragende Leistung.
Der Einzige, der ihm im Turnierverlauf einen halben Punkt abnehmen konnte, war Jasper Langner, doch auch dieses Remis konnte Strehse nicht aufhalten. Besonders wichtig war sein Erfolg in der 4. Runde gegen Vorjahressieger Emil Meyer – eine Partie, die in der Rückschau als vorentscheidend gelten dürfte. Meyer spielte ein starkes Turnier und blieb mit 6 Punkten ebenfalls knapp unter der maximal möglichen Ausbeute. Sein souveräner Sieg gegen die Turnierüberraschung Ben Ihle in der Schlussrunde reichte zwar für Platz 2, aber nicht, um Strehse noch abzufangen.
Nun bleibt die spannende Frage: Wo findet die Siegerehrung statt? Traditionell wird der Vereinsmeister im Petersberger Hof geehrt, doch möglicherweise haben Turnierleiter Peter und Philipp eine Überraschung parat. Die Vereinsmitglieder warten gespannt auf die offizielle Ankündigung.
Dieses Turnier stand zudem im Zeichen eines Mannes, der dem KKS viel gegeben hat: Jürgen Koch. Ihm ist es zu verdanken, dass die Vereinsmeisterschaft in den letzten Jahren regelmäßig ausgetragen wurde. Auch in diesem Jahr hatte er das Turnier noch finanziell unterstützt – sein Andenken lebt im Verein weiter.
Ein ereignisreiches Turnier liegt hinter uns, eine strahlende Schachzukunft vor uns – und ein neuer Champion hat seinen Namen in die Vereinsgeschichte eingetragen: Nelson Strehse, KKS-Vereinsmeister 2024/25!
Jürgen Koch verstorben – ein Nachruf
März, 2025 · By Jasper Langner
Liebe Mitglieder,
der Klub Kölner Schachfreunde trauert um sein Mitglied Jürgen Koch.
Jürgen begegnete mir zum ersten Mal anlässlich des 50-jährigen Jubiläums unseres Schachklubs, das wir im August 2017 mit einem größeren Turnier feierten. Zu diesem Turnier hatte er sich angemeldet. Was er sah, gefiel ihm offenbar so gut, dass er den Entschluss fasste, sich umfangreich zu engagieren. Sehr schnell bemerkte er nämlich, dass der KKS eine seiner persönlichen Herzensangelegenheiten mit viel Einsatz, jedoch begrenzten Möglichkeiten betrieb: die Jugendarbeit.
Bald wurde Jürgen zu einer festen Größe im Verein. Er trieb die Suche nach neuen Räumlichkeiten voran, weil wir im Naturfreundehaus nahe des Hans-Böckler-Platzes zwar ein Auskommen hatten, aber wegen des eingeschränkten Angebots an Platz und Spieltagen an ein Wachstum kaum zu denken war und die Jugendarbeit in der Folge etwas auf der Stelle trat. Als wir nach längerer Suche durch einen Tipp eines Mitglieds in der Weyerstraße fündig wurden, unterstützte er den Umzug, den Ausbau der Räume und deren Unterhalt sehr großzügig. Parallel dazu half er, das Trainingsangebot für unsere Jugend deutlich auszubauen. Zusammen mit anderen schaffte er die Rahmenbedingungen für eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Seit dem Umzug Ende 2018 wuchs der KKS um deutlich mehr als die Hälfte, was zum größten Teil an neu hinzugekommenen Kindern und Jugendlichen lag, die das Spiellokal mit Leben füllten. Tolle Erfolge im Jugendbereich stellten sich ein, bis hin zum Aufstieg in die Jugendbundesliga. Aber das war nicht alles – der Nachwuchs eroberte sich viele Stammplätze auch in den höheren Seniorenmannschaften, was in der Vergangenheit nur selten gelang. Das führte dazu, dass die 2. Mannschaft inzwischen der 1. dicht auf den Fersen ist, 3. und 4. sind aufgerückt, weitere Seniorenmannschaften konnten gemeldet werden und die Abstände zwischen den Teams sind deutlich geschrumpft. Ferner stieß er u.a. die Kooperation mit dem Gymnasium Neue Sandkaul, die Ausrichtung einer Vereinsmeisterschaft und die Gründung eines Fördervereins an.
