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Nachbericht zum Lichtenberger Sommer 2025

September, 2025 · By Luca Klemenz

Die Sonne brannte über der ehrwürdigen Trabrennbahn Karlshorst, wo sonst nur Pferde im Takt der Hufe über die Bahn traben, diesmal aber eine Horde Schachspieler um Ehre, Ruhm und Nackensteak kämpfte. Legendär wie immer: die Theke, wo man frisch gezapftes Bier und saftige Nackensteaks bekam – ein Fest für Gaumen und Kehle. Weniger legendär: die Toiletten, die sich eher wie ein Endspiel mit zwei Minusbauern anfühlten – nur schwer zu retten.

Die Helden und Tragödien am Brett

Nelson – Fortuna im Gepäck, Königsindisch im Repertoire

Nelson erlebte ein Turnier voller verrückter Wendungen – und oft mit Fortuna auf seiner Seite. Ein Turmendspiel mit Minusbauern? Normalerweise ungewinnbar – doch Nelson gewann es. Eine Figur im 5. Zug eingestellt? Kein Problem, am Ende trotzdem noch Remis herausgequetscht.

Besonders in Erinnerung bleibt die epische Partie gegen unseren geschätzten „Festungs-Opa“ Werner Püschel. Der baute eine undurchdringliche Verteidigung, schob seinen König stoisch zwischen f2 und g2 hin und her, und trotz aller Gewinnversuche musste Nelson einsehen: Remis.

Doch Nelson hatte im Turnier auch eine ganz neue Stärke: mit Schwarz gewann er wie am Fließband. Grund dafür seine frisch entdeckte Lieblingswaffe: Königsindisch. Damit bezwang er u. a. die Berliner Schachlegende FM Jürgen Federau und sammelte Punkt um Punkt.

In Runde 8 kam es dann auch zur Neuauflage des Jugendduells gegen CM Felix Reichmann. Damals, im Mai bei der DEM U18, war es Remis ausgegangen. Diesmal verlor Nelson – und damit auch die letzte Chance auf den Hauptpreis. Ganz leer ging er jedoch nicht aus: am Ende gab’s den 1. Jugendpreis und 150 Euro, die nicht weniger gefeiert wurden als ein Turniersieg.

Jasper – der Mann, der Currywurst verpasste

Jasper erlebte ein Turnier wie eine Achterbahn. Die schwächeren Gegner der ersten Runden wurden souverän aus dem Weg geräumt, doch dann folgten die Rückschläge: das missglückte Eröffnungsexperiment im verzögerten Jänisch in Runde 3 und – noch schmerzhafter – der gleichermaßen katastrophale wie epische gxf7-Patzer in klarer Gewinnstellung gegen einen 2100er in Runde 6. Doch Jasper gab nicht auf. Er kämpfte sich zurück, holte einen kuriosen Glückssieg im Läuferendspiel gegen einen DWZ-losen Ukrainer und legte direkt noch einen weiteren Sieg nach. In Runde 9 dann die Tragödie: aus klarer Gewinnstellung wurde nur ein Remis – und der 1. Ratingpreis rückte außer Reichweite.

Das Sahnehäubchen seiner Karlshorster Geschichte: Jasper spielte mehrere Partien mit einer besonderen Wette im Hinterkopf. Schaffte er es, mit mehr als 1:30 Stunden Restzeit zu beenden, winkte ihm eine Currywurst. Wie zu erwarten: keine einzige Wurst wurde erbeutet. Immerhin zwang ihn das Ganze dazu, schneller zu spielen – was ihm nach eigener Aussage half, nicht ständig in Zeitnot zu geraten. Am Ende blieb es beim Bier – finanziert vom 3. Ratingpreis (100 Euro), den er selbstverständlich sofort wieder in Hopfenkaltschalen investierte.

Johannes – Überraschungen garantiert

Johannes spielte ein richtig starkes Turnier. Gegen CM Yatskar rang er ein Remis heraus, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dann die vielleicht kurioseste Szene: ein Gegner gab in völlig ausgeglichener Stellung einfach auf – wohl eingeschüchtert von der berüchtigten Johannes-Aura. Und als wäre das nicht genug, zauberte er in einer weiteren Partie in einem eigentlich verlorenen Läuferendspiel noch ein Remis aufs Brett, obwohl er die Feinheiten mit falschem Läufer und Randbauer gar nicht kannte. Wir rieben uns verwundert die Augen – Johannes schien an diesem Wochenende wirklich immer für eine Überraschung gut.
Dazu zeigte er wiederholt, wie stark er sich vorbereitete – z. B. mit dem mutigen f6-Gegenschlag gegen London, der seine Gegner direkt aus der Theorie warf.

Die letzte Runde wurde dann legendär: noch Chancen auf einen Preis, Gegnerin Pola Seemann spielte wie Speedy Gonzales, Johannes kam in Zeitnot und haute das Figurenopfer …Sxc3 aufs Brett – ein Schlag ins Wasser. Niederlage, aber für uns alle eine köstliche Szene. Unterm Strich dennoch ein fettes Plus: ca. +70 DWZ und damit gleich mehrere KKSler in der DWZ-Liste überholt – darunter gestandene Spieler wie Peter Graf.

Luca – das urkomische Schicksal

Luca begann schwach, war zwischendurch zwei Runden verhindert, um dann wie Phönix aus der Asche zurückzukommen: nach 7 Runden stand er plötzlich bei 5 aus 5 – eine GM-Norm auf Karlshorster Art.
Dann aber schlug das Schicksal zu, und zwar mit Humor: gepaart gegen Daniel Rose. Urkomisch, weil Rose in Kreuzberg schon gegen Nelson gewonnen hatte und hier in Runde 1 gleich mal gegen Fynn verlor. Ausgerechnet gegen diesen Gegner durfte Luca antreten – und sah, wie sollte es anders sein, kein Land. Alle Elo-Punkte, die er sich vorher mühsam erarbeitet hatte, wurden gnadenlos wieder einkassiert. Karlshorst liebt seine Ironie.

