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Mehr als ein Heimspiel – KKS 3 im Zeichen des Aufstiegs
Mai, 2025 · By Luca Klemenz
Heute bestritt unsere 3. Mannschaft ihr letztes Heimspiel der Saison. Für Köln als Stadt war es ein besonderer Tag: Der FC spielte um den Aufstieg.
Für uns hingegen ging es sportlich um nichts mehr – der Klassenerhalt war bereits gesichert, da Verfolger Troisdorf an diesem Spieltag spielfrei hatte und den Zwei-Punkte-Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Auch für unseren Gegner SF Lohmar stand nichts mehr auf dem Spiel: Sie standen bereits als Absteiger fest.
Der Start verlief vielversprechend. Bereits nach vier Stunden waren vier Partien vor der Zeitkontrolle beendet – und alle zugunsten des KKS! Emil Meyer und Philipp Ye kamen durch ihre Siege jeweils noch auf die angestrebten 50 %. Auch Osama Al Soliman und Götz Richter punkteten voll. So stand es früh 4:0.
Doch auf den verbleibenden vier Brettern war die Lage keineswegs klar – zum Teil sogar bedenklich: Farhad hatte sich in eine Verluststellung manövriert, Udo stand mit einem Minusbauern im Endspiel unter Druck, Kapitän Peter kämpfte mit einer schlechten Stellung, und bei Mile war die Lage unübersichtlich. Der Mannschaftssieg war noch längst nicht in trockenen Tüchern.
Und dann kam der Moment, der diesen Tag unvergesslich machen sollte: FC-Fan Reinhard Bonnmann ließ es sich nicht nehmen, im Hinterraum die Leinwand auszufahren. Punkt 15:30 wurde das FC-Spiel angepfiffen – und während vorne noch um Punkte gerungen wurde, fieberte man hinten mit dem Aufstieg des FC mit. Selbst einige Lohmarer blieben, um sich dieses einmalige Erlebnis an der Weyerstraße nicht entgehen zu lassen.
Am Ende gab es doppelt Grund zur Freude: Udo verteidigte sich ins Remis, Mile gewann seine Partie. Damit schloss KKS 3 die Saison auf einem starken 5. Platz ab. Und auch der FC krönte den Tag – mit einem souveränen 4:0 gelang der Aufstieg.
Ein rundum gelungener Tag – sportlich wie emotional.
KKS 2 erreicht Aufstiegsspiele gegen DSK 2!
Mai, 2025 · By Luca Klemenz
Heute ging es für die „Zweite“ zum finalen Schlagabtausch der Saison zur traditionsreichen VDSF Bonn. Für uns stand alles auf dem Spiel – zumindest Platz zwei wollten wir sichern, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer im Gepäck, dass Tabellenführer Iserlohn vielleicht doch noch straucheln würde.
Doch Iserlohn ließ nichts anbrennen. Gegen Mülheim-Nord 3, die vor dem Spieltag noch um den Klassenerhalt kämpften, aber nun endgültig abgestiegen sind, lieferten sie einen souveränen 6,5:1,5-Sieg ab, der sich schon früh im Match abzeichnete. Eine starke, konstante Saisonleistung krönten die Iserlohner mit dem verdienten Aufstieg. In einer insgesamt extrem ausgeglichenen Liga waren sie einfach einen Tick stärker – und ja, sie haben auch uns geschlagen.
Wir lagen vor dem Spieltag einen halben Brettpunkt hinter Bünde. Diese hatten jedoch kampflos mit 8:0 gegen Solingen 3 gewonnen, während wir unser Match gegen dieselben „nur“ mit 5:3 für uns entscheiden konnten. Aufgrund der Regeln – bei gleicher Mannschaftspunktzahl wird der direkte Vergleich ohne kampflose Ergebnisse gewertet – war uns klar: Ein knapper Sieg heute würde mit hoher Wahrscheinlichkeit reichen.
Und was dann folgte, war ein Festtag. Ein echter Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Kapitän Jonas Schwibbert – seit Wochen in bärenstarker Form – krönte seine herausragende Saison mit einem sauber herausgespielten Sieg über Adrian Müller. Und das natürlich mit Schwarz. Zeno zerschmetterte den Taimanov-Sizilianer von Severin Paul Höfer – kompromisslos, überzeugend, ganz im Stile eines Angriffsspielers. Bonni feierte seinen ersten Sieg seit dem allerersten Spieltag – und auch wenn es heute glücklich auf Zeit geschah (die Stellung war alles andere als gut), war es genau der Moment, in dem das Glück gebraucht wurde. Und sogar unser Ersatzspieler Goldi hatte Fortuna auf seiner Seite: Aus einer deutlich schlechteren Stellung schuf er noch ein echtes Comeback.
Jasper und Nelson hielten derweil mit zwei Weißremisen das Fundament stabil. Die beiden Ehrenpunkte für Bonn gingen an Roland Limp (gegen Jörg) und an Jakub Warcaba, der Martin M. besiegen konnte – obwohl dieser lange Zeit die Oberhand zu haben schien.
