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Nachbericht: Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 – KKS stark vertreten und erfolgreich

Juni, 2025 · By Luca Klemenz

In der vergangenen Woche fand die Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 statt – wie bereits in den Vorjahren in der Gothaer-Zentrale in Köln-Zollstock. Das traditionsreiche Turnier zog zahlreiche Teilnehmer aus dem Raum Köln und darüber hinaus an und bot spannende Partien über mehrere Tage hinweg.

Der KKS war mit einer starken Delegation vertreten: 19 Spielerinnen und Spieler nahmen teil – mehr als zehn Prozent aller Vereinsmitglieder. Die Teilnehmenden: Dieter Morawietz, Jörg Raasch, Nelson Strehse, Daniel Tupac, Farhad Karimi, Jasper Langner, Philipp Ye, Andreas Sloka, Benedikt Schmitz, Jürgen Nielsen, Juliano Suzuki, Fynn Erkelenz, Lucas Bracher, Louis Strobel, Gudrun Jakob, Michelle Urra, Marius Katzwinkel, Levi Filippov sowie das passive Mitglied Jakub Praszczalek.

Aus sportlicher Sicht verlief das Turnier für den KKS überaus erfreulich. Gleich zwei Spieler konnten sich in den Preisrängen platzieren: Nelson Strehse erreichte einen starken 4. Platz mit einer Performance von über 2300 und einem Elo-Gewinn von rund 42 Punkten. Besonders bemerkenswert war sein Sieg gegen Michael Coenen und seine Mitwirkung im Spitzenfeld bis zur sechsten Runde, ehe er gegen die Turnierüberraschung verlor, den späteren Zweitplatzierten Igor Vlasov (Brühler SK).

Auch Dieter Morawietz, der das Turnier in der Vergangenheit bereits gewinnen konnte, zeigte erneut seine Klasse. Neben einer Niederlage gegen Vlasov punktete er in allen anderen Partien und kam mit 5,5 aus 7 noch auf Rang 5.

Darüber hinaus gingen mehrere Ratingpreise an KKS-Mitglieder. Ausgezeichnet wurden Philipp Ye, Fynn Erkelenz, Louis Strobel, Marius Katzwinkel und Michelle Urra. Besonders Fynn Erkelenz sorgte für Aufsehen: Das junge Talent remisierte gegen zwei nominell stärkere Gegner und und sorgte in der letzten Runde mit einem umjubelten Schwarzsieg gegen den Ex-KKSler Boris Pericic für ein echtes Ausrufezeichen. Auch er verbuchte rund 42 Elo-Punkte Zugewinn.

Daniel Tupac landete mit Platz 36 exakt auf seinem Startrang, konnte dabei jedoch 25 Elopunkte gewinnen. Die „Neulinge“ Marius Katzwinkel, Michelle Urra und Andreas Sloka überzeugten bei ihrem ersten Eloturnier in diensten des KKS mit soliden Leistungen. Louis Strobel erzielte beachtliche Ergebnisse gegen etablierte Spieler wie Edgar Paul Hennig und Nachwuchstalent Noah Cheng.

Die Veranstaltung wurde unter anderem von KKS-Mitglied Peter Graf (Schiedsrichter) begleitet, der im Nachgang von einer lehrreichen und herausfordernden Erfahrung berichtete. Für ihn bot sich bei diesem Turnier eine Vielzahl an Entscheidungssituationen – teils knifflig, teils kurios. Sein Fazit: ein bedeutender Erfahrungsgewinn im Schiedsrichterwesen.

Die Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 war aus Sicht des KKS ein voller Erfolg – sowohl in quantitativer Beteiligung als auch in qualitativer Leistung. Zahlreiche Spieler konnten wertvolle Turniererfahrung sammeln, Elopunkte und Preisgeld gewinnen und die Vereinsfarben mit Engagement vertreten.

Achterbahnfahrt mit erfolgreichem Abschluss: U20 hält in ihrer ersten Jugendbundesligasaison die Klasse!