Philipp – zwischen Vorbereitung und Insektenattacke

Philipp startete mit einer Niederlage gegen 1500 und musste auch in den Folgerunden ein paar Rückschläge einstecken. Doch wie man ihn kennt, war seine Vorbereitung stets erstklassig – und so gelangen ihm auch Highlights wie der souveräne Sieg gegen Utz Lachmann. Am meisten Eindruck hinterließ jedoch das Remis gegen einen 2150er. Diese Partie wurde im lauen Berliner Winter noch lange analysiert, wobei Philipp tapfer einige Mückenstiche in Kauf nahm – Opfergeist der besonderen Art. Nach Runde 7 musste er das Turnier jedoch abbrechen – ein anderer Termin rief.

Fynn – der Shootingstar

Fynn bestätigte seine Form aus Leverkusen eindrucksvoll. Direkt in der 1. Runde ein Sieg gegen Daniel Rose, also gleich mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Danach viele Remis gegen stärkere Gegner – und erneut DWZ-Gewinne satt. Nach Runde 7 musste auch er aussteigen, da ein anderer Termin wichtiger war. Mit +550 DWZ allein in diesem Jahr ist er trotzdem der große Aufsteiger der Saison.

Nebenquests und Abenteuer

Natürlich bestand der Lichtenberger Sommer nicht nur aus 64 Feldern.
Ein Highlight war der Ausflug nach Angermünde: Kopfsteinpflaster, kleine Cafés, Fachwerkhäuser – eine Kulisse, die so gar nichts mit der hektischen Berliner Turnierluft zu tun hatte. Dort spazierte man durch die Altstadt, ließ die Schachuhren hinter sich und fühlte sich fast wie im Urlaub.

Auch die Hauptstadt selbst wurde erkundet. Der Besuch im Reichstag – mit Blick über ganz Berlin von der gläsernen Kuppel – war ein besonderes Erlebnis. Dazu kamen Spaziergänge entlang des Brandenburger Tors, ein Abstecher zur Museumsinsel und das übliche Staunen über die Berliner Mischung aus Hochkultur, Dönerbuden und hupenden Taxifahrern.
Kurz gesagt: Kultur, Geschichte und Schach – eine Kombination, die perfekt zum Lichtenberger Sommer passte.

Fazit

Der Lichtenberger Sommer 2025 hatte alles: Glückssiege, Bierinvestitionen, urkomische Paarungen, Zeitnot-Opfer, Toiletten-Katastrophen, einen Ausflug ins Idyllische und eine Currywurst, die nie gegessen wurde. Jeder Spieler schrieb seine eigene Saga – und so bleibt nur festzuhalten:

Karlshorst hat wieder einmal gezeigt, dass Schachturniere mehr sind als Zahlen und Tabellen – sie sind Geschichten, die man noch lange weitererzählt.

Bayer Sommeropen 2025 – Ein Sommermärchen in Leverkusen

August, 2025 · By Luca Klemenz

Vom 15. bis 17. August 2025 verwandelte sich die Wiesdorfer Bürgerhalle in Leverkusen in einen Ort voller Konzentration, Spannung und Dramatik. Bei bestem Sommerwetter fanden sich zahlreiche Schachfreunde ein, um in fünf Runden klassischem Schach ihr Können zu messen. Die Bedingungen waren ideal: helle Räume, ruhige Atmosphäre und ein Organisationsteam, das für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Mit gleich neun Spielerinnen und Spielern stellte der KKS ein starkes Aufgebot, das sowohl sportlich als auch menschlich einen bleibenden Eindruck hinterließ.


Jonas Schwibbert – Der Mann für die großen Momente

Besonders im Rampenlicht stand an diesem Wochenende Jonas Schwibbert. Er wirkte von Anfang an souverän, gewann an Ausstrahlung durch eine Mischung aus Ruhe und Entschlossenheit und holte am Ende beeindruckende vier Punkte aus fünf Partien. In der zweiten Runde sah er sich gegen das saarländische Talent Ming Sheng schon am Rande einer Niederlage, doch mit Zähigkeit und einer Prise Glück hielt er das Remis. Später hatte er erneut Fortuna auf seiner Seite: gegen Merlin Mänken stand er bereits in einer schwierigen Stellung, ehe dieser in einem unachtsamen Moment einen Turm einstellte und Jonas so den ganzen Punkt verbuchen konnte. Die Entscheidung fiel schließlich in der Schlussrunde, als Jonas gegen Idris Asadzade ein schwieriges Damenendspiel verteidigte, bis sich das Unentschieden nicht mehr vermeiden ließ. Mit diesem halben Punkt war der dritte Platz im Gesamtturnier gesichert – ein weiterer großer Erfolg nach seinem Triumph beim Ford-Open. Und fast nebenbei tastet er sich nun an die 2200-DWZ-Marke heran. Dass er dabei im Turniersaal mit sportlichem Outfit und einem leichten Augenzwinkern seine Football-Leidenschaft erkennen ließ, passte zum Bild: ein Spieler, der sowohl im Leben als auch am Brett seine eigenen Akzente setzt.


Philipp Ye – Preisgekrönte Präzision

Auch Philipp Ye zeigte in Leverkusen, dass er sich auf einem stabilen Aufwärtspfad befindet. Mit 3,5 Punkten aus fünf Partien spielte er sich in die vorderen Ränge und belegte am Ende Platz 19. Besonders überzeugend war sein klarer Sieg im vereinsinternen Duell gegen Dominik Göbel. Hinzu kamen zwei hart erkämpfte Remisen gegen starke Gegner wie CM Matthias Kiese und Maximilian Menzel, wobei er in letzterer Partie zeitweise sogar auf Gewinn stand. Am Ende durfte er sich über einen Ratingpreis freuen – die verdiente Belohnung für eine souveräne Vorstellung.