Nun ist es vollbracht: Eine Saison voller Einsatz, Zusammenhalt und Herzblut endet mit einem starken zweiten Platz. Die Mannschaft hat sich als Einheit bewiesen, getragen von einem soliden Kollektiv und einigen leuchtenden Einzelleistungen.
Und jetzt? Jetzt dürfen wir weiterträumen: Der zweite Platz berechtigt uns zum Aufstiegsspiel gegen den Zweiten der NRW-Liga 2. Dort wartet die Reserve des Düsseldorfer SK – ein Team, das hinter den übermächtigen Krefeldern Platz zwei erringen konnte. Diese Liga war deutlich unausgeglichener als unsere, mit einer klaren Trennung zwischen Spitzenteams und dem Rest. Wir dürfen uns also auf ein spannendes, aber vermutlich ganz anderes Duell freuen – gegen einen Gegner, der mit einigen Großmeistern aufläuft. Aber wir nehmen die Herausforderung an. Voller Vorfreude. Und mit dem Wissen, dass wir gemeinsam viel erreichen können.
Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 – KKS-Talente in Aktion
April, 2025 · By Luca Klemenz
Auch in diesem Jahr fanden die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften traditionell in den Osterferien statt – fünf intensive Tage Schach im beschaulichen Windeck-Rosbach. Vom KKS waren erneut einige Spieler in verschiedenen Altersklassen vertreten und sorgten für spannende Partien, Überraschungen und das eine oder andere Ausrufezeichen.
Zwar fehlten mit unseren Topspielern Zeno und Johannes (mittlerweile der U18 entwachsen) sowie Nelson (mit NRW-Freiplatz) gleich drei feste Größen aus der Jugend, doch trotzdem gingen wir mit einer vielversprechenden Truppe an den Start.
U18: Michael Lucena Friederich – stark begonnen, dann Pech und Krankheit
Michael konnte in der U18 zwei Partien überzeugend gewinnen und zeigte, dass er mit den Besten mithalten kann. In Runde 2 verlor er allerdings unglücklich ein Turmendspiel. Besonders bitter: In Runde 4 stand er bereits nach zehn Zügen auf Gewinn, stellte dann jedoch einzügig entscheidend ein. Danach stieg er gesundheitlich angeschlagen mit 2 aus 4 Punkten aus dem Turnier aus.
U16: Eine Altersklasse – viele Geschichten
Ben Ihle, zuletzt im Aufwind, erwischte dieses Mal kein glückliches Turnier. Er traf früh auf unterbewertete, aber gefährliche Gegner und musste sich nach wenigen Runden ebenfalls krankheitsbedingt zurückziehen.
Timon Lampe, mit einem DWZ-Plus von 100 zuletzt ebenfalls in starker Form, verlor gleich die erste Runde, konnte sich aber im Laufe des Turniers steigern. Besonders erwähnenswert: ein schöner Sieg im vereinsinternen Duell gegen Ben Ihle sowie ein starkes Remis in der letzten Runde gegen Turniersieger Moritz Blomer. Timon beendete das Turnier auf Platz 6 – punktgleich mit dem Vierten.
Diesen vierten Platz belegte Marc Gérard, mit DWZ 1841 als Mitfavorit ins Turnier gestartet. Mit seinem gewohnt aggressiven Spielstil startete er stark und holte 3 aus 4. Auch gegen Blomer erzielte er ein Remis. In Runde 6 unterlag er jedoch Noah Cheng aus der Erftstädter Talentschmiede, und auch in Runde 7 reichte es nur zu einem Remis. Am Ende blieb für Marc der undankbare, aber dennoch starke 4. Platz.
U14: Fynn Erkelenz und Leon Potap – starke Remis, stabile Leistungen
Fynn Erkelenz bekam es in der U14 teils mit sehr starken Gegnern zu tun – u.a. Maximilian Houben und Julian Dönitz, beide mit DWZ über 1800. Gegen Dönitz holte er in der letzten Runde ein überraschendes Remis und beendete das Turnier als Fünfter – etwas über den Erwartungen.
Leon Potap war im Mittelfeld der Setzliste platziert und landete am Ende auch dort. Gleich in Runde 1 sorgte er für eine kleine Sensation (Zitat Jugendwart Reinhard Bonnmann), als er gegen Julian Dönitz ein Remis erzielte.
Offene U20: Felix Trebst und Jakub Praszczalek – vielversprechend, aber nicht belohnt
In der offenen U20 startete Felix Trebst, derzeit schachlich im Aufwind, stark ins Turnier: 3 aus 3 zu Beginn, dann ein kampfloser Sieg in Runde 4 – makelloser Start. Doch in den letzten drei Runden traf er auf starke Gegner und musste sich jeweils geschlagen geben. Trotz des enttäuschenden Endes bleibt seine Leistung insgesamt positiv zu bewerten.
Jakub Praszczalek, aktuell noch in Diensten des SK Köln Südwest und regelmäßiger Gast im KKS, ging als klarer Favorit auf den Turniersieg ins Rennen. In Runde 2 kassierte er jedoch eine bittere Niederlage gegen Niklas Schulz. Trotz der 6 Siege in den restlichen Partien reichte es aufgrund der schlechteren Feinwertung nur zum geteilten ersten Platz – Platz 2 in der Endtabelle.