Mitten in diese tolle Entwicklung platzte die bestürzende Nachricht von Jürgens schwerer Erkrankung. Mit dem ihm eigenen Optimismus nahm er den langwierigen Kampf auf. Rückschläge und gute Nachrichten wechselten sich ab. Nie steckte er auf und schon gar nicht hielt ihn seine Krankheit von seinem Engagement ab. Bis zuletzt sprühte er vor Ideen, lag ihm das Wohlergehen des Vereins am Herzen. Doch ein Sieg war ihm nicht mehr vergönnt. Jürgen unterlag seinem heimtückischen Gegner.
Mit Jürgen verliert der Klub Kölner Schachfreunde einen wundervollen Menschen, dem der Verein sehr viel zu verdanken hat. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Peter Graf
Der einzige Tiefschlag kam von der KVB…
Februar, 2025 · By Jasper Langner
Unser vorzeitiger Frühlungsausflug nach Porz begann für mich mal wieder mit einem unerfreulichen ÖPNV-Erlebnis. Ich brach frühzeitig auf, wanderte im Sinne von Frischluftaufnahme die zwei Haltestellen zur Anschlussstelle Aachener Str./Gürtel der Linie 7. Dort angekommen, sollte die nächste Bahn nicht in den erwarteten 8 Minuten, sondern laut Anzeigetafel in deren 53 neue Fahrgäste aufnehmen. In wunderbarer Ergänzung funktionierte auch die Fahrplanauskunft der KVB nicht. Man konnte also nicht herausfinden, ob die Tafel Fake News verbreitete und welche Alternativen es für eine ÖPNV-Expedition nach Porz gab. Allmählich fragt man sich, was schlimmer ist: Warnstreik oder Normalbetrieb…
Kurz entschlossen trat ich den Rückweg an, um mal wieder aufs Auto umzusteigen. Zu Fuß, denn klar: Die stadtauswärts fahrende 1 war gerade weg. Von Johannes erfuhr ich, dass er mit dem Auto zum Spiellokal gebracht werden sollte und ich bat ihn, Mile eine E-Mail zu schreiben. Die Hoffnung war, dass er sie entweder noch rechtzeitig erhielt oder ohnehin nicht mit der 7 fahren wollte. Farhad rief ich an und vereinbarte mit ihm einen Treffpunkt. Alle anderen wusste ich versorgt.
Große Erleichterung beim Eintreffen im Porzer Spiellokal: Mile war bereits da! Weiterhin war aus unserer Sicht erfreulich, dass der Tabellenführer Porz 4 deutlich von der Bestbesetzung entfernt war. An den vorderen vier Brettern war Porz zwar immer noch Favorit, aber in der zweiten Hälfte brachten wir einige DWZ-Punkte mehr auf die Waage. Im Schnitt lagen wir sogar leicht vorne. Ein spannender Kampf in toller Turnieratmosphäre war zu erwarten: Zeitgleich fand die Spitzenbegegnung der Regionalliga zwischen Porz 3 und Horrem statt.
Davon sollte ich jedoch zunächst nur sehr wenig mitbekommen. Für mehr als eine Stunde war ich quasi an meinem Platz festgenagelt. Ich war gefühlt ununterbrochen am Zug. Kaum hatte ich die Uhr gedrückt und meinen Zug notiert, war die gegnerische Antwort schon auf dem Brett. Es gelang mir zwar, etwas Vorteil herauszuholen, aber im Gewinnsinne war der etwas dünn. Das änderte sich, als ich mit einer Dame-Läufer-Batterie eher plump den Bauern auf a7 angriff, in dessen Nähe sich der lang rochierte König versteckte. Die scheinbar einfachste Parade lief in einen netten Doppelangriff mit massivem Materialgewinn – 1:0 für uns noch vor 12.30 Uhr.