Fynn Erkelenz – der Unerschrockene

Kaum ein Spieler versteht es so sehr, gegen die Großen für Überraschungen zu sorgen, wie Fynn Erkelenz. Auch diesmal bekam er es ausschließlich mit nominell stärkeren Gegnern zu tun. Lediglich gegen den erfahrenen Arnold Riemland musste er sich geschlagen geben, ansonsten hielt er mit mutigem Spiel drei Partien remis – darunter das Duell mit dem Porzer Talent Moritz Blomer. Eine kampflose Partie brachte ihm zusätzlich einen Punkt. Insgesamt stand am Ende ein DWZ-Plus von 56 zu Buche, das seine Entwicklung eindrucksvoll unterstreicht.


Vadim und Levi Filippov – eine Familiengeschichte

Ein besonderes Kapitel schrieb das Vater-Sohn-Gespann Vadim und Levi Filippov. Vadim spielte ein starkes Turnier, erkämpfte sich 2,5 Punkte und durfte in der vierten Runde sogar an Brett drei antreten. Seine offizielle Einstiegs-DWZ von über 1700 markiert einen gelungenen Start. Noch spektakulärer verlief das Wochenende für Levi, der mit zwei Siegen und insgesamt 2,5 Punkten ein Ausrufezeichen setzte. Sein DWZ-Plus von 184 war einer der größten Sprünge des Turniers und zeigte eindrucksvoll, welch großes Potenzial in ihm steckt.


Weitere KKS-Teilnehmer

Auch die übrigen Spieler des KKS trugen ihren Teil zum Auftritt in Leverkusen bei. Lucas Bracher überzeugte mit einer starken Leistung (u.a. Sieg gegen Axel Freiknecht), die ihm ein DWZ-Plus von 36 einbrachte. Dominik Göbel haderte dagegen mit den Auslosungen und konnte sein Potenzial nicht ganz ausschöpfen. Für Michelle Urra, Gudrun Jakob und Edgar Gail lief es ebenfalls nicht wie erhofft, doch allein ihre Teilnahme trug zur geschlossenen Mannschaftspräsenz bei und zeigte, dass es im Verein um mehr geht als nur um Punkte und Wertungszahlen.


Fazit – Schach in seiner schönsten Form

Das Bayer Sommeropen 2025 wird den KKS in bester Erinnerung bleiben. Jonas Schwibberts Podiumsplatz, Philipps Preisgewinn, Fynns unerschrockene Auftritte und Levis DWZ-Sprung sind Geschichten, die man noch lange erzählen wird. Die Wiesdorfer Bürgerhalle bot an diesem Wochenende nicht nur hervorragende Bedingungen, sondern wurde zur Bühne für packende Partien, stille Helden und große Momente. Es war Schach in seiner schönsten Form – intensiv, spannend und voller Emotionen.

Nachbericht: Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 – KKS stark vertreten und erfolgreich

Juni, 2025 · By Luca Klemenz

In der vergangenen Woche fand die Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 statt – wie bereits in den Vorjahren in der Gothaer-Zentrale in Köln-Zollstock. Das traditionsreiche Turnier zog zahlreiche Teilnehmer aus dem Raum Köln und darüber hinaus an und bot spannende Partien über mehrere Tage hinweg.

Der KKS war mit einer starken Delegation vertreten: 19 Spielerinnen und Spieler nahmen teil – mehr als zehn Prozent aller Vereinsmitglieder. Die Teilnehmenden: Dieter Morawietz, Jörg Raasch, Nelson Strehse, Daniel Tupac, Farhad Karimi, Jasper Langner, Philipp Ye, Andreas Sloka, Benedikt Schmitz, Jürgen Nielsen, Juliano Suzuki, Fynn Erkelenz, Lucas Bracher, Louis Strobel, Gudrun Jakob, Michelle Urra, Marius Katzwinkel, Levi Filippov sowie das passive Mitglied Jakub Praszczalek.

Aus sportlicher Sicht verlief das Turnier für den KKS überaus erfreulich. Gleich zwei Spieler konnten sich in den Preisrängen platzieren: Nelson Strehse erreichte einen starken 4. Platz mit einer Performance von über 2300 und einem Elo-Gewinn von rund 42 Punkten. Besonders bemerkenswert war sein Sieg gegen Michael Coenen und seine Mitwirkung im Spitzenfeld bis zur sechsten Runde, ehe er gegen die Turnierüberraschung verlor, den späteren Zweitplatzierten Igor Vlasov (Brühler SK).

Auch Dieter Morawietz, der das Turnier in der Vergangenheit bereits gewinnen konnte, zeigte erneut seine Klasse. Neben einer Niederlage gegen Vlasov punktete er in allen anderen Partien und kam mit 5,5 aus 7 noch auf Rang 5.

Darüber hinaus gingen mehrere Ratingpreise an KKS-Mitglieder. Ausgezeichnet wurden Philipp Ye, Fynn Erkelenz, Louis Strobel, Marius Katzwinkel und Michelle Urra. Besonders Fynn Erkelenz sorgte für Aufsehen: Das junge Talent remisierte gegen zwei nominell stärkere Gegner und und sorgte in der letzten Runde mit einem umjubelten Schwarzsieg gegen den Ex-KKSler Boris Pericic für ein echtes Ausrufezeichen. Auch er verbuchte rund 42 Elo-Punkte Zugewinn.

Daniel Tupac landete mit Platz 36 exakt auf seinem Startrang, konnte dabei jedoch 25 Elopunkte gewinnen. Die „Neulinge“ Marius Katzwinkel, Michelle Urra und Andreas Sloka überzeugten bei ihrem ersten Eloturnier in diensten des KKS mit soliden Leistungen. Louis Strobel erzielte beachtliche Ergebnisse gegen etablierte Spieler wie Edgar Paul Hennig und Nachwuchstalent Noah Cheng.