Mai, 2025 · By Jasper Langner

29.09.2024, 11:00 Uhr: In der Weyerstraße erfolgte der Startschuss in die erste
Jugendbundesligasaison in der KKS-Geschichte. Die Mannschaft war – bis auf Adrian, den es
in die USA gezogen hat – aufgestellt wie in der Aufstiegssaison 2023/24, verstärkt um Marc
und Timon. Zwischenzeitliche Gerüchte, dass wir Zuwachs von anderen Vereinen bekommen
würden, hatten sich nicht bestätigt. Wir traten also erneut mit einer Mannschaft an, deren Spieler
allesamt aus den Talentschmieden des KKS stammen. Mit einem DWZ-Schnitt von 1900 lagen
wir lediglich mit Paderborn gleichauf, aber weit hinter den Konkurrenten, in aufsteigender
Stärke Krefeld (1975), Essen-Katernberg (2030), Dortmund-Brackel (2036), Münster (2047),
Erkenschwick (2056) und Porz (2173). Die besten 3 Mannschaften qualifizieren sich in der
Jugendbundesliga für die Deutsche Vereinsmeisterschaft, die letzten 2 steigen ab. Es versprach
also, eine schwierige Saison zu werden. Was war für uns drin? Ein Rückblick!
29.09.2024: KKS (1865) – Krefeld (1971) 3,5:2,5 → Aus einer leisen Hoffnung
wird ein realistisches Ziel
Gleich zu Beginn wartete ein sehr wichtiges Spiel auf uns. Wir trafen auf Krefeld: Nominell
die drittschwächste Mannschaft der Liga, aber immer noch mit 75 DWZ-Punkten mehr im
Schnitt als wir. Somit hatte das Ergebnis dieses Mannschaftskampfes das Potenzial, nicht nur
die Stimmung für die restliche Saison zu beeinflussen, sondern auch ganz entscheidend für die
Frage zu sein, ob wir unser Ziel Klassenerhalt würden erreichen können. Wir stellten mit
Nelson, Zeno, mir, Mark, Lars und Michael als Ersatzspieler auf. Dieser konnte gegen seinen
150 Punkte stärkeren Gegner Lucas Jovanovic leider nichts ausrichten. Besser lief es an den
Brettern 1-3: Nelson spielte gegen Emil Schuricht mit Schwarz eine lange Theorievariante, die
in ein Endspiel abwickelte, aus dem beide Seiten nicht mehr als ein Remis herausholen konnten.
Ich selbst stand aus der Eröffnung heraus zunächst besser, verspielte diesen Vorteil dann aber,
bevor ich mich nach zwischenzeitlich leicht schlechterer Stellung mit Michel Loheide auf
Remis einigte. An Brett 2 konnte Zeno einen überzeugenden Sieg gegen den 100 Punkte besser
bewerteten Mykhaylo Nezhyvenko einfahren, der seine Züge zwar bewundernswert schnell
spielte, aber dafür weitaus weniger präzise als Zeno. Beim Stand von 2:2 blieben 2 Partien. Es
folgten dramatische Minuten: Lars meisterte die nicht leichte Aufgabe, ein Endspiel mit
Mehrbauern zu verwerten, während Mark es nach einer kuriosen Partie, in der er zunächst völlig
auf Verlust, dann völlig auf Gewinn und dann wieder völlig auf Verlust stand, schließlich
schaffte, durch präzise Züge das umjubelte Remis zu erreichen und zum Matchwinner zu
werden. Die Chancen auf den Klassenerhalt, sie hatten einen großen Schritt von einer leisen
Hoffnung in Richtung eines realistischen Ziels gemacht und die Pizza nach dem
Mannschaftskampf schmeckte besonders gut.
08.12.2024: KKS (1884) – SK Münster (1899) 3:3 → Erfolg auf dem Papier,
verpasste Chancen am Brett
Den Schwung des Auftakterfolges wollten wir mitnehmen, als wir 2 Monate später, erneut
zuhause, auf den SK Münster trafen. Und wir hatten etwas Glück: Münster trat ohne ihr starkes
Brett 1, Jakob Weidemann (2286) an, weil dieser stattdessen zeitgleich bei den Erwachsenen in
der NRW-Oberliga spielte. Somit ergab sich ein offenes Match. Das erste Ergebnis ließ nicht
lange auf sich warten. Nelson einigte sich nach nur etwa einer Stunde mit seinem erfahrenen
Gegner Lennart Schröder auf Remis. An Brett 6 spielte Dominik sich schnell einen angenehmen
Vorteil heraus und verwertete diesen souverän zum 1,5:0,5 für uns. An Zenos Brett herrschte
Chaos: Es schien zunächst so, als würde sein Gegner Saba Kvantaliani mit Vorteil aus diesem
herauskommen. Dann aber begann dessen Uhr, sich im 34. Zug in einer mittlerweile
ausgeglichenen Stellung immer weiter der 0 zu nähern. Staunende Zuschauer konnten
beobachten, wie schließlich die Fahne aufleuchtete und Zeno 10 Sekunden später auf
Blättchenfall reklamierte, ohne dass Kvantaliani mittlerweile gezogen hatte. Bitter für den
Münsteraner, Glück für uns. Es stand 2,5:0,5, und die Zeichen standen auf den zweiten Sieg in
Folge: Zumal es an den verbleibenden Brettern ausnahmslos gut für uns aussah. Marc hatte an
Brett 5 zwischenzeitlich eine Qualität mehr, dann aber auf einmal einen Bauern weniger.
Schließlich erfolgte eine Einigung auf Remis. 3:1. Ich selbst hatte es mit dem erst 9-jährigen
Konstantin Müller (1950 DWZ) zu tun und schaffte es, mir bis etwa Zug 30 einen schönen
Vorteil zu erspielen. Dann aber wurde die Zeit knapp und ich scheiterte in gewisser Weise an
mir selbst. Im Rahmen der Versuche, den Vorteil umzumünzen, stellte ich einzügig einen
entscheidenden Zentrumsbauern ein und fand mich in einer hoffnungslosen Verluststellung
wieder. So blieb noch die Partie von Lars. Dieser hatte lange Zeit einen Bauern mehr in einem
Endspiel gehabt. Dann aber schaffte es sein Gegner Anton Gouterney, mit seinen Figuren
unangenehm in die weiße Stellung einzudringen und Lars‘ König in Gefahr zu bringen.
Schließlich entstand daraus der entscheidende Vorteil für ihn und folgerichtig das 3:3. Trotz des
guten Ergebnisses überwiegte der Frust, den Sieg verschenkt zu haben.
26.01.2025: SV Erkenschwick (1950) – KKS (1910) 3,5:2,5 → So bitter kann
Zuschauen sein
Das neue Kalenderjahr begann mit einer schweren Aufgabe für uns. Wir mussten auswärts in
Erkenschwick ran. Dafür brachten wir aber die stärkste Aufstellung der Saison an den Start und
kamen ohne Ersatz aus. Zum ersten Mal kamen wir in den Genuss des großartigen Taxi-Services
von Lars, der uns mit seinem Siebensitzer allesamt mitnehmen konnte und uns damit sehr viel
Zeit und Nerven sparte, die wir gebraucht hätten, wenn wir die Bahn hätten nehmen müssen.
Vor Ort wurden wir sehr gastfreundlich mit kostenlosen Getränken und belegten Brötchen
empfangen. Der Kampf nahm dann erneut einen positiven Anfang. Ich konnte Maximilian
Riechenberg mit Weiß durch eine Taktik schnell besiegen und den restlichen Verlauf des
Mannschaftskampfes als Zuschauer beobachten, was zu einem Wechselbad der Gefühle werden
sollte. Zunächst eine bittere Niederlage an Brett 2: Zenos junger Gegner Luka Schwitkowski
spielte in der Eröffnung einen fehlerhaften (-3 laut Engine!), aber trickreichen Zug, der nur auf
eine Art und Weise bestraft werden konnte, bei allen anderen Zügen zu riesigem Vorteil führte.
Zeno dachte die richtige Antwort zu kennen und spielte deshalb zu schnell. Danach war nichts
mehr zu machen. Wenige Züge später war sein König Matt. 1:1. An Lars‘ Brett ging ich nach
der Eröffnung von einer sicheren Niederlage aus: Die Stellung wirkte schrecklich. Dann aber