Danach hatte ich genug Zeit, mich um das Geschehen an den anderen Brettern zu kümmern. Üblicherweise entwickelt sich das zu einer langen Qual für die Absolventen einer Kurzpartie, wie wohl so einige aus eigener Erfahrung wissen. Heute schien das nicht so zu sein. Die links und rechts neben mir spielenden Götz und Thomas standen deutlich besser. Emil hatte wieder eine scharfe Stellung, die aber offenbar im Gleichgewicht war. Unsicher war ich mir bei Farhad. Irgendwie hing da alles und ich hatte das Gefühl, dass er etwas näher am Abgrund stand, als sein Gegner. Aber da konnte ich mich auch täuschen. Farhad mag solche Stellungen und kommt gut damit klar. Deutlich ruhiger ging es bei Johannes zu. Hier gab es ein Mittelspiel mit allen Schwerfiguren sowie Springerpaar gegen Läuferpaar. Die Bauern waren gut verkeilt, weshalb das Springerpaar bestimmt kein Nachteil war. Deutlich trüber waren die Aussichten von Mile, da fehlte eine Qualle. Philipp drückte bei ziemlich vollem Brett auf den rückständigen gegnerischen e-Bauern. Zusammengefasst kam ich zu dem Schluss, dass der Kampf nicht schlechter als 4:4 ausgehen sollte.
Götz baute derweil seinen Vorteil kontinuierlich und sehr nervenschonend für den Zuschauer aus. Rauer ging es an den beiden Spitzenbrettern zu. Emil opferte mal wieder eine Figur. Dieses Mal erhielt er dafür jedoch keinen Angriff, eroberte aber ein ganzes Bauerndorf, das zahlenmäßig genug Kompensation darstellte. Und Farhad. Nun ja, weiterhin nicht das, was ich unbedingt auf meinem Brett haben müsste, ich blickte einfach nicht durch.
Die nächste Ergebnisänderung erfolgte nach gut drei Stunden, Götz erhöhte auf 2:0. Damit konnte man eine Niederlage praktisch schon ausschließen. Ok, Mile stand inzwischen klar auf Verlust. Aber bei Emil war das Ganze völlig verflacht zu einem Endspiel mit Turm und drei Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer, in dem für Schwarz keinerlei Fortschritte zu erzielen waren. Folglich: 2,5:0,5. Etwas später das 3:1. Johannes hatte eine ungewöhnliche Zugwiederholung herbeigeführt, mit seiner Dame tief in des Gegners gleichnamigen Flügel, bevor Porz auf 3:2 verkürzen konnte. Mile musste die Waffen strecken. Nervosität wollte sich dennoch nicht einstellen, ganz im Gegenteil, es kam Vorfreude auf. Philipp und Thomas standen völlig solide in ausgeglichenen Stellungen. Bei Farhad hatte sich nach einem Schlagabtausch der Rauch verzogen, er kam mit einer Mehrqualle aus den Trümmern hervor, für die der Gegner zwar einen Bauern hatte, der aber in dem Fall nicht ansatzweise ausreichende Kompensation darstellte. Diese Partie war eindeutig zu unseren Gunsten gekippt.
Philipp stellte fruchtlose Gewinnversuche im völlig ausgeglichenen Turmendspiel ein. Nach knapp fünf Stunden stand es 3,5:2,5, der Kampf kam langsam auf die Zielgerade. Zunächst machte Farhad den Deckel drauf und gewann nach sehr geduldiger Endspielführung. Schließlich fand die letzte noch laufende Partie ein friedliches Ende. Das Turmendspiel, mit dem sich Thomas inzwischen abmühte, war trotz eines Mehr- und zweier Freibauern absolut nicht zu gewinnen.
Wer zuletzt mitgezählt hatte, wusste es schon: Wir haben 5:3 gewonnen, womit wir weiterhin einen Platz im Mittelfeld einnehmen. Allerdings verrät der Blick auf die Tabelle, wie eng die Liga ist. Sicher sind wir noch lange nicht, wir müssen noch nachlegen:
Peter Graf
Zweite verliert gegen Mülheim-Nord 3
Februar, 2025 · By Jasper Langner
Ein Kampf auf Messers Schneide – Ein Schachdrama in der NRW-Liga
Nach dem überzeugenden Sieg gegen Dinslaken stand unsere 2. Mannschaft heute erneut vor einer großen Herausforderung. Diesmal auf heimischem Boden, doch der Gegner war nicht zu unterschätzen: die dritte Mannschaft des Bundesligisten aus Mülheim an der Ruhr. Auf dem Papier ein Team aus den unteren Tabellenregionen – aber bekannt für seine unberechenbaren Aufstellungen und eine zuletzt spürbare Aufwärtstendenz. Eine Wundertüte also, die uns einiges abverlangen sollte.