Fazit: Ein forderndes Turnier mit Höhen, Tiefen – und Charakter
Die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 forderten unsere Spieler in vielerlei Hinsicht: Krankheit, unglückliche Partien, starke Gegner – alles war dabei. Gleichzeitig zeigten viele Partien das große Potenzial unserer jungen Spieler. Einige Ergebnisse waren stark, andere blieben hinter den Erwartungen zurück. Angesichts der aktuellen Ausgangslage – hohe DWZ-Zahlen nach Vereins- und Mannschaftsmeisterschaften, während andere Vereine (etwa aus Aachen) kaum DWZ-Auswertungen oder ein Tief durchlaufen – war jedoch klar, dass es nicht einfach werden würde.
Dennoch: Unsere Jugendlichen haben Charakter bewiesen und sich dem Wettbewerb gestellt. Und das zählt.
Zweite gewinnt gegen Solingen – Klassenerhalt!
April, 2025 · By Luca Klemenz
Die „Schmach von Wattenscheid“ lag kaum drei Wochen zurück, da wartete auf unsere zweite Mannschaft bereits die nächste Bewährungsprobe. Auf heimischem Boden, in der traditionsreichen Weyerstraße, empfingen wir die dritte Mannschaft der SG Solingen – jenes Vereins, dessen erste Garde regelmäßig in der Schachbundesliga für Furore sorgt.
Die Ausgangslage war klar: Zwei Niederlagen in Folge hatten uns in eine prekäre Lage gebracht. Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Eine weitere Schlappe konnten wir uns eigentlich nicht mehr leisten bzw. würde es ansonsten am letzten Spieltag in Bonn unnötig spannend machen.
Ein Glück aus unserer Sicht: Der Gegner, nominell wohl das breiteste und auf dem Papier stärkste Team der Liga (mit einigen Titelträgern), steckte ebenso tief in der Krise wie wir. Drei Niederlagen in Serie – darunter sogar eine kampflose – hatten Solingens einst gefürchteter Dritter schwer zugesetzt. Als Aufbaugegner kamen sie uns gerade recht.
Unsere Aufstellung: Nelson, Jonas, Bonni, Jörg, Luca, Jasper, Martin und Zeno. Mit Ausnahme von Boris – der anderweitig sportlich im Einsatz war – lief fast dieselbe Formation wie in Wattenscheid auf. Martin rückte für ihn in die Startacht.
Der Kampf entwickelte sich von Beginn an spannend. Solingen trat, wie bereits in den letzten Runden, in ungewohnt schwacher Besetzung an. Die Karten waren also neu gemischt – und sie lagen nicht schlecht für uns.
Zeno spielte an Brett 8 mit Weiß, konnte seinen angenehmen Vorteil gegen eine Aljechin-Verteidigung des Gegners allerdings nicht konservieren. Im Gegenteil, über ein baldiges Remisangebot konnte er nur froh sein.
Am zweiten Brett traf Jonas auf keinen Geringeren als Thomas Michalczak, eine wahre Legende der NRW-Schachszene: FIDE-Meister mit sieben IM-Normen, unermüdlicher Vielspieler und erfahrener Stratege. Doch Jonas blieb cool, hielt die Stellung sicher im Gleichgewicht – auch hier: frühes Remis.
Es folgten zwei weitere geteilte Punkte: Martin hatte in einer Najdorf-Stellung zunächst das dynamischere Spiel, doch die Partie verflachte zusehends und endete folgerichtig unentschieden. Bonni spielte, wie schon vor zwei Jahren – damals noch für unsere erste Mannschaft in der Oberliga – gegen Milon Gupta. Dieses Mal hatte er klare Gewinnchancen, nahm jedoch in bereits besserer Stellung ein cleveres Remisangebot seines Gegners an – eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als goldrichtig herausstellen sollte.
Denn an den verbleibenden Brettern begannen sich die Dinge zu unseren Gunsten zu entwickeln: Jörg bekam zunehmend Initiative, Jasper behauptete seinen in der Eröffung gewonnenen Mehrbauern zäh und präzise, und Luca hatte in einer Art Benoni-Struktur mit vertauschten Farben dauerhaft das angenehmere Spiel.
An Brett eins lehnte Nelson ein Remisangebot von Idris Asadzade kühl ab. Was folgte, war eine dramatische Zeitnotschlacht, bei der die meisten Kiebitze Weiß in Vorteil wähnten. Doch Nelson fand mit Schwarz kreative Ressourcen, verteidigte zäh und wickelte schließlich in ein Endspiel Dame gegen Turm plus zwei Springer ab – objektiv wohl remis, aber nicht mehr zu verlieren.
Plötzlich ging es Schlag auf Schlag: Jörg entschied seine Partie mit einem eleganten Überlastungsmotiv – wir gingen zum ersten Mal in diesem Mannschaftskampf in Führung! Diese Wendung blieb auch bei Jasper nicht unbemerkt, der daraufhin mit seinem Mehrbauern in eine Zugwiederholung einwilligte. Zwischenstand: 3,5 – 2,5.