Die Veranstaltung wurde unter anderem von KKS-Mitglied Peter Graf (Schiedsrichter) begleitet, der im Nachgang von einer lehrreichen und herausfordernden Erfahrung berichtete. Für ihn bot sich bei diesem Turnier eine Vielzahl an Entscheidungssituationen – teils knifflig, teils kurios. Sein Fazit: ein bedeutender Erfahrungsgewinn im Schiedsrichterwesen.

Die Offene Kölner Stadtmeisterschaft 2025 war aus Sicht des KKS ein voller Erfolg – sowohl in quantitativer Beteiligung als auch in qualitativer Leistung. Zahlreiche Spieler konnten wertvolle Turniererfahrung sammeln, Elopunkte und Preisgeld gewinnen und die Vereinsfarben mit Engagement vertreten.

Viererpokal: KKS erreicht die Endrunde

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Am vergangenen Wochenende stand für den KKS wieder einmal der Viererpokal auf dem Programm – es ging darum, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Wir spielten in einer Vierergruppe mit Troisdorf, Kreuztal und Rheydt. Die beiden Gewinner der Samstagspartien sollten am Sonntag im Finale gegeneinander antreten, um zu bestimmen, wer aus dieser Gruppe weiterkommt.

Ausrichter war der SK Troisdorf – an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für die Organisation! Gespielt wurde in einer Gesamtschule nahe dem Troisdorfer Bahnhof (10 min Fußweg), also sehr gut erreichbar von Köln aus.

Samstag: KKS vs. Kreuztal – Toilettenlabyrinth und Turmeinsteller

Am Samstag traten wir mit Luca, Jasper, Goldi und Ben Ihle an. Die Spannung stieg, als die Auslosung anstand. Gegen Troisdorf durften wir nicht spielen (selber Verband wie wir), und letztendlich wurden wir gegen Kreuztal gelost.

Nominell waren wir in diesem Duell eher Außenseiter. Luca, unser einziger klarer Favorit, spielte an Brett 1 mit Schwarz eine souveräne Partie. Trotz kleinerer Ungenauigkeiten bei der Verwertung ließ er nichts anbrennen – ein glatter Sieg.

Jasper bekam es an Brett 2 mit einem IM zu tun – allerdings „nur“ Viktor Gudok, mit einer Wertungszahl um 2000. Nach der Eröffnung hatte Jasper eine vielversprechende Stellung. Die größte Herausforderung des Tages schien für ihn nicht auf dem Brett zu liegen, sondern im Auffinden der Toilette (zugegeben, der Weg dorthin hatte es in sich: Aus dem Raum, links in den Flur, wieder links, vorbei an einigen Schulplakaten, dann erneut links, einige Treppen hinunter, unten eine Tür mit zwei kleinen Figürchen finden, öffnen – und dann verstehen, dass man bei den Toilettentüren den Knauf drehen muss, weil sie nicht abgeschlossen sind). Trotz dieser Widrigkeiten baute Jasper im Endspiel Druck auf mit einem Mehrbauern, verpasste jedoch ein paar präzisere Züge. Es entstand ein Dame-Läufer-Endspiel mit einigen Bauern auf beiden Seiten.

Ben verlor leider an Brett 4 den Faden und musste sich geschlagen geben. Goldi spielte wie so oft eine Partie der besonderen Art: Zunächst stand er deutlich schlechter mit einem Minusbauern, holte sich diesen durch energisches Spiel zurück, opferte dann die Dame für Turm und Läufer – Resultat: ausgeglichene Stellung. Anschließend stellte er seinen Turm mit einem groben Einsteller ein (…a5 bxa6?? und es geht …Da4xe8). Doch der Gegner übersah die Chance und spielte stattdessen …Dxa6 – was Goldi sofort mit Ta8 zum Damengewinn nutzte. So kam er zu einem äußerst glücklichen Sieg.

Jasper führte seine Partie ins Remis. Allerdings hätte dank der Berliner Wertung sogar eine Niederlage von Jasper fürs Weiterkommen gereicht.

Sonntag: Finale gegen Rheydt – Wenn Goldi zündet und Jasper liefert

Am Sonntag ging es dann erneut mit der S-Bahn nach Troisdorf – dieses Mal ins Finale gegen Rheydt, die am Vortag Troisdorf besiegt hatten.

Diesmal wurde es noch knapper. Rheydt war stark aufgestellt, unter anderem mit einem fast-2200er an Brett 1. Anstelle von Ben Ihle, der in der U20 aktiv war, spielte heute Bonni, sodass die Aufstellung lautete: Bonni, Luca, Jasper, Goldi.

Bonni bekam leider gleich doppelt die Grenzen aufgezeigt – zuerst vom Weg zur Toilette, dann vom Gegner. In der Eröffnung übersah er einen schwarzen Zwischenzug, was zu schnellem Materialverlust führte. Letztendlich fand er sich in einem trostlosen Turmendspiel wieder. Er kämpfte weiter und kam noch zu einigen Remischancen, es reichte aber nicht ganz.

Luca traf auf einen alten Bekannten: Michael Lambertz, einst Teamkollege in Esch und im Kölner Raum auch als ehemaliger Spieler sowie Kassenwart der Ford SF Köln bekannt. Lambertz wählte sein Lieblingssystem, das Schottische Gambit. Luca war vorbereitet, stand gut, tauschte aber zu früh die Türme und vergab eine aussichtsreiche Stellung – Remis.

Goldi übertraf sich mal wieder selbst: Seine Partie war noch wilder als die vom Vortag. Figuren flogen über das Brett, taktische Wendungen am laufenden Band – am Ende fand Goldi den Weg zum Matt gegen den luftigen schwarzen König.

Jasper spielte an Brett 3 mit Schwarz – wie Luca ebenfalls gegen das Schottische Gambit. Diesmal konnte er den Mehrbauern halten. Wie schon am Vortag erlaubte er sich zwar ein paar Ungenauigkeiten, und es wurde nochmal knapp. Ein Remis hätte nicht gereicht, denn laut Berliner Wertung hätte in dem Fall Rheydt gewonnen: Bonnis Niederlage wog schwerer als Goldis Sieg. Jasper hielt den Mehrbauern jedoch über die ganze Partie hinweg und gewann schließlich das Turm-Springer-Endspiel – garniert mit ein paar schönen Motiven.