begann Lars, Gegenspiel zu entwickeln, gewann einige Bauern zurück und fand sich plötzlich
in einer ausgeglichenen Stellung wieder. Timon führte an Brett 6 eine schöne Partie zu einem
wohlverdienten Sieg: 2:1. Die Erkenschwicker Spieler sahen bereits einen rabenschwarzen Tag
kommen und ich begann auf einen Mannschaftssieg zu hoffen. Denn an Brett 5 spielte Marc
eine starke Partie gegen den deutlich besser bewerteten Sebastian Riechenberg und stand so auf
Gewinn, dass Riechenberg sich zu einem Remisangebot genötigt sah. Marc war mutig und
schlug es aus. Und wurde dann leider bitter bestraft. Riechenberg stellte einige Tricks und
Fallen und schaffte es schließlich, das Ruder herumzureißen und zu gewinnen. Nur noch 2:2.
Blieb die Stellung bei Lars, die so langweilig war, dass aus ihr bald ein Remis resultierte, und
Nelsons Partie, der gegen Max Lutze lange Zeit angenehm gestanden hatte, dann aber eine
Taktik übersah und einen Bauern einstellte. Nelson wehrte sich noch lange, am Ende war aber
nichts mehr zu machen. 2,5:3,5 – Erneut wäre viel mehr drin gewesen!
16.02.2025: KKS (1849) – Schachakademie Paderborn (1647) 2,5:3,5 → Das
Verhängnis der Favoritenrolle oder einfach: Eine Blamage ohnegleichen
Dennoch schien unsere Saison weiterhin unter einem guten Stern zu stehen. Sollten wir im
Heimspiel gegen den Tabellenletzten Paderborn gewinnen, wäre der Klassenerhalt bereits sehr
wahrscheinlich. Als wir die Aufstellung von Paderborn entgegennahmen, schien dies kein
Hexenwerk zu werden. Im DWZ-Schnitt trat Paderborn 200 Punkte schwächer als wir an. Doch
es scheint irgendwie, als würden wir uns immer dann blamieren, wenn wir besonders favorisiert
sind. In der letzten Saison hätten wir uns beinahe den Aufstieg vereitelt, als wir gegen Bergheim
gerade so gewannen, obwohl unsere Gegner zwei Bretter freigelassen hatten. Und diesmal
schafften wir es, gegen Paderborn zu verlieren. Lediglich Dominik und Michael an Brett 5 und
6 gewannen schnell und souverän. Vorne lief nichts zusammen. Zeno stellte auf enorm
ärgerliche Weise einen großen Vorteil ein, Nelson übersah eine Taktik, mit der sein Gegner
Material gewann. Ich versuchte noch lange Zeit, ein leicht besseres Endspiel zu gewinnen. Nach
über 6 Stunden musste ich aber konsterniert feststellen, dass ich dem Dauerschach meines
Gegners nicht entkommen konnte. 2,5:3,5. Noch schlimmer wurde dieser Spieltag dadurch,
dass Ligaschwergewicht Porz gegen unseren Abstiegskonkurrenten Krefeld verlor, weil zwei
Porzer Spieler die Karenzzeit gerissen hatten. Beides zusammen machte aus einem fast schon
sicher geglaubten Saisonziel wieder eine schwer zu erreichende Mission.
23.03.2025: SF Brackel (2036) – KKS (1893) 2,5:3,5 → Wiedergutmachung
Unsere zweite Auswärtsfahrt führte uns nach Brackel, wo uns zunächst ein Schock erwartete.
Brackel trat in Bestbesetzung an. Als die Bretter freigegeben wurden, fehlte aber ein Brackeler
Spieler. Jona Bungarten kam schließlich erst nach 1 Stunde und 10 Minuten und riss die
Karenzzeit, sodass Zeno kampflos gewann. Nelson remisierte relativ schnell gegen Robert
Prieb. Ben, der uns an Brett 6 komplettierte, sah sich dem deutlich stärkeren Paul Stych
gegenüber, hielt aber gut mit. Lars spielte mit Schwarz gegen den Sieger des B-Opens der
Dortmunder Schachtage 2024, Oleksandr Kasapchuk. Da war leider nichts drin. 1,5:1,5. Timon
setzte gegen Alois Römer alles auf die Karte Angriff, stand zwischendurch laut Engine sehr
dubios. Schließlich aber übersah Alois eine Taktik, die Timon den vollen Punkt einfahren ließ.
Ein sehr starkes Ergebnis für Timon gegen einen 200 Punkte stärkeren Gegner! Leider verlor
aber Ben in einem Endspiel Material und musste die Waffen strecken. An meinem Brett jedoch
hatte ich mir gegen Samuel Tomasjan langsam einen Vorteil erspielen können, sodass ich mich
in einem Turmendspiel mit 2 Mehrbauern wiederfand. Schließlich konnte ich den vollen Punkt
einfahren. Wir holten einen enorm wichtigen 3,5:2,5-Sieg, den wir daraufhin noch in einer
nahegelegenen Pizzeria ausklingen ließen.
11.05.2025: KKS (1866) – SG Porz (2123) 1:5 → Frohe Kunde nach
schmerzhafter Derbyniederlage
Folgende Ausgangslage erwartete uns am 11.05. vor unserem Heimspiel gegen Porz: Sollten
wir mindestens ein Unentschieden erreichen, wäre der Klassenerhalt sicher. Sollten wir
verlieren, würde das Ergebnis des Kampfes zwischen Krefeld und Katernberg für uns
entscheidend sein: Sofern dieses Spiel irgendein anderes Resultat als 3:3 haben würde, müssten
wir gegen Katernberg nur noch antreten, um die Klasse zu halten. Zu unserem Ergebnis lieber
nur kurz: Nelson gewann gegen Alwin Mainka, an den übrigen Brettern mussten wir uns leider
den übermächtigen Gegnern geschlagen geben, auch wenn es vereinzelt Chancen gab, etwa bei
Zeno. Dann aber die erlösende Nachricht aus Krefeld: Das Spiel war zwar 3:3 ausgegangen,
doch Katernberg hatte an Brett 6 kampflos verloren. Das wird im Punktesystem der Liga
besonders bestraft, wodurch Krefeld den Mannschaftskampf gewann und wir gegen Katernberg
nur noch rechtzeitig ankommen mussten.
25.05.2025: SF Katernberg (2030) – KKS (1858) 5:1 → Ins Ziel getaumelt
Damit das gelang, fuhren wir schon um 8:45 Uhr bei Lars ab. So waren wir bereits um 10:30
vor Ort und konnten uns mit Freigabe der Bretter des Klassenerhalts sicher sein. Mit einem Sieg
wäre noch Platz 4 in der Liga drin gewesen, bei dem man eventuell hätte darüber nachdenken
können, einen Freiplatzantrag für die Deutsche Vereinsmeisterschaft zu stellen. Davon waren
wir aber leider weit entfernt. Es setzte das zweite 1:5 in Folge, diesmal gewann einzig Zeno mit
einer sehr überzeugenden Angriffspartie gegen Aik Arakelian. 96 % Genauigkeit trotz
zwischenzeitlichem Figurenopfer! Zum Sieg gratulieren konnte man unseren Gegnern aber
auch nicht wirklich, denn trotz des 5:1 gegen uns stiegen sie ab, während wir die Klasse hielten.
Einigermaßen kurios.
Fazit:
Im Verlaufe der Saison hatten wir unerwartete Erfolge wie auch blamable Niederlagen,
glückliche Wendungen wie auch bittere Einsteller. Im Ergebnis haben wir es geschafft,
regelmäßig mit einer guten Aufstellung anzutreten und in den wichtigen Momenten zu punkten.
Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben: An Nelson, Zeno und Lars
(allesamt mit 7 von 7 Einsätzen!), an Timon, Marc, Dominik und Mark sowie an unsere
Ersatzspieler Michael, Ben, Julian und Fynn! Es hat mir großen Spaß gemacht, in dieser
Mannschaft zu spielen und die Mannschafsführung übernehmen zu dürfen. Ein Großteil des
Mannschaftsstammes bleibt nächste Saison bestehen und es kommen starke Spieler aus der
Jugend nach. Vermissen werden wir allerdings Dominik und Lars, die für die U20 zu alt werden
– Und das auch, aber bei weitem nicht nur wegen des tollen Taxi-Services! Wir dürfen also
gespannt nach vorne schauen. Auf ein Neues!
Von Johannes Theisen