Die Vorzeichen standen nicht optimal, da wir auf Boris und erneut auf Bonni verzichten mussten. Doch in solchen Momenten zeigen sich wahre Kämpfer. Die langjährige Legende unserer Zweiten, Goldi, und der spielstarke Daniel Tupac aus der vierten Mannschaft sprangen in die Bresche. Unsere Aufstellung lautete: Nelson, Jonas, Jörg, Luca, Jasper, Zeno, Goldi und Daniel.
Ein vielversprechender Start
Der Kampf begann verheißungsvoll: Daniel Tupac bewies sofort seine Klasse, indem er seinen jugendlichen Gegner Alexander Limbourg mit überlegener Eröffnungsvorbereitung förmlich überrollte. Ein beeindruckender Einstand für Daniel, der sonst in der Verbandsliga für uns punktet.
Auch an den anderen Brettern sah es zunächst gut aus: Nelson manövrierte sich mit Schwarz souverän durch eine Theorievariante des Dc2-Nimzo, Jonas und Jasper kamen beide gut aus der Eröffnung (auch wenn der symmetrische Charakter der Stellungen nicht besonders viel hergab). Luca hingegen konnte gegen Dustin Kuipers keine Vorteile aus der Eröffnung ziehen. Doch Jörg und Goldi standen mit Schwarz sehr angenehm, und Zeno baute früh einen spürbaren Vorteil auf. Der Kampfgeist war geweckt!
Die Wende – Licht und Schatten
Doch dann kippte die Stimmung: Jonas entschied sich für ein relativ frühes Remis gegen Christoph Helmer – eine pragmatische Entscheidung, doch es wurde klar, dass sich an anderen Brettern dunkle Wolken zusammenbrauten. Luca spielte zu passiv und übersah eine Ressource seines Gegners, was ihm einen Minusbauern und ein hartes Ringen ums Remis einbrachte. Auch Jasper geriet ins Straucheln und fand sich in einem trostlosen Endspiel ebenfalls mit einem Bauern weniger wieder. Jörg wiederum sah sich den wachsenden Angriffsbemühungen des starken Philipp Limbourg ausgesetzt. Hoffnung lag in Zenos Stellung, die wie geschaffen für seine aggressive Spielweise war – offen, voller taktischer Möglichkeiten und mit klaren Gewinnchancen.
Dann überschlug sich das Geschehen: Zeno nutzte seinen Vorteil und baute mit einem überzeugenden Sieg die Führung aus. Doch gleichzeitig brach Jasper unter dem Druck zusammen und musste die Waffen strecken. Auch Goldi, eben noch in sicherem Fahrwasser, fand sich plötzlich in einem verlorenen Endspiel wieder. Am Spitzenbrett trennten sich Nelson und Andreas Walter friedlich mit einem Remis – Zwischenstand: 3:3.
Die Entscheidung in den letzten Zügen
Nun lastete die gesamte Verantwortung auf Luca und Jörg, die beide verlorene Endspiele verteidigen mussten. Luca zeigte Nervenstärke und fand in höchster Not eine clevere Abwicklung in ein Springerendspiel. Trotz eines Minusbauern und der „Faustregel“, dass Springerendspiele wie Bauernendspiele zu bewerten sind, gelang es ihm dank eines entfernten Freibauern, das Unmögliche zu schaffen – Remis!
Jörg hingegen kämpfte verbissen und hatte laut den analysierenden Kiebitzen die Chance, eine klassische Philidor-Verteidigung im Turmendspiel aufzubauen. Doch in der Hitze des Gefechts ließ er diese Möglichkeit verstreichen – und musste wenig später seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Endstand: 3,5:4,5. Eine bittere Niederlage.