Nur noch ein Punkt fehlte zum Sieg. Nelson sah inzwischen keine realistischen Gewinnchancen mehr – zu wenig Material, zu ausgeglichen die Stellung. Er gab das Dauerschach. Alle Augen richteten sich nun auf Luca, der in ein Damenendspiel mit einem frischen Mehrbauern übergeleitet hatte. Sein Gegner, von der Zeitnot zermürbt, stellte schließlich die Partie ein. Luca verwertete souverän – der krönende Abschluss zum 5:3-Endstand!
Damit sichern wir uns nicht nur die Mannschaftspunkte neun und zehn – wir haben am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt rechnerisch geschafft. Ein Meilenstein.
Natürlich: Nach dem furiosen Saisonstart mit drei Siegen hatten wir zwischendurch auf mehr gehofft. Aber in der Rückschau bleibt festzuhalten – dies ist ein historischer Erfolg für unsere Zweite.
Vor vier Jahren kämpften wir noch in der Regionalliga Mittelrhein. Dann folgte die Etablierung in der NRW-Klasse. Der Aufstieg in die NRW-Liga im vergangenen Jahr war ein Quantensprung – und nun haben wir uns in dieser starken Liga behauptet. Zum ersten Mal.
Und wer weiß: Selbst der Aufstieg ist noch theoretisch möglich, auch wenn das Szenario unwahrscheinlich ist. Eines ist jedenfalls sicher – in Bonn können wir am letzten Spieltag befreit aufspielen.
Das Abenteuer NRW-Liga lebt weiter.
Verratene Vorahnung: Der Tag, an dem alles schiefging
März, 2025 · By Luca Klemenz
Schon vor dem richtungsweisenden Mannschaftskampf in Wattenscheid lag eine seltsame Ahnung in der Luft. „Ich glaube, wir vergeigen es“ oder „Ich hab echt keinen Bock zu spielen. Frag mal Goldi.“ – so oder so ähnlich klangen die skeptischen Stimmen einiger Leistungsträger unserer bislang so formstarken zweiten Mannschaft. Der letzte Kampf war knapp verloren gegangen, doch die Liga blieb ein enges Feld: Platz zwei, nur einen Punkt hinter der Spitze – noch war alles möglich. Dennoch verstärkte sich das ungute Gefühl, als sich an der legendären Esso-Tankstelle, dem Ausgangspunkt so vieler epischer Auswärtsfahrten, zunächst nur vier der acht Spieler einfanden. Fünfzehn bange Minuten später waren wir schließlich doch vollzählig und machten uns auf den Weg ins Herz des Ruhrpotts.
Der Tabellenletzte aus Wattenscheid hatte eine unglückliche Saison hinter sich, mit vielen knappen Niederlagen. Doch an diesem Tag waren sie bis in die Haarspitzen motiviert und liefen mit einer besonders starken Aufstellung auf – vier FMs saßen uns gegenüber. Und am Brett? Da lief bei uns von Anfang an nichts zusammen. Die düstere Vorahnung begann, Realität zu werden. Bonni sicherte sich früh mit Weiß ein unspektakuläres Remis, Jasper tat es ihm gleich, ohne große Fortschritte zu erzielen. Zeno, gewohnt kämpferisch, riss beherzt eine Figur an sich – nur um mit Entsetzen festzustellen, dass der Gegner sie durch eine simple Taktik sofort zurückgewinnen und die Partie mit einem Mattangriff beenden konnte. Eine kapitale Fehleinschätzung, die ihn zur sofortigen Aufgabe zwang. Auch Luca geriet in einer modernen Schottisch-Variante unversehens auf Abwege: Der verlockende Bauer auf e5 entpuppte sich als tödliches Gift, und es ging bergab – rapide und unumkehrbar. Bei Boris sah es von Beginn an düster aus, sein Gegner spielte die Partie souverän zu Ende. Jörg, der nach eigener Aussage nicht in bester Spiellaune war, willigte in einer ausgeglichenen bis leicht schlechteren Stellung ins Remis ein.
Während sich vier unserer Spieler bereits unerwartet früh (Zitat Bonni: „wie in der U12“) auf den Heimweg machten und sich daher durch den Bundesliga-Stau kämpften mussten, lagen unsere Hoffnungen auf eine zumindest ehrenwerte Niederlage bei den beiden Spitzenbrettern. Und Jonas zeigte seine ganze Klasse: Mit den schwarzen Steinen demontierte er einen starken FM, spielte ihn zunächst am Damenflügel an die Wand, bevor sein Gegner eine ganze Figur einstellte. Ein Hauch der „Schwarzen Schwibbe“, die letzte Saison seine Gegner reihenweise zerstörte, wehte durch den Raum. Sollte dies Nelson am ersten Brett Rückenwind verleihen? Er knetete eine Stellung mit Läufer gegen Springer, suchte nach Gewinnchancen – und überzog schließlich. Statt des erhofften Punktes stand eine weitere Niederlage zu Buche. Endstand: 2,5 – 5,5.
