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NRW-Endrunde U14

Juni, 2023 · By Luca Klemenz

von Jona Kaets

Während des Fronleichnam-Wochenendes machen die meisten Leute nichts und sitzen nur zuhause, Videospiele spielen. Doch unsere U14 hatte andere Pläne: sie nutzten die 4 Tage, um auf dem Ahorn bekannte Jugend-Schachspieler abzuschlachten.

 

Am Donnerstag, den 8 Juni, traf sich unsere ambitiöse Schachmannschaft bei Boris. Er nahm uns mit und wir traten die Reise an auf den Ahorn. Wir waren 30 Minuten zu spät, weswegen das Mittagessen in 15 Minuten runtergeschaufelt werden musste. Nach dem typischen Jugendherbergs-Mittagsessen gab es die erste Runde des Turniers. Wir gingen ins Turnier als Underdogs, da wir auf dem Papier definitiv die schwächste Mannschaft waren. Jedoch lief die Runde überraschend gut und es endete insgesamt 2:2 Unentschieden gegen Brakel. Wir spielten am ersten Brett mit Marc Gerard, der leider wegen einer scharfen Variante in der Eröffnung gegen einen starken Felix Kommessin schnell einging. Das zweite Brett wurde von Jona Kaets bespielt, und er gewann gegen einen Spieler, der 40 Züge in 20 Minuten spielen konnte. Timon Lampe nutzte währenddessen das dritte Brett, um Gegnern die Seelen in spannenden Partien auszureißen. Dies bewies er in der ersten Runde, als er seinem Gegner keine Chancen ließ, und gewann mit Leichtigkeit. Am vierten Brett spielte Friedrich Maric, der jedoch sehr unglücklich durch einen Patzer verlor. Durch diese Partien konnten wir den Spruch widerlegen, dass Brakel ein Debakel wird. Am nächsten Tag würden wir gegen eine Mannschaft spielen, die wir normalerweise nicht hätten schlagen können (Erftstadt), da deren viertes Brett eine ähnliche DWZ wie unser stolzes erstes Brett hatte. Jedoch erfuhren wir, dass deren bester Spieler (Noah Cheng)
erst am Samstag kommen würde, und wir dank des 3-Punkte Systems nur 1 Partie von 3 möglichen gewinnen müssten, um das Teammatch für uns zu entscheiden. Mit diesem Wissen nutzten wir den Tag, um uns vorzubereiten. Nach viel Vorbereitung und Tischtennis-Pausen begann der zweite Tag. Wir gingen voller Mut in die zweite Runde und unsere harte Vorbereitung wurde belohnt. Jona und Anwar Tibi lieferten sich ein umstrittenes Match am zweiten Brett. Anwar spielte eine extrem scharfe Eröffnung, die dafür bekannt ist, spannende Matches zu liefern mit vielen Fehlern. Jona machte jedoch den letzten Fehler und verlor verdientermaßen. Friedrich verlor durch einen Patzer in der Eröffnung, doch wie letzte Runde rettete uns Timon und holte den Sieg für das Team gegen Jakob Cordier durch eine überragende Leistung in der Eröffnung, die für Vorteil im Mittelspiel gesorgt und Fehler vom Gegner provoziert hat. Der dritte Tag lief nicht sehr gut, wir verloren unglücklich gegen den Düsseldorfer SK 3,5 zu 0,5. Unser Brett 1 musste gegen den zweitstärksten Spieler des Turniers spielen und hielt die schwierige Stellung sehr lange. Marc brachte den 400 DWZ stärkeren Gegner in gewaltige Schwierigkeiten von Ungenauigkeiten zu Zeitnot. Schlussendlich verlor er leider durch die dominerende Spielart des Gegners. Jona musste gegen den DWZ-stärksten Spieler des Turniers spielen, und er spielte vernünftig. Der 1900er Gegner hatte extreme Schwierigkeiten, gegen seine Eröffnung anzukämpfen, jedoch spielte Jona zu passiv und verlor. Am dritten Brett holte Timon ein hart erkämpftes Remis gegen einen DWZ-stärkeren Gegner. Am vierten Brett spielte Nikolas Kruse, der Friedrich ersetzte, welcher bei der Firmung seines Bruders Anton war. Nikolas gewann einen Läufer gegen einen 500 DWZ stärkeren Gegner und hatte die Chance auf einen Quallengewinn, verpasste die Taktik jedoch. Frustiert von der verpassten Chance stellte er selbst Figuren ein, und die Partie endete als Niederlage für „Nikki“. Die zweite Runde an dem Tag war nicht viel besser, wir spielten gegen SV Erkenschwick. Als wir sahen, dass deren Brett 4 von 3 Großmeistern trainiert wird, bekamen wir alle viel Angst – außer Nikki, der gegen ihn spielen musste. Beide spielten gut, und unser 900 DWZler leitete die Partie gegen den 1539 DWZler in ein Remie-Endspiel ab, was er leider verlor. Marc lieferte sich einen langen und harten Kampf gegen das Brett 1, der lange Remie stand. Im Laufe des Spiels zeigte sich jedoch, warum er Brett 1 war und Marc verlor. Jona musste gegen den DWZ-drittstärksten spielen und hatte das erste mal in seiner Karriere kenne einzige Chance: Er wurde von Anfang an langsam zerstört und verlor extrem schnell. Timon, der bisher das beste Turnier seines Lebens spielte und ohne Niederlage war, enttäuschte auch dieses Mal nicht – er holte den halben Punkt. Das Match endete wie das vorige 3,5 zu 0,5 gegen uns. Bei der Teambesprechung wurde klar, dass sich was ändern musste. Bonni motivierte uns, von Porz einen halben Punkt abzuzwacken, was schwierig sein würde, da die viertgesetzte eine DWZ von 1700 hatte und den Namen Maria Burlutskaia trug. Wir bereiteten uns alle auf die Gegner vor und erfreuten uns beim Tischtennis. Die finale Runde begann. Porz musste gegen uns hoch gewinnen, um sicher qualifiziert zu sein, und wir mussten auch hoch gewinnen, um uns zu qualifizieren. Am Anfang des Turniers hatten wir gedacht, dass wir gnadenlos verlieren würden, aber jetzt spielten wir selber brillante Züge. Die Paarungen gegen Porz waren:
1. Moritz Blomer vs. Marc Gerard
2. Jona Kaets vs. Alex Marcziter
3. Maria Burlutskaia vs. Timon Lampe
4. Friedrich Maric vs. Franziska Göb