Ein ernüchternder Tag – und ein spannendes Saisonfinale
Es war ein harter Rückschlag. Nur wenige unserer Spieler erreichten ihre Bestform, und mit Schwarz erzielten wir lediglich 0,5 aus 4 möglichen Punkten – ein schwacher Tag für unsere sonst so kampfstarke Truppe. Auch die anderen Ergebnisse der NRW-Liga sorgten für Überraschungen: Neben Mülheim-Nord siegten auch die weiteren „Kellerkinder“ Lasker, VDSF Bonn und Sterkrade-Nord. Besonders brisant: Solingen 3, vor dem Spieltag unser direkter Konkurrent an der Tabellenspitze, verlor kampflos 0:8 gegen Bünde. Damit rückt die Liga enger zusammen als je zuvor.
Jetzt heißt es: Kräfte sammeln, analysieren und mit unbändigem Willen in den Saisonendspurt gehen. Der Durchmarsch in die Oberliga ist noch möglich – aber auch der Wiederabstieg droht. Am 16. März in Wattenscheid wartet das nächste entscheidende Duell. Die Spannung könnte nicht größer sein!
Terminplan bis Mai 2025
Januar, 2025 · By Jasper Langner
Januar
Donnerstag, 23.1. Miniprix Januar
Freitag, 24.1. BGP Januar
Sonntag, 26.1. U20/1 (A), U20/2 (H), U12/1 (A), U12/2 (H)
Februar
Samstag, 1.2. U16/2 (A), U16/3 (H)
Sonntag, 2.2. KKS3 (H), KKS4 (A), KKS9 (H)
Samstag, 8.2. KKS1 (H)
Sonntag, 9.2. KKS1 (H), KKS2 (H), KKS5 (A), KKS7 (A)
Donnerstag, 13.2. SGP Februar
Freitag, 14.2. VM Spieltermin
Sonntag, 16.2. U20/1 (H), U12/1 (H), U12/2 (A)
Donnerstag, 20.2. Miniprix Februar
Freitag, 21.2. BGP Februar
Samstag, 22.2. U16/1 (H), U16/3 (A)
Sonntag, 23.2. KKS3 (A), KKS6 (A)
März
Freitag, 7.3. VM Spieltermin
Sonntag, 9.3. KKS6 (H), KKS7 (H), KKS8 (H), KKS9 (A)
Donnerstag, 13.3. SGP März
Freitag, 14.3. BGP Februar (verschoben)
Samstag, 15.3. U16/1 (A), U16/2 (H), U16/3 (H)
Sonntag, 16.3. KKS2 (A), KKS3 (H), KKS4 (H), KKS5 (H)
Donnerstag, 20.3. Miniprix März
Freitag, 21.3. BGP März
Sonntag, 23.3. U20/1 (A), U20/2 (A), U12/1 (A), U12/2 (H), 1.Runde Viererpokal
Freitag, 28.3. VM Spieltermin
Sonntag, 30.3. KKS6 (A), KKS8 (A)
April
Samstag, 5.4. KKS1 (A), U16/1 (H), U16/2 (A), U16/3 (A)
Sonntag, 6.4. KKS1 (A), KKS2 (H), KKS3 (A), KKS4 (H)
Donnerstag, 10.4. SGP April
Freitag, 11.4. Regelabend mit National Arbiter Jürgen Fuhs
Sonntag, 13.4. KKS5 (A), KKS9 (H)
Donnerstag, 24.4. Miniprix April
Freitag, 25.4. BGP April
Mai
Samstag, 3.5. KKS1 (A)
Sonntag, 4.5. KKS1 (A), KKS2 (A)
Sonntag, 11.5. KKS5 (H), U20/1 (H), U20/2 (H)
Donnerstag, 15.5. SGP Mai
Sonntag, 18.5. KKS3 (H), KKS4 (A)
Donnerstag, 22.5. Miniprix Mai
Freitag, 23.5. BGP Mai
Sonntag, 25.5. KKS6 (H), KKS9 (A), U20/1 (A), U20/2 (A)
Grand-Prix Serie: Zwischenstand
Januar, 2025 · By Jasper Langner
Die Zwischenstände im Schnellschach-GP und Blitz-GP wurden aktualisiert.
Im Schnellschach-GP wurden 4 der insgesamt 8 Turniere gespielt. Aktuell führen Oliver Stork und Jonas Schwibbert mit 30 Punkten die Tabelle an.