Unsere dritte Saisonniederlage war besiegelt. Und dennoch, das Kuriosum: Wir stehen noch immer auf Platz drei – einen Punkt hinter der Tabellenspitze, aber ebenso nur zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Alles ist noch möglich in dieser verrückten Liga. Die nächste Herausforderung? Das nominelle Überteam aus Solingen, das seit Wochen schwächelt, bevor es am letzten Spieltag gegen VdSF Bonn geht – eine Mannschaft, die vor Kurzem noch als sicherer Absteiger galt und nun die formstärkste der Liga ist. Ein Drama, wie es nur der Schachsport schreiben kann.
Die glorreiche Siebte – Eine Mannschaft für die Geschichtsbücher!
März, 2025 · By Luca Klemenz
Mit einem beeindruckenden 6:0 am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Lasker 5 krönt die 7. Mannschaft des KKS ihre makellose Saison in der 1.Kreisklasse Ost – sieben Siege in sieben Spielen! Doch dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, kluger Strategie und herausragender Einzelleistungen. Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellung zeigt die Tiefe und Stärke des Kaders. Angeführt von erfahrenen Spielern, die mit strategischem Geschick und Nervenstärke überzeugen, hat jeder Einzelne maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Lassen wir die Helden dieser Saison hochleben!
Unaufhaltsame Dominanz am Brett
💥 Luke Razisberger (5,5 Punkte, 91,7%)
Eine Sensation! Es war seine erste Ligaspielzeit überhaupt – und doch spielt er mit der Abgeklärtheit eines Routiniers. Seine beeindruckende Bilanz macht ihn zu einer der größten Überraschungen der Saison.
🔥 Ben Ihle (5 Punkte, 83,3%)
Aktuell in Topform! Mit seinem Ehrgeiz und konstant starken Leistungen dürfte er bald in höheren Mannschaften auflaufen. Seine ruhige, aber effektive Spielweise macht ihn zu einem echten Ausnahmetalent.
⚡ Benedikt Schmitz (4 Punkte, 80%)
Auch für ihn ist es die erste Saison beim KKS – und er spielte stets am Spitzenbrett! Gegen die stärksten Gegner der Liga bewies er Nervenstärke und Spielintelligenz, ein wahrer Leistungsträger.
🎯 Michael Lucena Friederich (3 Punkte, 75%)
Er steht kurz vor seinem Durchbruch! Mit seinem präzisen Spiel und strategischem Denken setzt er seine Gegner immer wieder unter Druck. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zu den ganz Großen gehört.
💪 Viktor Zaika – Die Jugendlegende des KKS
Sein Name ist längst bekannt in den Reihen des Vereins. Er verkörpert die KKS-Nachwuchsschule wie kaum ein anderer und ist eine feste Größe im Team.
💥 Fynn Erkelenz – Der Mann für die entscheidenden Punkte
Er hat sich mit wichtigen Siegen in die Mannschaft gekämpft. Sein Fokus und Kampfgeist haben ihm einige Glanzmomente in dieser Saison beschert.
Ein Team mit Ambitionen
Jeder einzelne Punkt wurde hart erkämpft, jeder Sieg war ein Statement. Der Teamgeist und die konstante Dominanz lassen keinen Zweifel daran: Diese Mannschaft ist bereit für Größeres!
Jung und unaufhaltsam: Nelson Strehse triumphiert beim Krefelder Weihnachtsopen 2024
Dezember, 2024 · By Luca Klemenz
Das Krefelder Weihnachtsopen 2024, ausgetragen vom 27. bis 30. Dezember, endete mit einer wahren Sensation: Der erst 16-jährige Nelson Strehse vom Klub Kölner SF e. V. krönte sich mit einer herausragenden Leistung zum Turniersieger. In einem Feld mit zahlreichen erfahrenen Spielern triumphierte das junge Talent mit 6 von 7 möglichen Punkten und einer beeindruckenden Eloperformance von 2325, wodurch er auch 25 FIDE-Elo-Punkte hinzugewinnen konnte.
Ein glanzvoller Turniersieg für Strehse
Als Nummer 6 der Setzliste gestartet, zeigte Nelson Strehse von Anfang an, dass mit ihm zu rechnen ist. Zu seinen bedeutendsten Erfolgen zählten überzeugende Siege gegen Sherzod Toshmatov, Michel Loheide und Arndt Borkhardt. Doch auch in den härtesten Duellen behielt er die Nerven: In der fünften Runde erkämpfte er sich ein Remis gegen den topgesetzten Chris Huckebrink (Elo 2296) und sicherte sich so eine strategisch wichtige Ausgangsposition für den Turnierverlauf. Ein weiteres Remis gegen Peter Winkel (Elo 2219) in Runde sechs hielt ihn weiter an der Spitze, bevor er in der finalen Runde mit einem beherzten Sieg gegen Ralph Sandkamp (Elo 2215) den Gesamtsieg perfekt machte. Mit dieser Leistung hat der junge Spieler nicht nur sein Können bewiesen, sondern sich auch als aufstrebendes Talent im deutschen Schach etabliert.