Viererpokal: KKS erreicht die Endrunde

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Am vergangenen Wochenende stand für den KKS wieder einmal der Viererpokal auf dem Programm – es ging darum, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Wir spielten in einer Vierergruppe mit Troisdorf, Kreuztal und Rheydt. Die beiden Gewinner der Samstagspartien sollten am Sonntag im Finale gegeneinander antreten, um zu bestimmen, wer aus dieser Gruppe weiterkommt.

Ausrichter war der SK Troisdorf – an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für die Organisation! Gespielt wurde in einer Gesamtschule nahe dem Troisdorfer Bahnhof (10 min Fußweg), also sehr gut erreichbar von Köln aus.

Samstag: KKS vs. Kreuztal – Toilettenlabyrinth und Turmeinsteller

Am Samstag traten wir mit Luca, Jasper, Goldi und Ben Ihle an. Die Spannung stieg, als die Auslosung anstand. Gegen Troisdorf durften wir nicht spielen (selber Verband wie wir), und letztendlich wurden wir gegen Kreuztal gelost.

Nominell waren wir in diesem Duell eher Außenseiter. Luca, unser einziger klarer Favorit, spielte an Brett 1 mit Schwarz eine souveräne Partie. Trotz kleinerer Ungenauigkeiten bei der Verwertung ließ er nichts anbrennen – ein glatter Sieg.

Jasper bekam es an Brett 2 mit einem IM zu tun – allerdings „nur“ Viktor Gudok, mit einer Wertungszahl um 2000. Nach der Eröffnung hatte Jasper eine vielversprechende Stellung. Die größte Herausforderung des Tages schien für ihn nicht auf dem Brett zu liegen, sondern im Auffinden der Toilette (zugegeben, der Weg dorthin hatte es in sich: Aus dem Raum, links in den Flur, wieder links, vorbei an einigen Schulplakaten, dann erneut links, einige Treppen hinunter, unten eine Tür mit zwei kleinen Figürchen finden, öffnen – und dann verstehen, dass man bei den Toilettentüren den Knauf drehen muss, weil sie nicht abgeschlossen sind). Trotz dieser Widrigkeiten baute Jasper im Endspiel Druck auf mit einem Mehrbauern, verpasste jedoch ein paar präzisere Züge. Es entstand ein Dame-Läufer-Endspiel mit einigen Bauern auf beiden Seiten.

Ben verlor leider an Brett 4 den Faden und musste sich geschlagen geben. Goldi spielte wie so oft eine Partie der besonderen Art: Zunächst stand er deutlich schlechter mit einem Minusbauern, holte sich diesen durch energisches Spiel zurück, opferte dann die Dame für Turm und Läufer – Resultat: ausgeglichene Stellung. Anschließend stellte er seinen Turm mit einem groben Einsteller ein (…a5 bxa6?? und es geht …Da4xe8). Doch der Gegner übersah die Chance und spielte stattdessen …Dxa6 – was Goldi sofort mit Ta8 zum Damengewinn nutzte. So kam er zu einem äußerst glücklichen Sieg.

Jasper führte seine Partie ins Remis. Allerdings hätte dank der Berliner Wertung sogar eine Niederlage von Jasper fürs Weiterkommen gereicht.

Sonntag: Finale gegen Rheydt – Wenn Goldi zündet und Jasper liefert

Am Sonntag ging es dann erneut mit der S-Bahn nach Troisdorf – dieses Mal ins Finale gegen Rheydt, die am Vortag Troisdorf besiegt hatten.

Diesmal wurde es noch knapper. Rheydt war stark aufgestellt, unter anderem mit einem fast-2200er an Brett 1. Anstelle von Ben Ihle, der in der U20 aktiv war, spielte heute Bonni, sodass die Aufstellung lautete: Bonni, Luca, Jasper, Goldi.

Bonni bekam leider gleich doppelt die Grenzen aufgezeigt – zuerst vom Weg zur Toilette, dann vom Gegner. In der Eröffnung übersah er einen schwarzen Zwischenzug, was zu schnellem Materialverlust führte. Letztendlich fand er sich in einem trostlosen Turmendspiel wieder. Er kämpfte weiter und kam noch zu einigen Remischancen, es reichte aber nicht ganz.

Luca traf auf einen alten Bekannten: Michael Lambertz, einst Teamkollege in Esch und im Kölner Raum auch als ehemaliger Spieler sowie Kassenwart der Ford SF Köln bekannt. Lambertz wählte sein Lieblingssystem, das Schottische Gambit. Luca war vorbereitet, stand gut, tauschte aber zu früh die Türme und vergab eine aussichtsreiche Stellung – Remis.

Goldi übertraf sich mal wieder selbst: Seine Partie war noch wilder als die vom Vortag. Figuren flogen über das Brett, taktische Wendungen am laufenden Band – am Ende fand Goldi den Weg zum Matt gegen den luftigen schwarzen König.

Jasper spielte an Brett 3 mit Schwarz – wie Luca ebenfalls gegen das Schottische Gambit. Diesmal konnte er den Mehrbauern halten. Wie schon am Vortag erlaubte er sich zwar ein paar Ungenauigkeiten, und es wurde nochmal knapp. Ein Remis hätte nicht gereicht, denn laut Berliner Wertung hätte in dem Fall Rheydt gewonnen: Bonnis Niederlage wog schwerer als Goldis Sieg. Jasper hielt den Mehrbauern jedoch über die ganze Partie hinweg und gewann schließlich das Turm-Springer-Endspiel – garniert mit ein paar schönen Motiven.