Im Blitz-GP, der bereits 3 Auflagen sah, führt Nelson Strehse ebenfalls mit 30 Punkten.
Wichtig: Diese Saison wurde eine Streichwertung eingeführt.
Die vollständigen Zwischenstände hier:
Auswärtssieg in Dinslaken. Zweite sichert Tabellenführung
Januar, 2025 · By Jasper Langner
„Die Weld ist kaput“.
Stand auf den Empfangsplakaten im Dinslakener Jugendzentrum. Überpünktlich um 10:30 Uhr machten wir Halt im beschaulichen, aber nett eingerichteten Vereinslokal. Es blieb noch Zeit, um in der gemütlichen Sofa-Fernsehecke ein paar nostalgische Anekdoten über die Playstation-Vergangenheit auszutauschen und den Refill-Kaffee für unschlagbare 1 € aufzufüllen.
Nicht ganz so kaputt las sich unsere Aufstellung. Mit Nelson, Jonas, Ernst, Jörg, Boris, Luca, Jasper und Zeno fehlte einzig Bonni in der Stammbesetzung. Mit viel Selbstbewusstsein wollten wir den Rückschlag aus dem vergangenen Heimspiel wiedergutmachen.
Den Auftakt machten Jörg und Ernst. Bei Jörg wurden schon schnell die Damen getauscht. Auch sonst war weder Vorteil noch Nachteil zu erkennen. Ernst einigte sich mit seinem Gegner ebenfalls schnell auf Remis. Im Hinblick auf unsere weiteren Stellungen war das ein durchaus guter Zwischenstand. Denn in der Zwischenzeit konnte ich schon Zeitvorteil mit Theorie in einer von Daniel Tupac inspirierten Eröffnung ansammeln.
Auch Luca stand schnell sehr angenehm. Sein Gegner spielte zu unambitioniert eine Nebenvariante im Reti. Auf den anderen Brettern sah es zunächst unklar aus. Zeno hatte wie so oft aktives Figurenspiel und dafür etwas Material ins Geschäft gesteckt. Bei Nelson war es eher andersherum: Sein Gegner wählte eine Nebenvariante, die einen Bauern für durchaus gefährliches Figurenspiel am Königsflügel opfert.
Jonas sah sich Christof Sielecki gegenüber! Eine deutsche Schachlegende und nicht nur bekannt durch seine Chessable-Kurse und seinen unverwechselbaren YouTube-Kanal. Ob es diese Partie allerdings auf seinen Youtube-Kanal schafft, ist fraglich. So konnte er gegen Jonas mit einer modernen Nebenvariante gegen Berlin zunächst auch nicht viel herausholen. Ein Bauer wurde gewonnen, ein ungenauer Zug gab Jonas dann jedoch die Initiative.
Auf einmal ging es Schlag auf Schlag. Durch den noch im Spiellokal vernommenen Satz „Ich habe eingestellt“ konnte man schon erahnen, dass es gut für uns lief. Zenos Angriff schlug durch – ein erstes Ausrufezeichen zum 2:1 für uns. Fast zeitgleich bot Sielecki gegen Jonas Remis an. Jonas hatte in ein Endspiel mit Türmen und ungleichfarbigen Läufern abgewickelt. Die Kompensation durch die Aktivität seiner Figuren war mehr als genug. Ein starkes Ergebnis unseres Mannschaftskapitäns mit Schwarz gegen Sielecki, der zuvor nur gegen einen Gegner einen halben Punkt abgab.
Das nächste Ausrufezeichen setzte Luca. Das zwischenzeitliche Remisangebot seines Gegners lehnte er ohne zu Zögern ab. Schon bald war gegen ein starkes Läuferpaar nichts mehr auszurichten. Luca setzt damit seine Siegesserie fort. Mit 5/5 und vier Schwarzsiegen hintereinander scheint er nicht mehr nur nicht aufzuhalten. Es möge sich doch auch erstmal eine Eröffnung finden, die gegen ihn mehr als 30 Züge standhält.