Beachtliche Ergebnisse und Enttäuschungen bei den KKSlern
Neben dem strahlenden Sieger Nelson Strehse waren auch weitere Spieler des Klub Kölner SF e. V. am Start. Besonders hervorzuheben ist Philipp Ye, der mit 5 Punkten auf einem hervorragenden 15. Platz landete. Zeno Pfaar erreichte 4,5 Punkte und belegte den soliden 22. Platz. Johannes Theisen kämpfte sich mit 4 Punkten auf Platz 38 vor, während Michael Lucena Friederich mit 3,5 Punkten auf Platz 56 und Viktor Zaika mit 3 Punkten auf Platz 65 abschlossen. Fynn Erkelenz sammelte wertvolle Turniererfahrung und beendete das Turnier mit 2 Punkten auf Rang 80.
Nicht alle Spieler konnten jedoch das Turnier erfolgreich beenden. Jasper Langner und Jörg Raasch vom Klub Kölner SF e. V. mussten das Turnier nach enttäuschenden Ergebnissen vorzeitig abbrechen. Beide waren mit großen Ambitionen angetreten, doch ihre Ergebnisse blieben hinter den Erwartungen zurück, was zu ihrem frühen Ausstieg führte.
Joel Schläbitz – ein starker Auftritt für die SF Köln-Longerich
Auch Ex-KKSler Joel Schläbitz, zurzeit wieder bei den SF Köln-Longerich 1957 aktiv, zeigte eine bemerkenswerte Leistung. Mit 5 Punkten und einer durchweg starken Performance sicherte er sich den 9. Platz, ein Ergebnis, das sein Potenzial eindrucksvoll unterstreicht.
Ein Fest des Schachsports
Das Krefelder Weihnachtsopen 2024 bot ein fantastisches Schachfestival mit hochklassigen Partien, dramatischen Wendungen und aufstrebenden Nachwuchstalenten, die ihre Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellten. Besonders Nelson Strehse setzte mit seinem Turniersieg ein Zeichen und wird als einer der strahlenden Sterne der Veranstaltung in Erinnerung bleiben. Dieses Turnier hat einmal mehr gezeigt, dass Schach nicht nur ein Spiel der Könige ist, sondern auch ein Spiel für junge Könige.
KSV-Blitzturniere: Erfolge für „KKS 1“ und Pragua
November, 2024 · By Luca Klemenz
Zurzeit hält die Schachweltmeisterschaft die Schachwelt in Atem. Kurz zuvor gab es jedoch 2 Turniere, die zumindest für die Kölner Schachszene nicht von geringerer Bedeutung sind.
Zunächst die KSV-BlitzMANNSCHAFTSmeisterschaft am Freitag, den 15.11. Insgesamt 4 4er-Teams (teilweise auch 5er-Teams) von uns fanden den Weg nach Mülheim, wo wir den Großteil der Turnierteilnehmer stellten (13 Mannschaften waren insgesamt anwesend).
Das Turnier war stärker besetzt als erwartet. Porz 1 um Jonas Gallasch oder Dormagen (u.a. mit Michael Buscher und Marcel Harff) waren neben unserer ersten Mannschaft (Oliver Stork, Dieter Morawietz, Mark Helbig, Jörg Raasch) wohl die größten Favoriten auf den Titel des Blitz-Mannschaftsmeisters. Am Ende machte aber die Mannschaft von Lasker 1 das Rennen, mit 20:4 Punkten (9 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage). Auf den selben Punktestand kam unsere erste, allerdings fehlten uns ein paar SoBerg-Punkte. Schade, trotzdem haben wir uns somit für die Mittelrheinrunde qualifiziert.
Dies hat unsere Zweite Mannschaft leider knapp verpasst. Hier reichte es zu 16:8 Punkten und einem respektablen Platz 5 hinter den wie erwähnt starken Porzer und Dormagener Mannschaften. Die Dritte erreichte 9:15 Punkte und Platz 9. Die glorreiche Vierte Mannschaft um Spitzenbrett Ben Ihle kämpfte hart, zierte aber letztendlich das Tabellenende mit 0:24 Punkten. Dennoch war es ein lustiger Abend mit vielen kleinen Anekdoten. Man denke nur an Aarons „Bauernumwandlung“ auf h3..
Sonntag, 24.11., gleicher Spielort, dann „Teil 2“: Die KSV-BlitzEINZELmeisterschaft mit 10 erlesenen Spielern, davon 3 vom KKS. Hier kam es zu einer kleinen Überraschung: Christoph Pragua, KKS-Urgestein und aktuell in der 3.Mannschaft aktiv, blieb ungeschlagen und stand am Ende zusammen mit Bernhard Nagel (Lasker) an der Spitze mit 7,5 aus 9. Hier entschied die SoBerg-Wertung wiederum zugunsten des KKS bzw. unseres Spielers. Es war aber sehr knapp. Ein schöner Erfolg für den Blitzexperten! Ansonsten waren noch Thomas Hofinger und Rustam Abasov am Start und holten 3 bzw. 1,5 Punkte.
Ergebnistabellen gibt es hier.
KKS 2 gewinnt auch gegen Lasker!
November, 2024 · By Luca Klemenz
Es gibt keine Saison, in der unsere Zweite nicht auf den Kölner Lokalrivalen Lasker trifft. Nachdem es in den letzten drei Saisons aber jeweils gegen die 2.Mannschaft von Lasker ging, konnten wir uns nun endlich mit der Erstvertretung messen. Die höhere Liga macht’s möglich. Auch der Spielort war ein anderer: Lasker trägt seine Kämpfe seit dieser Saison in Köln-Höhenhaus aus. Das dortige Naturfreundehaus erinnert ein wenig an das Naturfreundehaus Köln-Mitte, unser ehemaliges Vereinsheim.