Timon war als erstes fertig. Er hat uns alleine durch dieses Turnier gebracht und das wollte er nochmal beweisen, als 2 Türme und eine Dame auf Marias offenen König starrten. Timon hatte so ein Selbstvertrauen, dass er leider ein Matt in 3 übersehen hat. Timon macht trotzdem +110 verdiente DWZ bei diesem Turnier und bewegt sich in den 1500 Bereich.
Danach war Jona fertig. Er bekam in der Eröffnung leichten Vorteil, konnte ihn jedoch nicht behalten und es endete in einem Remis durch Stellungswiederholung. Es war wichtig für ihn, den halben Punkt zu holen, da seine Turnierleistung nicht die beste war.
Friedrich spielte unter Zeitdruck auch ein Remis und setzte damit nochmal einen Punkt hinter die Aussage, dass er mit 1150 DWZ underrated ist.
Marc kämpfte am längsten, er spielte eine hervorragende Partie und blieb als letzter im Turniersaal. Die Eröffnung lief gut, wie sich in der Analyse herausstellte, jedoch war das Mittelspiel und das Endspiel brillant. Er beendete die Partie mit einem Damenopfer, nachdem Moritz Blomer aufgab.
Schade war, dass uns in der letzten Runde ein Punkt gefehlt hat für die Qualifikation für Deutschland. Wir waren trotzdem alle stolz auf unsere Leistung und ließen den Sonntag im Pool bei den Maric‘s ausklingen.

Endtabelle

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