Wir freuen uns auf die nächste Runde – mal sehen, wer uns dann erwartet!

Mehr als ein Heimspiel – KKS 3 im Zeichen des Aufstiegs

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Heute bestritt unsere 3. Mannschaft ihr letztes Heimspiel der Saison. Für Köln als Stadt war es ein besonderer Tag: Der FC spielte um den Aufstieg.

Für uns hingegen ging es sportlich um nichts mehr – der Klassenerhalt war bereits gesichert, da Verfolger Troisdorf an diesem Spieltag spielfrei hatte und den Zwei-Punkte-Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Auch für unseren Gegner SF Lohmar stand nichts mehr auf dem Spiel: Sie standen bereits als Absteiger fest.

Der Start verlief vielversprechend. Bereits nach vier Stunden waren vier Partien vor der Zeitkontrolle beendet – und alle zugunsten des KKS! Emil Meyer und Philipp Ye kamen durch ihre Siege jeweils noch auf die angestrebten 50 %. Auch Osama Al Soliman und Götz Richter punkteten voll. So stand es früh 4:0.

Doch auf den verbleibenden vier Brettern war die Lage keineswegs klar – zum Teil sogar bedenklich: Farhad hatte sich in eine Verluststellung manövriert, Udo stand mit einem Minusbauern im Endspiel unter Druck, Kapitän Peter kämpfte mit einer schlechten Stellung, und bei Mile war die Lage unübersichtlich. Der Mannschaftssieg war noch längst nicht in trockenen Tüchern.

Und dann kam der Moment, der diesen Tag unvergesslich machen sollte: FC-Fan Reinhard Bonnmann ließ es sich nicht nehmen, im Hinterraum die Leinwand auszufahren. Punkt 15:30 wurde das FC-Spiel angepfiffen – und während vorne noch um Punkte gerungen wurde, fieberte man hinten mit dem Aufstieg des FC mit. Selbst einige Lohmarer blieben, um sich dieses einmalige Erlebnis an der Weyerstraße nicht entgehen zu lassen.

Am Ende gab es doppelt Grund zur Freude: Udo verteidigte sich ins Remis, Mile gewann seine Partie. Damit schloss KKS 3 die Saison auf einem starken 5. Platz ab. Und auch der FC krönte den Tag – mit einem souveränen 4:0 gelang der Aufstieg.

Ein rundum gelungener Tag – sportlich wie emotional.

KKS 2 erreicht Aufstiegsspiele gegen DSK 2!

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Heute ging es für die „Zweite“ zum finalen Schlagabtausch der Saison zur traditionsreichen VDSF Bonn. Für uns stand alles auf dem Spiel – zumindest Platz zwei wollten wir sichern, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer im Gepäck, dass Tabellenführer Iserlohn vielleicht doch noch straucheln würde.

Doch Iserlohn ließ nichts anbrennen. Gegen Mülheim-Nord 3, die vor dem Spieltag noch um den Klassenerhalt kämpften, aber nun endgültig abgestiegen sind, lieferten sie einen souveränen 6,5:1,5-Sieg ab, der sich schon früh im Match abzeichnete. Eine starke, konstante Saisonleistung krönten die Iserlohner mit dem verdienten Aufstieg. In einer insgesamt extrem ausgeglichenen Liga waren sie einfach einen Tick stärker – und ja, sie haben auch uns geschlagen.

Wir lagen vor dem Spieltag einen halben Brettpunkt hinter Bünde. Diese hatten jedoch kampflos mit 8:0 gegen Solingen 3 gewonnen, während wir unser Match gegen dieselben „nur“ mit 5:3 für uns entscheiden konnten. Aufgrund der Regeln – bei gleicher Mannschaftspunktzahl wird der direkte Vergleich ohne kampflose Ergebnisse gewertet – war uns klar: Ein knapper Sieg heute würde mit hoher Wahrscheinlichkeit reichen.

Und was dann folgte, war ein Festtag. Ein echter Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Kapitän Jonas Schwibbert – seit Wochen in bärenstarker Form – krönte seine herausragende Saison mit einem sauber herausgespielten Sieg über Adrian Müller. Und das natürlich mit Schwarz. Zeno zerschmetterte den Taimanov-Sizilianer von Severin Paul Höfer – kompromisslos, überzeugend, ganz im Stile eines Angriffsspielers. Bonni feierte seinen ersten Sieg seit dem allerersten Spieltag – und auch wenn es heute glücklich auf Zeit geschah (die Stellung war alles andere als gut), war es genau der Moment, in dem das Glück gebraucht wurde. Und sogar unser Ersatzspieler Goldi hatte Fortuna auf seiner Seite: Aus einer deutlich schlechteren Stellung schuf er noch ein echtes Comeback.

Jasper und Nelson hielten derweil mit zwei Weißremisen das Fundament stabil. Die beiden Ehrenpunkte für Bonn gingen an Roland Limp (gegen Jörg) und an Jakub Warcaba, der Martin M. besiegen konnte – obwohl dieser lange Zeit die Oberhand zu haben schien.

Nun ist es vollbracht: Eine Saison voller Einsatz, Zusammenhalt und Herzblut endet mit einem starken zweiten Platz. Die Mannschaft hat sich als Einheit bewiesen, getragen von einem soliden Kollektiv und einigen leuchtenden Einzelleistungen.

Und jetzt? Jetzt dürfen wir weiterträumen: Der zweite Platz berechtigt uns zum Aufstiegsspiel gegen den Zweiten der NRW-Liga 2. Dort wartet die Reserve des Düsseldorfer SK – ein Team, das hinter den übermächtigen Krefeldern Platz zwei erringen konnte. Diese Liga war deutlich unausgeglichener als unsere, mit einer klaren Trennung zwischen Spitzenteams und dem Rest. Wir dürfen uns also auf ein spannendes, aber vermutlich ganz anderes Duell freuen – gegen einen Gegner, der mit einigen Großmeistern aufläuft. Aber wir nehmen die Herausforderung an. Voller Vorfreude. Und mit dem Wissen, dass wir gemeinsam viel erreichen können.

Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 – KKS-Talente in Aktion

April, 2025 · By Luca Klemenz

Auch in diesem Jahr fanden die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften traditionell in den Osterferien statt – fünf intensive Tage Schach im beschaulichen Windeck-Rosbach. Vom KKS waren erneut einige Spieler in verschiedenen Altersklassen vertreten und sorgten für spannende Partien, Überraschungen und das eine oder andere Ausrufezeichen.

Zwar fehlten mit unseren Topspielern Zeno und Johannes (mittlerweile der U18 entwachsen) sowie Nelson (mit NRW-Freiplatz) gleich drei feste Größen aus der Jugend, doch trotzdem gingen wir mit einer vielversprechenden Truppe an den Start.


U18: Michael Lucena Friederich – stark begonnen, dann Pech und Krankheit

Michael konnte in der U18 zwei Partien überzeugend gewinnen und zeigte, dass er mit den Besten mithalten kann. In Runde 2 verlor er allerdings unglücklich ein Turmendspiel. Besonders bitter: In Runde 4 stand er bereits nach zehn Zügen auf Gewinn, stellte dann jedoch einzügig entscheidend ein. Danach stieg er gesundheitlich angeschlagen mit 2 aus 4 Punkten aus dem Turnier aus.


U16: Eine Altersklasse – viele Geschichten

Ben Ihle, zuletzt im Aufwind, erwischte dieses Mal kein glückliches Turnier. Er traf früh auf unterbewertete, aber gefährliche Gegner und musste sich nach wenigen Runden ebenfalls krankheitsbedingt zurückziehen.

Timon Lampe, mit einem DWZ-Plus von 100 zuletzt ebenfalls in starker Form, verlor gleich die erste Runde, konnte sich aber im Laufe des Turniers steigern. Besonders erwähnenswert: ein schöner Sieg im vereinsinternen Duell gegen Ben Ihle sowie ein starkes Remis in der letzten Runde gegen Turniersieger Moritz Blomer. Timon beendete das Turnier auf Platz 6 – punktgleich mit dem Vierten.

Diesen vierten Platz belegte Marc Gérard, mit DWZ 1841 als Mitfavorit ins Turnier gestartet. Mit seinem gewohnt aggressiven Spielstil startete er stark und holte 3 aus 4. Auch gegen Blomer erzielte er ein Remis. In Runde 6 unterlag er jedoch Noah Cheng aus der Erftstädter Talentschmiede, und auch in Runde 7 reichte es nur zu einem Remis. Am Ende blieb für Marc der undankbare, aber dennoch starke 4. Platz.


U14: Fynn Erkelenz und Leon Potap – starke Remis, stabile Leistungen

Fynn Erkelenz bekam es in der U14 teils mit sehr starken Gegnern zu tun – u.a. Maximilian Houben und Julian Dönitz, beide mit DWZ über 1800. Gegen Dönitz holte er in der letzten Runde ein überraschendes Remis und beendete das Turnier als Fünfter – etwas über den Erwartungen.

Leon Potap war im Mittelfeld der Setzliste platziert und landete am Ende auch dort. Gleich in Runde 1 sorgte er für eine kleine Sensation (Zitat Jugendwart Reinhard Bonnmann), als er gegen Julian Dönitz ein Remis erzielte.


Offene U20: Felix Trebst und Jakub Praszczalek – vielversprechend, aber nicht belohnt

In der offenen U20 startete Felix Trebst, derzeit schachlich im Aufwind, stark ins Turnier: 3 aus 3 zu Beginn, dann ein kampfloser Sieg in Runde 4 – makelloser Start. Doch in den letzten drei Runden traf er auf starke Gegner und musste sich jeweils geschlagen geben. Trotz des enttäuschenden Endes bleibt seine Leistung insgesamt positiv zu bewerten.

Jakub Praszczalek, aktuell noch in Diensten des SK Köln Südwest und regelmäßiger Gast im KKS, ging als klarer Favorit auf den Turniersieg ins Rennen. In Runde 2 kassierte er jedoch eine bittere Niederlage gegen Niklas Schulz. Trotz der 6 Siege in den restlichen Partien reichte es aufgrund der schlechteren Feinwertung nur zum geteilten ersten Platz – Platz 2 in der Endtabelle.


Fazit: Ein forderndes Turnier mit Höhen, Tiefen – und Charakter

Die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 forderten unsere Spieler in vielerlei Hinsicht: Krankheit, unglückliche Partien, starke Gegner – alles war dabei. Gleichzeitig zeigten viele Partien das große Potenzial unserer jungen Spieler. Einige Ergebnisse waren stark, andere blieben hinter den Erwartungen zurück. Angesichts der aktuellen Ausgangslage – hohe DWZ-Zahlen nach Vereins- und Mannschaftsmeisterschaften, während andere Vereine (etwa aus Aachen) kaum DWZ-Auswertungen oder ein Tief durchlaufen – war jedoch klar, dass es nicht einfach werden würde.

Dennoch: Unsere Jugendlichen haben Charakter bewiesen und sich dem Wettbewerb gestellt. Und das zählt.

Zweite gewinnt gegen Solingen – Klassenerhalt!

April, 2025 · By Luca Klemenz

Die „Schmach von Wattenscheid“ lag kaum drei Wochen zurück, da wartete auf unsere zweite Mannschaft bereits die nächste Bewährungsprobe. Auf heimischem Boden, in der traditionsreichen Weyerstraße, empfingen wir die dritte Mannschaft der SG Solingen – jenes Vereins, dessen erste Garde regelmäßig in der Schachbundesliga für Furore sorgt.

Die Ausgangslage war klar: Zwei Niederlagen in Folge hatten uns in eine prekäre Lage gebracht. Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Eine weitere Schlappe konnten wir uns eigentlich nicht mehr leisten bzw. würde es ansonsten am letzten Spieltag in Bonn unnötig spannend machen.

Ein Glück aus unserer Sicht: Der Gegner, nominell wohl das breiteste und auf dem Papier stärkste Team der Liga (mit einigen Titelträgern), steckte ebenso tief in der Krise wie wir. Drei Niederlagen in Serie – darunter sogar eine kampflose – hatten Solingens einst gefürchteter Dritter schwer zugesetzt. Als Aufbaugegner kamen sie uns gerade recht.

Unsere Aufstellung: Nelson, Jonas, Bonni, Jörg, Luca, Jasper, Martin und Zeno. Mit Ausnahme von Boris – der anderweitig sportlich im Einsatz war – lief fast dieselbe Formation wie in Wattenscheid auf. Martin rückte für ihn in die Startacht.