Leider musste in der Zwischenzeit Boris dem Gegner die Hand reichen. Somit stand es 3,5:2,5 für uns. Nun spielten noch Nelson und ich. Ich fand ein erfindungsreiches Manöver, das dem Gegner eine Qualität kostete. Eine Königswanderung zur Unterstützung des Angriffs führte dann schließlich zur Vollendung. 4,5:2,5! Der Sieg war eingetütet.
Doch eine Nervenschlacht blieb noch: Nelson, der den Angriff seines Gegners in der Eröffnung subtil verteidigte, fand sich in einem Turmendspiel mit Mehrbauern wieder. Was zunächst nach gutem Gegenspiel für den Gegner aussah, wandelte Nelson allmählich in völlige Passivität um. Es sah sehr gut aus. Der Schlussakkord war dann jedoch allzu bitter: In einer studienartigen Gewinnabwicklung, die Nelson zuerst noch sah, lief er dann in eine Pattidee des Gegners. Der Brettrand kann manchmal für große Furore sorgen. 5:3.
Den schon fest eingeplanten Klassenerhalt machen wir damit perfekt. Ob wir die Tabellenführung weiter verteidigen können, wird sich im nächsten Heimspiel gegen Abstiegskandidat Mülheim-Nord III zeigen.
Von Jasper
Eschweilers Entwicklung zum Angstgegner gestoppt
Januar, 2025 · By Jasper Langner
Das alte Jahr endete mit einer Pleite gegen Hitdorf, die unseren Blick wieder nach unten richten ließ. Zudem wartete heute ein Gegner auf uns, der uns in den letzten beiden Begegnungen mehr oder weniger deutlich das Nachsehen ließ. Wir waren also bei bestem Schachwetter, trüb und grau, gefordert, wieder etwas Abstand nach unten zu schaffen. Die Anreise lief bestens, alle Akteure waren pünktlich am an Parkplätzen armen Uni-Center eingetroffen, Sprung ins Auto, bevor der wartende Taxifahrer nervös werden konnte, und los.
Beide Teams starteten nicht in Bestbesetzung, ein ausgeglichener Kampf war zu erwarten. Neben eher beschaulichen Auftakten an den meisten Brettern, ging es bei Emil und Mile ziemlich schnell zur Sache und auch Udo hatte das Feuerzeug in der Hand. Emil steckte eine Figur ins Geschäft, hätte dafür wohl genug Gegenspiel gehabt, bog dann aber falsch ab, ein Klotz weniger. In der Zwischenzeit wurde es bei Udo Remis und Mile gewann schön. Wir lagen in Führung, völlig neues Gefühl in Eschweiler. Aber klar – Emil würde sich nicht ewig halten können. An allen anderen Brettern war weiterhin nicht viel los. Ich beschloss, das von Udo weggelegte Feuerzeug zu übernehmen und bekam die Gelegenheit, dem Gegner ein Qualle-Opfer auf e5 anzubieten, das er praktisch nicht ablehnen konnte. Die Folge war ein netter Mattangriff. Zwischenzeitlich einigten sich Christoph und Götz mit ihren Gegnern auf Remis und Emil musste die Gegenwehr einstellen, 2,5:2,5.
Bis zur nächsten Entscheidung dauerte es zwar eine Weile, aber irgendwann hatte ich trotz von mir gesehener, aber nicht vorhandener Verteidigungsgespenster den schwarzen König nach einigen Umwegen auf a2 erlegt, 3,5:2,5 für uns. Thomas hatte in einem Turmendspiel zwei Bauern eingesammelt und Johannes durfte sich mit einem schwierigen Läuferendspiel abplagen. Es roch nach Sieg. Doch dann passierte, was in Turmendspielen gerne mal passiert, die stärkere Seite, Thomas in unserem Fall, verlor einen Bauern und plötzlich waren die Karten neu gemischt. Klar, eine Niederlage war ausgeschlossen, aber der Sieg war wieder ein Stück entfernt. Das Remis bei Thomas zum 4:3 war unvermeidlich, blieb noch das verdächtig aussehende Läuferendspiel. Doch Johannes verteidigte sich zäh, zum Teil mit gerade noch 3 Sekunden auf der Uhr, und holte schließlich den entscheidenden halben Punkt zum Gesamtsieg. Uff.
Peter Graf
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