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Ein episches Schachfest in Troisdorf: Jubiläumsopen 2024

Oktober, 2024 · By Luca Klemenz

Vom 3. bis zum 6. Oktober versammelten sich in der altehrwürdigen Stadthalle von Troisdorf mutige Krieger, Meister des königlichen Spiels, um in einem epischen Wettstreit Schachgeschichte zu schreiben. Im Herzen des Rheinlandes, nur einen Steinwurf von Köln entfernt und leicht mit der S-Bahn erreichbar, bebte die Schacharena förmlich unter dem Klirren der Figuren und dem Flüstern großer Taktiken. Das Jubiläumsopen in Troisdorf war mehr als nur ein Turnier – es war eine Schlacht, die sich über vier Tage erstreckte und die Nerven der Teilnehmenden bis aufs Äußerste forderte.

Vom KKS waren gleich 15 wackere Recken an den Start gegangen. Ein beeindruckendes Aufgebot, gerade angesichts der zeitgleich stattfindenden Konkurrenz durch das Horremer Schnellschachopen. Doch Troisdorf bot mehr als genug Reiz, um unsere Helden zu mobilisieren.

B-Open: Die jungen Löwen und der spektakuläre Lauf
Im B-Open stürmten die jungen Talente des KKS von Anfang an die Schlachtfelder. Jürgen und Ole Nielsen zeigten eindrucksvoll, dass in ihren Adern Schachblut fließt. Besonders Ole brachte die Menge zum Staunen, als er an einem einzigen Tag gleich zweimal das scheinbar Unmögliche schaffte: Er setzte zwei Gegner Patt – eine Rarität, die eigentlich einen Extrapunkt verdient hätte. Marc Gerard jedoch sollte der strahlende Stern dieses Turniers sein. Mit jedem Zug schien er die Kräfte des Universums zu kanalisieren. Nach sechs Runden hielt er unglaubliche 5,5 Punkte in Händen – ein wahres Meisterstück, gekrönt von einem brillanten Schwarzsieg gegen den Turnierfavoriten Laksan Nathan.

Marc stand an der Schwelle zum Triumph. In der letzten Runde mit Weiß, die Krone zum Greifen nah, lag der erste Platz in seiner Hand. Doch das Schicksal kann grausam sein: Eine vielversprechende Stellung entglitt ihm, und eine Niederlage kostete ihm den Thron. Dennoch erhob er sich wie ein gefallener König, stolz auf Platz 3, 300 Euro Preisgeld und eine beachtliche DWZ-Steigerung von rund 100 Punkten.

Auch Jürgen Nielsen und Julian Blauhut zogen nicht mit leeren Händen von dannen, sondern holten sich verdient ihre Ratingpreise und schrieben ihre Namen in die Annalen des Turniers.

A-Open: Im Angesicht der Schachgötter
Im A-Open erhob sich ein weiteres Mal ein Krieger aus den Reihen des KKS: Zsigmond Szajbely, der vor der letzten Runde in der Spitzengruppe mit 5 von 6 möglichen Punkten stand. Der Moment der Entscheidung rückte näher, als er sich Bogdan Bilovil gegenüberfand. Ein Remisangebot lehnte er tapfer ab, er strebte nach einem Hauptpreis. Doch das Schicksal war ihm diesmal nicht wohlgesonnen, und er musste den Sieg aus der Hand geben. Ein Ratingpreis tröstete ihn zwar, doch die Erinnerung an den epischen Kampf wird ewig weiterleben.

Auch Emil Meyer machte von sich reden: Er durchlebte ein packendes Turnier, in dem er den starken FIDE-Meistern Marcziter und Korchynskiy trotzen konnte und sich 1,5 Punkte sicherte. Eine einzige Niederlage trübte zwar sein Turnier, doch seine unermüdliche Kampfeslust blieb unbestritten. Sogar das Klingeln eines gegnerischen Handys in einer fast verlorenen Stellung brachte ihn nicht von seinem fairen Geist ab – er bot dennoch ein Remis an und erntete dafür den Respekt aller. Am Ende gab es auch für ihn einen wohlverdienten Ratingpreis.

Luca Klemenz stürmte ebenfalls ins Turnier mit drei aufeinanderfolgenden Siegen und erreichte solide das gesetzte Ziel von 2100 DWZ. Jasper Langner blieb ungeschlagen und glänzte mit taktisch raffiniertem Schach, bevor ihm das Glück bei der Verlosung der ChessBase-Gutscheine hold war – 50 Euro für Schachsoftware sind sicher kein schlechter Gewinn!

Nelson Strehse hingegen hatte Gegnerpech und konnte nicht ganz an frühere Erfolge anknüpfen, während Zeno Pfaar, stets voller Tatendrang, mit seinen 3,5 Punkten aus 7 gegen starke Gegner dennoch nicht vollkommen zufrieden war. Daniel Tupac lieferte mit seiner „unsterblichen Partie“ in der ersten Runde ein wahres Kunstwerk ab, als er mit mutigen Figurenopfern und einem finalen Mattangriff für Furore sorgte.

Der Triumph des KKS: Ein Verein erntet Ruhm
Doch nicht nur individuelle Helden standen im Rampenlicht. In einem finalen Moment des Ruhms und der Ehre sicherte sich der KKS den Vereinspreis für die fünf besten Spieler. Marc (5,5), Zsigmond (5), Ole (5), Emil (4,5) und Jürgen (4,5) vereinten ihre Kräfte und brachten 250 Euro Preisgeld auf das Vereinskonto – eine Belohnung, die bald gut investiert werden wird.

Ein Turnier für die Ewigkeit
Das Jubiläumsopen in Troisdorf war nicht nur ein Schachturnier – es war ein Fest des Geistes, ein Tanz der Taktiken und eine Bühne für Helden. Die Leitung des Turniers war tadellos, die Räumlichkeiten hervorragend, und die Leistungen unserer Spieler wurden zu unvergesslichen Kapiteln in der Chronik des KKS. Schachfreunde aus nah und fern werden sich noch lange an diese Tage erinnern, an denen die Schachbretter in Troisdorf glühten und große Geschichten geschrieben wurden.

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