Wir waren gut in Form und voller Zuversicht. Mit 2 Siegen waren wir ganz oben in der Tabelle. Lasker hatte am 1.Spieltag gegen die starke Solinger Mannschaft verloren, dann aber zurückgeschlagen. Heute gegen uns spielten sie in Bestbesetzung, während wir Probleme mit der Aufstellung hatten: Unser Spitzenbrett Nelson konnte nicht, ebensowenig Boris, Jasper und Zeno. Goldi musste kurzfristig in der 1. aushelfen (mit Erfolg – Glückwunsch!) und Ersatzstellung aus der Dritten bzw. Vierten war schwierig, da diese heute ebenfalls spielten. Letztendlich bedienten wir uns zweifach in der breit aufgestellten Dritten. Es spielten Jonas, Ernst, Bonni, Jochen, Jörg, Luca, Philipp und Bertrand.
Es ging eher schlecht los: An einigen Brettern gerieten wir früh unter Druck. Jochen – bei seinem Comeback nach 7 Jahren(!) – kam gegen Bernhard Nagel leider schlecht aus der Eröffnung. Bei Bonni sah es gegen Ronald Köhler ebenfalls sehr früh schlecht aus. Ernst spielte Holländisch und stand wahrscheinlich nach 15 Zügen glatt auf Verlust, auch wenn es keinen einfachen Gewinnweg für seinen Gegner Martin Wiekert gab. Bertrand kam leider schlecht aus der Eröffnung und Uwe Loseries konnte als erster an diesem Tag einen Sieg einfahren. Der frühe Rückstand zum 0:1!
Immerhin, an den anderen 4 Brettern lief es deutlich besser. Jonas am Spitzenbrett gewann durch eine einfache Taktik früh einen Bauern gegen Michael Paris. Jörg spielte gegen Daniel Fox und setzte mal wieder zum Jobava-London-System an und erneut kam der Gegner nicht gut aus der Eröffnung. Luca erreichte gegen den elostärksten Gegner Ruprecht Pfeffer eine typisch gehaltvolle und ausgeglichene Stellung im Berliner Endspiel und auch Philipp kam gegen Heiko Kesseler laut eigener Aussage etwas besser ins Mittelspiel.
Jörg konnte Angriff generieren und beendete die Partie mit einem Matt. Damit stand es 1:1. Luca schoss uns dann in Führung. Wie so oft hat sich das Berliner Endspiel nach ein paar Figurenabtauschen deutlich zugunsten von Schwarz entwickelt.
An den Brettern, an denen es sehr bedenklich für uns aussah, kam dann plötzlich auch die Wende: Bonni konnte sich vollständig befreien und auch Jochen erreichte nach einer verpassten Chance des Gegners völligen Ausgleich. Ernst überlebte den gegnerischen Angriff trotz Königs im Zentrum. Dass wir aus diesen 3 Partien noch 3 Remis holen würden, hätten wohl die größten Optimisten nicht für möglich gehalten. So stand es aber 3,5:2,5 bei noch 2 laufenden Partien.
Und dann war es einmal mehr unser Mannschaftsführer Jonas, der die Entscheidung brachte. Mit schwibbertscher Technik wurde der Mehrbauer bis ins Endspiel gehalten, zusätzlich hatte Jonas die aktiveren Figuren. Letztendlich entschied eine einfache Taktik für den Mannschaftssieg!
Philipp spielte als letzter. Das Damenendspiel war objektiv Remis, aber der Gegner wollte mehr und machte auch Fortschritte. Letztendlich erkämpfte sich Philipp in Zeitnot aber das verdiente Remis und sorgte für den 5:3-Endstand.
Somit bleiben wir an der Tabellenspitze. Sehr schön! Erster Verfolger ist Solingen, die heute ebenfalls gewannen und einen Brettpunkt hinter uns sind. Weiter für uns geht es dann im Dezember beim Heimspiel gegen Iserlohn.
Ein episches Schachfest in Troisdorf: Jubiläumsopen 2024
Oktober, 2024 · By Luca Klemenz
Vom 3. bis zum 6. Oktober versammelten sich in der altehrwürdigen Stadthalle von Troisdorf mutige Krieger, Meister des königlichen Spiels, um in einem epischen Wettstreit Schachgeschichte zu schreiben. Im Herzen des Rheinlandes, nur einen Steinwurf von Köln entfernt und leicht mit der S-Bahn erreichbar, bebte die Schacharena förmlich unter dem Klirren der Figuren und dem Flüstern großer Taktiken. Das Jubiläumsopen in Troisdorf war mehr als nur ein Turnier – es war eine Schlacht, die sich über vier Tage erstreckte und die Nerven der Teilnehmenden bis aufs Äußerste forderte.
Vom KKS waren gleich 15 wackere Recken an den Start gegangen. Ein beeindruckendes Aufgebot, gerade angesichts der zeitgleich stattfindenden Konkurrenz durch das Horremer Schnellschachopen. Doch Troisdorf bot mehr als genug Reiz, um unsere Helden zu mobilisieren.