Wir freuen uns auf die nächste Runde – mal sehen, wer uns dann erwartet!

Mehr als ein Heimspiel – KKS 3 im Zeichen des Aufstiegs

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Heute bestritt unsere 3. Mannschaft ihr letztes Heimspiel der Saison. Für Köln als Stadt war es ein besonderer Tag: Der FC spielte um den Aufstieg.

Für uns hingegen ging es sportlich um nichts mehr – der Klassenerhalt war bereits gesichert, da Verfolger Troisdorf an diesem Spieltag spielfrei hatte und den Zwei-Punkte-Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Auch für unseren Gegner SF Lohmar stand nichts mehr auf dem Spiel: Sie standen bereits als Absteiger fest.

Der Start verlief vielversprechend. Bereits nach vier Stunden waren vier Partien vor der Zeitkontrolle beendet – und alle zugunsten des KKS! Emil Meyer und Philipp Ye kamen durch ihre Siege jeweils noch auf die angestrebten 50 %. Auch Osama Al Soliman und Götz Richter punkteten voll. So stand es früh 4:0.

Doch auf den verbleibenden vier Brettern war die Lage keineswegs klar – zum Teil sogar bedenklich: Farhad hatte sich in eine Verluststellung manövriert, Udo stand mit einem Minusbauern im Endspiel unter Druck, Kapitän Peter kämpfte mit einer schlechten Stellung, und bei Mile war die Lage unübersichtlich. Der Mannschaftssieg war noch längst nicht in trockenen Tüchern.

Und dann kam der Moment, der diesen Tag unvergesslich machen sollte: FC-Fan Reinhard Bonnmann ließ es sich nicht nehmen, im Hinterraum die Leinwand auszufahren. Punkt 15:30 wurde das FC-Spiel angepfiffen – und während vorne noch um Punkte gerungen wurde, fieberte man hinten mit dem Aufstieg des FC mit. Selbst einige Lohmarer blieben, um sich dieses einmalige Erlebnis an der Weyerstraße nicht entgehen zu lassen.

Am Ende gab es doppelt Grund zur Freude: Udo verteidigte sich ins Remis, Mile gewann seine Partie. Damit schloss KKS 3 die Saison auf einem starken 5. Platz ab. Und auch der FC krönte den Tag – mit einem souveränen 4:0 gelang der Aufstieg.

Ein rundum gelungener Tag – sportlich wie emotional.

KKS 2 erreicht Aufstiegsspiele gegen DSK 2!

Mai, 2025 · By Luca Klemenz

Heute ging es für die „Zweite“ zum finalen Schlagabtausch der Saison zur traditionsreichen VDSF Bonn. Für uns stand alles auf dem Spiel – zumindest Platz zwei wollten wir sichern, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer im Gepäck, dass Tabellenführer Iserlohn vielleicht doch noch straucheln würde.

Doch Iserlohn ließ nichts anbrennen. Gegen Mülheim-Nord 3, die vor dem Spieltag noch um den Klassenerhalt kämpften, aber nun endgültig abgestiegen sind, lieferten sie einen souveränen 6,5:1,5-Sieg ab, der sich schon früh im Match abzeichnete. Eine starke, konstante Saisonleistung krönten die Iserlohner mit dem verdienten Aufstieg. In einer insgesamt extrem ausgeglichenen Liga waren sie einfach einen Tick stärker – und ja, sie haben auch uns geschlagen.

Wir lagen vor dem Spieltag einen halben Brettpunkt hinter Bünde. Diese hatten jedoch kampflos mit 8:0 gegen Solingen 3 gewonnen, während wir unser Match gegen dieselben „nur“ mit 5:3 für uns entscheiden konnten. Aufgrund der Regeln – bei gleicher Mannschaftspunktzahl wird der direkte Vergleich ohne kampflose Ergebnisse gewertet – war uns klar: Ein knapper Sieg heute würde mit hoher Wahrscheinlichkeit reichen.

Und was dann folgte, war ein Festtag. Ein echter Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Kapitän Jonas Schwibbert – seit Wochen in bärenstarker Form – krönte seine herausragende Saison mit einem sauber herausgespielten Sieg über Adrian Müller. Und das natürlich mit Schwarz. Zeno zerschmetterte den Taimanov-Sizilianer von Severin Paul Höfer – kompromisslos, überzeugend, ganz im Stile eines Angriffsspielers. Bonni feierte seinen ersten Sieg seit dem allerersten Spieltag – und auch wenn es heute glücklich auf Zeit geschah (die Stellung war alles andere als gut), war es genau der Moment, in dem das Glück gebraucht wurde. Und sogar unser Ersatzspieler Goldi hatte Fortuna auf seiner Seite: Aus einer deutlich schlechteren Stellung schuf er noch ein echtes Comeback.

Jasper und Nelson hielten derweil mit zwei Weißremisen das Fundament stabil. Die beiden Ehrenpunkte für Bonn gingen an Roland Limp (gegen Jörg) und an Jakub Warcaba, der Martin M. besiegen konnte – obwohl dieser lange Zeit die Oberhand zu haben schien.

Nun ist es vollbracht: Eine Saison voller Einsatz, Zusammenhalt und Herzblut endet mit einem starken zweiten Platz. Die Mannschaft hat sich als Einheit bewiesen, getragen von einem soliden Kollektiv und einigen leuchtenden Einzelleistungen.

Und jetzt? Jetzt dürfen wir weiterträumen: Der zweite Platz berechtigt uns zum Aufstiegsspiel gegen den Zweiten der NRW-Liga 2. Dort wartet die Reserve des Düsseldorfer SK – ein Team, das hinter den übermächtigen Krefeldern Platz zwei erringen konnte. Diese Liga war deutlich unausgeglichener als unsere, mit einer klaren Trennung zwischen Spitzenteams und dem Rest. Wir dürfen uns also auf ein spannendes, aber vermutlich ganz anderes Duell freuen – gegen einen Gegner, der mit einigen Großmeistern aufläuft. Aber wir nehmen die Herausforderung an. Voller Vorfreude. Und mit dem Wissen, dass wir gemeinsam viel erreichen können.

Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 – KKS-Talente in Aktion

April, 2025 · By Luca Klemenz

Auch in diesem Jahr fanden die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften traditionell in den Osterferien statt – fünf intensive Tage Schach im beschaulichen Windeck-Rosbach. Vom KKS waren erneut einige Spieler in verschiedenen Altersklassen vertreten und sorgten für spannende Partien, Überraschungen und das eine oder andere Ausrufezeichen.

Zwar fehlten mit unseren Topspielern Zeno und Johannes (mittlerweile der U18 entwachsen) sowie Nelson (mit NRW-Freiplatz) gleich drei feste Größen aus der Jugend, doch trotzdem gingen wir mit einer vielversprechenden Truppe an den Start.


U18: Michael Lucena Friederich – stark begonnen, dann Pech und Krankheit

Michael konnte in der U18 zwei Partien überzeugend gewinnen und zeigte, dass er mit den Besten mithalten kann. In Runde 2 verlor er allerdings unglücklich ein Turmendspiel. Besonders bitter: In Runde 4 stand er bereits nach zehn Zügen auf Gewinn, stellte dann jedoch einzügig entscheidend ein. Danach stieg er gesundheitlich angeschlagen mit 2 aus 4 Punkten aus dem Turnier aus.


U16: Eine Altersklasse – viele Geschichten

Ben Ihle, zuletzt im Aufwind, erwischte dieses Mal kein glückliches Turnier. Er traf früh auf unterbewertete, aber gefährliche Gegner und musste sich nach wenigen Runden ebenfalls krankheitsbedingt zurückziehen.

Timon Lampe, mit einem DWZ-Plus von 100 zuletzt ebenfalls in starker Form, verlor gleich die erste Runde, konnte sich aber im Laufe des Turniers steigern. Besonders erwähnenswert: ein schöner Sieg im vereinsinternen Duell gegen Ben Ihle sowie ein starkes Remis in der letzten Runde gegen Turniersieger Moritz Blomer. Timon beendete das Turnier auf Platz 6 – punktgleich mit dem Vierten.

Diesen vierten Platz belegte Marc Gérard, mit DWZ 1841 als Mitfavorit ins Turnier gestartet. Mit seinem gewohnt aggressiven Spielstil startete er stark und holte 3 aus 4. Auch gegen Blomer erzielte er ein Remis. In Runde 6 unterlag er jedoch Noah Cheng aus der Erftstädter Talentschmiede, und auch in Runde 7 reichte es nur zu einem Remis. Am Ende blieb für Marc der undankbare, aber dennoch starke 4. Platz.


U14: Fynn Erkelenz und Leon Potap – starke Remis, stabile Leistungen

Fynn Erkelenz bekam es in der U14 teils mit sehr starken Gegnern zu tun – u.a. Maximilian Houben und Julian Dönitz, beide mit DWZ über 1800. Gegen Dönitz holte er in der letzten Runde ein überraschendes Remis und beendete das Turnier als Fünfter – etwas über den Erwartungen.

Leon Potap war im Mittelfeld der Setzliste platziert und landete am Ende auch dort. Gleich in Runde 1 sorgte er für eine kleine Sensation (Zitat Jugendwart Reinhard Bonnmann), als er gegen Julian Dönitz ein Remis erzielte.


Offene U20: Felix Trebst und Jakub Praszczalek – vielversprechend, aber nicht belohnt

In der offenen U20 startete Felix Trebst, derzeit schachlich im Aufwind, stark ins Turnier: 3 aus 3 zu Beginn, dann ein kampfloser Sieg in Runde 4 – makelloser Start. Doch in den letzten drei Runden traf er auf starke Gegner und musste sich jeweils geschlagen geben. Trotz des enttäuschenden Endes bleibt seine Leistung insgesamt positiv zu bewerten.

Jakub Praszczalek, aktuell noch in Diensten des SK Köln Südwest und regelmäßiger Gast im KKS, ging als klarer Favorit auf den Turniersieg ins Rennen. In Runde 2 kassierte er jedoch eine bittere Niederlage gegen Niklas Schulz. Trotz der 6 Siege in den restlichen Partien reichte es aufgrund der schlechteren Feinwertung nur zum geteilten ersten Platz – Platz 2 in der Endtabelle.


Fazit: Ein forderndes Turnier mit Höhen, Tiefen – und Charakter

Die Mittelrhein-Einzelmeisterschaften 2025 forderten unsere Spieler in vielerlei Hinsicht: Krankheit, unglückliche Partien, starke Gegner – alles war dabei. Gleichzeitig zeigten viele Partien das große Potenzial unserer jungen Spieler. Einige Ergebnisse waren stark, andere blieben hinter den Erwartungen zurück. Angesichts der aktuellen Ausgangslage – hohe DWZ-Zahlen nach Vereins- und Mannschaftsmeisterschaften, während andere Vereine (etwa aus Aachen) kaum DWZ-Auswertungen oder ein Tief durchlaufen – war jedoch klar, dass es nicht einfach werden würde.

Dennoch: Unsere Jugendlichen haben Charakter bewiesen und sich dem Wettbewerb gestellt. Und das zählt.

Zweite gewinnt gegen Solingen – Klassenerhalt!

April, 2025 · By Luca Klemenz

Die „Schmach von Wattenscheid“ lag kaum drei Wochen zurück, da wartete auf unsere zweite Mannschaft bereits die nächste Bewährungsprobe. Auf heimischem Boden, in der traditionsreichen Weyerstraße, empfingen wir die dritte Mannschaft der SG Solingen – jenes Vereins, dessen erste Garde regelmäßig in der Schachbundesliga für Furore sorgt.