Der Kampf entwickelte sich von Beginn an spannend. Solingen trat, wie bereits in den letzten Runden, in ungewohnt schwacher Besetzung an. Die Karten waren also neu gemischt – und sie lagen nicht schlecht für uns.

Zeno spielte an Brett 8 mit Weiß, konnte seinen angenehmen Vorteil gegen eine Aljechin-Verteidigung des Gegners allerdings nicht konservieren. Im Gegenteil, über ein baldiges Remisangebot konnte er nur froh sein.

Am zweiten Brett traf Jonas auf keinen Geringeren als Thomas Michalczak, eine wahre Legende der NRW-Schachszene: FIDE-Meister mit sieben IM-Normen, unermüdlicher Vielspieler und erfahrener Stratege. Doch Jonas blieb cool, hielt die Stellung sicher im Gleichgewicht – auch hier: frühes Remis.

Es folgten zwei weitere geteilte Punkte: Martin hatte in einer Najdorf-Stellung zunächst das dynamischere Spiel, doch die Partie verflachte zusehends und endete folgerichtig unentschieden. Bonni spielte, wie schon vor zwei Jahren – damals noch für unsere erste Mannschaft in der Oberliga – gegen Milon Gupta. Dieses Mal hatte er klare Gewinnchancen, nahm jedoch in bereits besserer Stellung ein cleveres Remisangebot seines Gegners an – eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als goldrichtig herausstellen sollte.

Denn an den verbleibenden Brettern begannen sich die Dinge zu unseren Gunsten zu entwickeln: Jörg bekam zunehmend Initiative, Jasper behauptete seinen in der Eröffung gewonnenen Mehrbauern zäh und präzise, und Luca hatte in einer Art Benoni-Struktur mit vertauschten Farben dauerhaft das angenehmere Spiel.

An Brett eins lehnte Nelson ein Remisangebot von Idris Asadzade kühl ab. Was folgte, war eine dramatische Zeitnotschlacht, bei der die meisten Kiebitze Weiß in Vorteil wähnten. Doch Nelson fand mit Schwarz kreative Ressourcen, verteidigte zäh und wickelte schließlich in ein Endspiel Dame gegen Turm plus zwei Springer ab – objektiv wohl remis, aber nicht mehr zu verlieren.

Plötzlich ging es Schlag auf Schlag: Jörg entschied seine Partie mit einem eleganten Überlastungsmotiv – wir gingen zum ersten Mal in diesem Mannschaftskampf in Führung! Diese Wendung blieb auch bei Jasper nicht unbemerkt, der daraufhin mit seinem Mehrbauern in eine Zugwiederholung einwilligte. Zwischenstand: 3,5 – 2,5.

Nur noch ein Punkt fehlte zum Sieg. Nelson sah inzwischen keine realistischen Gewinnchancen mehr – zu wenig Material, zu ausgeglichen die Stellung. Er gab das Dauerschach. Alle Augen richteten sich nun auf Luca, der in ein Damenendspiel mit einem frischen Mehrbauern übergeleitet hatte. Sein Gegner, von der Zeitnot zermürbt, stellte schließlich die Partie ein. Luca verwertete souverän – der krönende Abschluss zum 5:3-Endstand!

Damit sichern wir uns nicht nur die Mannschaftspunkte neun und zehn – wir haben am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt rechnerisch geschafft. Ein Meilenstein.

Natürlich: Nach dem furiosen Saisonstart mit drei Siegen hatten wir zwischendurch auf mehr gehofft. Aber in der Rückschau bleibt festzuhalten – dies ist ein historischer Erfolg für unsere Zweite.

Vor vier Jahren kämpften wir noch in der Regionalliga Mittelrhein. Dann folgte die Etablierung in der NRW-Klasse. Der Aufstieg in die NRW-Liga im vergangenen Jahr war ein Quantensprung – und nun haben wir uns in dieser starken Liga behauptet. Zum ersten Mal.

Und wer weiß: Selbst der Aufstieg ist noch theoretisch möglich, auch wenn das Szenario unwahrscheinlich ist. Eines ist jedenfalls sicher – in Bonn können wir am letzten Spieltag befreit aufspielen.

Das Abenteuer NRW-Liga lebt weiter.

Strehse gewinnt VM

März, 2025 · By Jasper Langner

Mit einer beeindruckenden Dominanz sicherte sich Nelson Strehse den Titel des KKS-Vereinsmeisters 2024/25. In der entscheidenden 7. Runde ließ er keinen Zweifel an seinem Triumph aufkommen: Ein schneller Sieg mit den schwarzen Steinen gegen Arnd Goldenstein machte den Titelgewinn perfekt. Am Ende steht Strehse mit 6,5 Punkten aus 7 Partien unangefochten an der Spitze – eine herausragende Leistung.

Der Einzige, der ihm im Turnierverlauf einen halben Punkt abnehmen konnte, war Jasper Langner, doch auch dieses Remis konnte Strehse nicht aufhalten. Besonders wichtig war sein Erfolg in der 4. Runde gegen Vorjahressieger Emil Meyer – eine Partie, die in der Rückschau als vorentscheidend gelten dürfte. Meyer spielte ein starkes Turnier und blieb mit 6 Punkten ebenfalls knapp unter der maximal möglichen Ausbeute. Sein souveräner Sieg gegen die Turnierüberraschung Ben Ihle in der Schlussrunde reichte zwar für Platz 2, aber nicht, um Strehse noch abzufangen.

Nun bleibt die spannende Frage: Wo findet die Siegerehrung statt? Traditionell wird der Vereinsmeister im Petersberger Hof geehrt, doch möglicherweise haben Turnierleiter Peter und Philipp eine Überraschung parat. Die Vereinsmitglieder warten gespannt auf die offizielle Ankündigung.

Dieses Turnier stand zudem im Zeichen eines Mannes, der dem KKS viel gegeben hat: Jürgen Koch. Ihm ist es zu verdanken, dass die Vereinsmeisterschaft in den letzten Jahren regelmäßig ausgetragen wurde. Auch in diesem Jahr hatte er das Turnier noch finanziell unterstützt – sein Andenken lebt im Verein weiter.

Ein ereignisreiches Turnier liegt hinter uns, eine strahlende Schachzukunft vor uns – und ein neuer Champion hat seinen Namen in die Vereinsgeschichte eingetragen: Nelson Strehse, KKS-Vereinsmeister 2024/25!