B-Open: Die jungen Löwen und der spektakuläre Lauf
Im B-Open stürmten die jungen Talente des KKS von Anfang an die Schlachtfelder. Jürgen und Ole Nielsen zeigten eindrucksvoll, dass in ihren Adern Schachblut fließt. Besonders Ole brachte die Menge zum Staunen, als er an einem einzigen Tag gleich zweimal das scheinbar Unmögliche schaffte: Er setzte zwei Gegner Patt – eine Rarität, die eigentlich einen Extrapunkt verdient hätte. Marc Gerard jedoch sollte der strahlende Stern dieses Turniers sein. Mit jedem Zug schien er die Kräfte des Universums zu kanalisieren. Nach sechs Runden hielt er unglaubliche 5,5 Punkte in Händen – ein wahres Meisterstück, gekrönt von einem brillanten Schwarzsieg gegen den Turnierfavoriten Laksan Nathan.
Marc stand an der Schwelle zum Triumph. In der letzten Runde mit Weiß, die Krone zum Greifen nah, lag der erste Platz in seiner Hand. Doch das Schicksal kann grausam sein: Eine vielversprechende Stellung entglitt ihm, und eine Niederlage kostete ihm den Thron. Dennoch erhob er sich wie ein gefallener König, stolz auf Platz 3, 300 Euro Preisgeld und eine beachtliche DWZ-Steigerung von rund 100 Punkten.
Auch Jürgen Nielsen und Julian Blauhut zogen nicht mit leeren Händen von dannen, sondern holten sich verdient ihre Ratingpreise und schrieben ihre Namen in die Annalen des Turniers.
A-Open: Im Angesicht der Schachgötter
Im A-Open erhob sich ein weiteres Mal ein Krieger aus den Reihen des KKS: Zsigmond Szajbely, der vor der letzten Runde in der Spitzengruppe mit 5 von 6 möglichen Punkten stand. Der Moment der Entscheidung rückte näher, als er sich Bogdan Bilovil gegenüberfand. Ein Remisangebot lehnte er tapfer ab, er strebte nach einem Hauptpreis. Doch das Schicksal war ihm diesmal nicht wohlgesonnen, und er musste den Sieg aus der Hand geben. Ein Ratingpreis tröstete ihn zwar, doch die Erinnerung an den epischen Kampf wird ewig weiterleben.
Auch Emil Meyer machte von sich reden: Er durchlebte ein packendes Turnier, in dem er den starken FIDE-Meistern Marcziter und Korchynskiy trotzen konnte und sich 1,5 Punkte sicherte. Eine einzige Niederlage trübte zwar sein Turnier, doch seine unermüdliche Kampfeslust blieb unbestritten. Sogar das Klingeln eines gegnerischen Handys in einer fast verlorenen Stellung brachte ihn nicht von seinem fairen Geist ab – er bot dennoch ein Remis an und erntete dafür den Respekt aller. Am Ende gab es auch für ihn einen wohlverdienten Ratingpreis.
Luca Klemenz stürmte ebenfalls ins Turnier mit drei aufeinanderfolgenden Siegen und erreichte solide das gesetzte Ziel von 2100 DWZ. Jasper Langner blieb ungeschlagen und glänzte mit taktisch raffiniertem Schach, bevor ihm das Glück bei der Verlosung der ChessBase-Gutscheine hold war – 50 Euro für Schachsoftware sind sicher kein schlechter Gewinn!
Nelson Strehse hingegen hatte Gegnerpech und konnte nicht ganz an frühere Erfolge anknüpfen, während Zeno Pfaar, stets voller Tatendrang, mit seinen 3,5 Punkten aus 7 gegen starke Gegner dennoch nicht vollkommen zufrieden war. Daniel Tupac lieferte mit seiner „unsterblichen Partie“ in der ersten Runde ein wahres Kunstwerk ab, als er mit mutigen Figurenopfern und einem finalen Mattangriff für Furore sorgte.
Der Triumph des KKS: Ein Verein erntet Ruhm
Doch nicht nur individuelle Helden standen im Rampenlicht. In einem finalen Moment des Ruhms und der Ehre sicherte sich der KKS den Vereinspreis für die fünf besten Spieler. Marc (5,5), Zsigmond (5), Ole (5), Emil (4,5) und Jürgen (4,5) vereinten ihre Kräfte und brachten 250 Euro Preisgeld auf das Vereinskonto – eine Belohnung, die bald gut investiert werden wird.
Ein Turnier für die Ewigkeit
Das Jubiläumsopen in Troisdorf war nicht nur ein Schachturnier – es war ein Fest des Geistes, ein Tanz der Taktiken und eine Bühne für Helden. Die Leitung des Turniers war tadellos, die Räumlichkeiten hervorragend, und die Leistungen unserer Spieler wurden zu unvergesslichen Kapiteln in der Chronik des KKS. Schachfreunde aus nah und fern werden sich noch lange an diese Tage erinnern, an denen die Schachbretter in Troisdorf glühten und große Geschichten geschrieben wurden.
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