Die Ausgangslage war klar: Zwei Niederlagen in Folge hatten uns in eine prekäre Lage gebracht. Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Eine weitere Schlappe konnten wir uns eigentlich nicht mehr leisten bzw. würde es ansonsten am letzten Spieltag in Bonn unnötig spannend machen.

Ein Glück aus unserer Sicht: Der Gegner, nominell wohl das breiteste und auf dem Papier stärkste Team der Liga (mit einigen Titelträgern), steckte ebenso tief in der Krise wie wir. Drei Niederlagen in Serie – darunter sogar eine kampflose – hatten Solingens einst gefürchteter Dritter schwer zugesetzt. Als Aufbaugegner kamen sie uns gerade recht.

Unsere Aufstellung: Nelson, Jonas, Bonni, Jörg, Luca, Jasper, Martin und Zeno. Mit Ausnahme von Boris – der anderweitig sportlich im Einsatz war – lief fast dieselbe Formation wie in Wattenscheid auf. Martin rückte für ihn in die Startacht.

Der Kampf entwickelte sich von Beginn an spannend. Solingen trat, wie bereits in den letzten Runden, in ungewohnt schwacher Besetzung an. Die Karten waren also neu gemischt – und sie lagen nicht schlecht für uns.

Zeno spielte an Brett 8 mit Weiß, konnte seinen angenehmen Vorteil gegen eine Aljechin-Verteidigung des Gegners allerdings nicht konservieren. Im Gegenteil, über ein baldiges Remisangebot konnte er nur froh sein.

Am zweiten Brett traf Jonas auf keinen Geringeren als Thomas Michalczak, eine wahre Legende der NRW-Schachszene: FIDE-Meister mit sieben IM-Normen, unermüdlicher Vielspieler und erfahrener Stratege. Doch Jonas blieb cool, hielt die Stellung sicher im Gleichgewicht – auch hier: frühes Remis.

Es folgten zwei weitere geteilte Punkte: Martin hatte in einer Najdorf-Stellung zunächst das dynamischere Spiel, doch die Partie verflachte zusehends und endete folgerichtig unentschieden. Bonni spielte, wie schon vor zwei Jahren – damals noch für unsere erste Mannschaft in der Oberliga – gegen Milon Gupta. Dieses Mal hatte er klare Gewinnchancen, nahm jedoch in bereits besserer Stellung ein cleveres Remisangebot seines Gegners an – eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als goldrichtig herausstellen sollte.

Denn an den verbleibenden Brettern begannen sich die Dinge zu unseren Gunsten zu entwickeln: Jörg bekam zunehmend Initiative, Jasper behauptete seinen in der Eröffung gewonnenen Mehrbauern zäh und präzise, und Luca hatte in einer Art Benoni-Struktur mit vertauschten Farben dauerhaft das angenehmere Spiel.

An Brett eins lehnte Nelson ein Remisangebot von Idris Asadzade kühl ab. Was folgte, war eine dramatische Zeitnotschlacht, bei der die meisten Kiebitze Weiß in Vorteil wähnten. Doch Nelson fand mit Schwarz kreative Ressourcen, verteidigte zäh und wickelte schließlich in ein Endspiel Dame gegen Turm plus zwei Springer ab – objektiv wohl remis, aber nicht mehr zu verlieren.

Plötzlich ging es Schlag auf Schlag: Jörg entschied seine Partie mit einem eleganten Überlastungsmotiv – wir gingen zum ersten Mal in diesem Mannschaftskampf in Führung! Diese Wendung blieb auch bei Jasper nicht unbemerkt, der daraufhin mit seinem Mehrbauern in eine Zugwiederholung einwilligte. Zwischenstand: 3,5 – 2,5.

Nur noch ein Punkt fehlte zum Sieg. Nelson sah inzwischen keine realistischen Gewinnchancen mehr – zu wenig Material, zu ausgeglichen die Stellung. Er gab das Dauerschach. Alle Augen richteten sich nun auf Luca, der in ein Damenendspiel mit einem frischen Mehrbauern übergeleitet hatte. Sein Gegner, von der Zeitnot zermürbt, stellte schließlich die Partie ein. Luca verwertete souverän – der krönende Abschluss zum 5:3-Endstand!

Damit sichern wir uns nicht nur die Mannschaftspunkte neun und zehn – wir haben am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt rechnerisch geschafft. Ein Meilenstein.

Natürlich: Nach dem furiosen Saisonstart mit drei Siegen hatten wir zwischendurch auf mehr gehofft. Aber in der Rückschau bleibt festzuhalten – dies ist ein historischer Erfolg für unsere Zweite.

Vor vier Jahren kämpften wir noch in der Regionalliga Mittelrhein. Dann folgte die Etablierung in der NRW-Klasse. Der Aufstieg in die NRW-Liga im vergangenen Jahr war ein Quantensprung – und nun haben wir uns in dieser starken Liga behauptet. Zum ersten Mal.

Und wer weiß: Selbst der Aufstieg ist noch theoretisch möglich, auch wenn das Szenario unwahrscheinlich ist. Eines ist jedenfalls sicher – in Bonn können wir am letzten Spieltag befreit aufspielen.

Das Abenteuer NRW-Liga lebt weiter.

Verratene Vorahnung: Der Tag, an dem alles schiefging

März, 2025 · By Luca Klemenz

Schon vor dem richtungsweisenden Mannschaftskampf in Wattenscheid lag eine seltsame Ahnung in der Luft. „Ich glaube, wir vergeigen es“ oder „Ich hab echt keinen Bock zu spielen. Frag mal Goldi.“ – so oder so ähnlich klangen die skeptischen Stimmen einiger Leistungsträger unserer bislang so formstarken zweiten Mannschaft. Der letzte Kampf war knapp verloren gegangen, doch die Liga blieb ein enges Feld: Platz zwei, nur einen Punkt hinter der Spitze – noch war alles möglich. Dennoch verstärkte sich das ungute Gefühl, als sich an der legendären Esso-Tankstelle, dem Ausgangspunkt so vieler epischer Auswärtsfahrten, zunächst nur vier der acht Spieler einfanden. Fünfzehn bange Minuten später waren wir schließlich doch vollzählig und machten uns auf den Weg ins Herz des Ruhrpotts.