Verratene Vorahnung: Der Tag, an dem alles schiefging

März, 2025 · By Luca Klemenz

Schon vor dem richtungsweisenden Mannschaftskampf in Wattenscheid lag eine seltsame Ahnung in der Luft. „Ich glaube, wir vergeigen es“ oder „Ich hab echt keinen Bock zu spielen. Frag mal Goldi.“ – so oder so ähnlich klangen die skeptischen Stimmen einiger Leistungsträger unserer bislang so formstarken zweiten Mannschaft. Der letzte Kampf war knapp verloren gegangen, doch die Liga blieb ein enges Feld: Platz zwei, nur einen Punkt hinter der Spitze – noch war alles möglich. Dennoch verstärkte sich das ungute Gefühl, als sich an der legendären Esso-Tankstelle, dem Ausgangspunkt so vieler epischer Auswärtsfahrten, zunächst nur vier der acht Spieler einfanden. Fünfzehn bange Minuten später waren wir schließlich doch vollzählig und machten uns auf den Weg ins Herz des Ruhrpotts.

Der Tabellenletzte aus Wattenscheid hatte eine unglückliche Saison hinter sich, mit vielen knappen Niederlagen. Doch an diesem Tag waren sie bis in die Haarspitzen motiviert und liefen mit einer besonders starken Aufstellung auf – vier FMs saßen uns gegenüber. Und am Brett? Da lief bei uns von Anfang an nichts zusammen. Die düstere Vorahnung begann, Realität zu werden. Bonni sicherte sich früh mit Weiß ein unspektakuläres Remis, Jasper tat es ihm gleich, ohne große Fortschritte zu erzielen. Zeno, gewohnt kämpferisch, riss beherzt eine Figur an sich – nur um mit Entsetzen festzustellen, dass der Gegner sie durch eine simple Taktik sofort zurückgewinnen und die Partie mit einem Mattangriff beenden konnte. Eine kapitale Fehleinschätzung, die ihn zur sofortigen Aufgabe zwang. Auch Luca geriet in einer modernen Schottisch-Variante unversehens auf Abwege: Der verlockende Bauer auf e5 entpuppte sich als tödliches Gift, und es ging bergab – rapide und unumkehrbar. Bei Boris sah es von Beginn an düster aus, sein Gegner spielte die Partie souverän zu Ende. Jörg, der nach eigener Aussage nicht in bester Spiellaune war, willigte in einer ausgeglichenen bis leicht schlechteren Stellung ins Remis ein.

Während sich vier unserer Spieler bereits unerwartet früh (Zitat Bonni: „wie in der U12“) auf den Heimweg machten und sich daher durch den Bundesliga-Stau kämpften mussten, lagen unsere Hoffnungen auf eine zumindest ehrenwerte Niederlage bei den beiden Spitzenbrettern. Und Jonas zeigte seine ganze Klasse: Mit den schwarzen Steinen demontierte er einen starken FM, spielte ihn zunächst am Damenflügel an die Wand, bevor sein Gegner eine ganze Figur einstellte. Ein Hauch der „Schwarzen Schwibbe“, die letzte Saison seine Gegner reihenweise zerstörte, wehte durch den Raum. Sollte dies Nelson am ersten Brett Rückenwind verleihen? Er knetete eine Stellung mit Läufer gegen Springer, suchte nach Gewinnchancen – und überzog schließlich. Statt des erhofften Punktes stand eine weitere Niederlage zu Buche. Endstand: 2,5 – 5,5.

Unsere dritte Saisonniederlage war besiegelt. Und dennoch, das Kuriosum: Wir stehen noch immer auf Platz drei – einen Punkt hinter der Tabellenspitze, aber ebenso nur zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Alles ist noch möglich in dieser verrückten Liga. Die nächste Herausforderung? Das nominelle Überteam aus Solingen, das seit Wochen schwächelt, bevor es am letzten Spieltag gegen VdSF Bonn geht – eine Mannschaft, die vor Kurzem noch als sicherer Absteiger galt und nun die formstärkste der Liga ist. Ein Drama, wie es nur der Schachsport schreiben kann.

Die glorreiche Siebte – Eine Mannschaft für die Geschichtsbücher!

März, 2025 · By Luca Klemenz

Mit einem beeindruckenden 6:0 am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Lasker 5 krönt die 7. Mannschaft des KKS ihre makellose Saison in der 1.Kreisklasse Ost – sieben Siege in sieben Spielen! Doch dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, kluger Strategie und herausragender Einzelleistungen. Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellung zeigt die Tiefe und Stärke des Kaders. Angeführt von erfahrenen Spielern, die mit strategischem Geschick und Nervenstärke überzeugen, hat jeder Einzelne maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Lassen wir die Helden dieser Saison hochleben!

Unaufhaltsame Dominanz am Brett

💥 Luke Razisberger (5,5 Punkte, 91,7%)
Eine Sensation! Es war seine erste Ligaspielzeit überhaupt – und doch spielt er mit der Abgeklärtheit eines Routiniers. Seine beeindruckende Bilanz macht ihn zu einer der größten Überraschungen der Saison.

🔥 Ben Ihle (5 Punkte, 83,3%)
Aktuell in Topform! Mit seinem Ehrgeiz und konstant starken Leistungen dürfte er bald in höheren Mannschaften auflaufen. Seine ruhige, aber effektive Spielweise macht ihn zu einem echten Ausnahmetalent.

Benedikt Schmitz (4 Punkte, 80%)
Auch für ihn ist es die erste Saison beim KKS – und er spielte stets am Spitzenbrett! Gegen die stärksten Gegner der Liga bewies er Nervenstärke und Spielintelligenz, ein wahrer Leistungsträger.

🎯 Michael Lucena Friederich (3 Punkte, 75%)
Er steht kurz vor seinem Durchbruch! Mit seinem präzisen Spiel und strategischem Denken setzt er seine Gegner immer wieder unter Druck. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zu den ganz Großen gehört.

💪 Viktor Zaika – Die Jugendlegende des KKS
Sein Name ist längst bekannt in den Reihen des Vereins. Er verkörpert die KKS-Nachwuchsschule wie kaum ein anderer und ist eine feste Größe im Team.

💥 Fynn Erkelenz – Der Mann für die entscheidenden Punkte
Er hat sich mit wichtigen Siegen in die Mannschaft gekämpft. Sein Fokus und Kampfgeist haben ihm einige Glanzmomente in dieser Saison beschert.

Ein Team mit Ambitionen

Jeder einzelne Punkt wurde hart erkämpft, jeder Sieg war ein Statement. Der Teamgeist und die konstante Dominanz lassen keinen Zweifel daran: Diese Mannschaft ist bereit für Größeres!

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