Der Tabellenletzte aus Wattenscheid hatte eine unglückliche Saison hinter sich, mit vielen knappen Niederlagen. Doch an diesem Tag waren sie bis in die Haarspitzen motiviert und liefen mit einer besonders starken Aufstellung auf – vier FMs saßen uns gegenüber. Und am Brett? Da lief bei uns von Anfang an nichts zusammen. Die düstere Vorahnung begann, Realität zu werden. Bonni sicherte sich früh mit Weiß ein unspektakuläres Remis, Jasper tat es ihm gleich, ohne große Fortschritte zu erzielen. Zeno, gewohnt kämpferisch, riss beherzt eine Figur an sich – nur um mit Entsetzen festzustellen, dass der Gegner sie durch eine simple Taktik sofort zurückgewinnen und die Partie mit einem Mattangriff beenden konnte. Eine kapitale Fehleinschätzung, die ihn zur sofortigen Aufgabe zwang. Auch Luca geriet in einer modernen Schottisch-Variante unversehens auf Abwege: Der verlockende Bauer auf e5 entpuppte sich als tödliches Gift, und es ging bergab – rapide und unumkehrbar. Bei Boris sah es von Beginn an düster aus, sein Gegner spielte die Partie souverän zu Ende. Jörg, der nach eigener Aussage nicht in bester Spiellaune war, willigte in einer ausgeglichenen bis leicht schlechteren Stellung ins Remis ein.

Während sich vier unserer Spieler bereits unerwartet früh (Zitat Bonni: „wie in der U12“) auf den Heimweg machten und sich daher durch den Bundesliga-Stau kämpften mussten, lagen unsere Hoffnungen auf eine zumindest ehrenwerte Niederlage bei den beiden Spitzenbrettern. Und Jonas zeigte seine ganze Klasse: Mit den schwarzen Steinen demontierte er einen starken FM, spielte ihn zunächst am Damenflügel an die Wand, bevor sein Gegner eine ganze Figur einstellte. Ein Hauch der „Schwarzen Schwibbe“, die letzte Saison seine Gegner reihenweise zerstörte, wehte durch den Raum. Sollte dies Nelson am ersten Brett Rückenwind verleihen? Er knetete eine Stellung mit Läufer gegen Springer, suchte nach Gewinnchancen – und überzog schließlich. Statt des erhofften Punktes stand eine weitere Niederlage zu Buche. Endstand: 2,5 – 5,5.

Unsere dritte Saisonniederlage war besiegelt. Und dennoch, das Kuriosum: Wir stehen noch immer auf Platz drei – einen Punkt hinter der Tabellenspitze, aber ebenso nur zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Alles ist noch möglich in dieser verrückten Liga. Die nächste Herausforderung? Das nominelle Überteam aus Solingen, das seit Wochen schwächelt, bevor es am letzten Spieltag gegen VdSF Bonn geht – eine Mannschaft, die vor Kurzem noch als sicherer Absteiger galt und nun die formstärkste der Liga ist. Ein Drama, wie es nur der Schachsport schreiben kann.

Die glorreiche Siebte – Eine Mannschaft für die Geschichtsbücher!

März, 2025 · By Luca Klemenz

Mit einem beeindruckenden 6:0 am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Lasker 5 krönt die 7. Mannschaft des KKS ihre makellose Saison in der 1.Kreisklasse Ost – sieben Siege in sieben Spielen! Doch dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, kluger Strategie und herausragender Einzelleistungen. Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellung zeigt die Tiefe und Stärke des Kaders. Angeführt von erfahrenen Spielern, die mit strategischem Geschick und Nervenstärke überzeugen, hat jeder Einzelne maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Lassen wir die Helden dieser Saison hochleben!

Unaufhaltsame Dominanz am Brett

💥 Luke Razisberger (5,5 Punkte, 91,7%)
Eine Sensation! Es war seine erste Ligaspielzeit überhaupt – und doch spielt er mit der Abgeklärtheit eines Routiniers. Seine beeindruckende Bilanz macht ihn zu einer der größten Überraschungen der Saison.

🔥 Ben Ihle (5 Punkte, 83,3%)
Aktuell in Topform! Mit seinem Ehrgeiz und konstant starken Leistungen dürfte er bald in höheren Mannschaften auflaufen. Seine ruhige, aber effektive Spielweise macht ihn zu einem echten Ausnahmetalent.

Benedikt Schmitz (4 Punkte, 80%)
Auch für ihn ist es die erste Saison beim KKS – und er spielte stets am Spitzenbrett! Gegen die stärksten Gegner der Liga bewies er Nervenstärke und Spielintelligenz, ein wahrer Leistungsträger.

🎯 Michael Lucena Friederich (3 Punkte, 75%)
Er steht kurz vor seinem Durchbruch! Mit seinem präzisen Spiel und strategischem Denken setzt er seine Gegner immer wieder unter Druck. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zu den ganz Großen gehört.

💪 Viktor Zaika – Die Jugendlegende des KKS
Sein Name ist längst bekannt in den Reihen des Vereins. Er verkörpert die KKS-Nachwuchsschule wie kaum ein anderer und ist eine feste Größe im Team.

💥 Fynn Erkelenz – Der Mann für die entscheidenden Punkte
Er hat sich mit wichtigen Siegen in die Mannschaft gekämpft. Sein Fokus und Kampfgeist haben ihm einige Glanzmomente in dieser Saison beschert.

Ein Team mit Ambitionen

Jeder einzelne Punkt wurde hart erkämpft, jeder Sieg war ein Statement. Der Teamgeist und die konstante Dominanz lassen keinen Zweifel daran: Diese Mannschaft ist bereit für Größeres!

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