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KKS-Nachwuchs misst sich bei der Offenen Deutschen Jugendmeisterschaft

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Die diesjährige Offene Deutsche Jugend-Einzelmeisterschaft (ODJEM) fand erneut im idyllisch gelegenen Sauerland statt – Schauplatz eines traditionsreichen Turniers, das nicht nur durch gutes Schach, sondern auch durch seine Rahmenbedingungen glänzt: ein 4-Sterne-Hotel, ein üppiges Frühstücksbuffet, großzügige Freizeitmöglichkeiten sowie professionelle Live-Kommentierung ließen kaum Wünsche offen.

Mit dabei: vier Spieler vom KKS, die sich in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen der nationalen Konkurrenz stellten.


Nelson Strehse (U18): Stark begonnen, stark verteidigt, stark gelitten

Nelson Strehse startete mit Ambitionen in der U18, nachdem er im Vorjahr in der U16 auf sich aufmerksam gemacht hatte. In mehreren Partien bewies er Spielstärke und Kampfgeist, u.a. mit einem spektakulären Endspiel gegen Luca Englert, in dem er nach vorheriger Gewinnstellung noch unterlag – jedoch nicht ohne Eindruck zu hinterlassen.

In der Schlussrunde folgte dann die dramatische Krönung: Mit einer extra vorbereiteten Eröffnung („Fußgängerampel“) erreichte er eine Gewinnstellung, stellte diese beinahe noch ein – und rettete sich letztlich ins Remis. Am Ende fehlte das Quäntchen Glück, um das Turnier ganz vorne zu beenden, doch das Potenzial ist nach wie vor unverkennbar.


Philipp Ye (A-Gruppe): Reife Premiere auf anspruchsvollem Niveau

Erstmals in der A-Gruppe dabei, zeigte Philipp Ye eine solide Vorstellung. Mit seinem ruhigen, positionellen Stil erreichte er mehrfach vielversprechende Stellungen – die er jedoch nicht immer in Zählbares ummünzen konnte.

Mit 4 Punkten aus 9 Runden (1 Sieg, 6 Remis, 2 Niederlagen) beendete er das Turnier im ELO-Plus-Bereich. Die Entscheidung, auch mal anspruchsvolle Systeme wie das Short-System auszupacken, spricht für seine Weiterentwicklung. Insgesamt eine durchaus gelungene A-Gruppe-Premiere.


Johannes Theisen (A-Gruppe): Lehrreiche Tage in schwerem Feld

Ebenfalls in der A-Gruppe und erstmals bei der ODJEM dabei: Johannes Theisen. Ihm gelang es trotz einzelner guter Partien nicht, an seine Form aus der Vorbereitung anzuknüpfen. Mit 2,5 Punkten aus 9 Partien fiel die Bilanz eher ernüchternd aus – auch weil einige Fehler in entscheidenden Momenten die Punktchancen zunichte machten.

Doch gerade in einem starken Teilnehmerfeld wie diesem gilt: Erfahrung sammeln ist Teil des Prozesses, und Johannes zeigte trotz schwieriger Turnierlage konstanten Kampfgeist.


Ben Ihle (B-Gruppe): Mutige Vorbereitung, taktische Baustellen

Ben Ihle feierte sein ODJEM-Debüt in der B-Gruppe und sammelte 4 Punkte aus 9 Partien. Besonders auffällig war sein mutiger Umgang mit Theoriewahl – unter anderem griff er mehrmals zum Buhmann-System. Während er in der Eröffnung oft gut aus der Stellung kam, machten ihm taktische Unsauberkeiten immer wieder das Leben schwer.

Mit mehreren spannenden Partien und reichlich Erkenntnissen im Gepäck dürfte das Turnier für ihn ein wichtiger Meilenstein gewesen sein.


Coaching, Kommentar & Kulisse: Oliver Stork mit Mehrfachrolle

Abseits des Bretts war auch Oliver Stork als Teil der erweiterten KKS-Präsenz mit dabei. Offiziell für Hessen am Start (unter anderem als Coach seines Bruders in der U18), unterstützte er auch Nelson regelmäßig. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz als Kommentator auf YouTube und Twitch, wo er mit Fachkenntnis und Witz die Partien begleitete – ein echter Mehrwert für Zuschauer und Schachfreunde daheim.


Fazit

Die ODJEM im Sauerland bleibt ein Highlight des Schachjahres – mit gutem Schach, komfortabler Umgebung und spannenden Partien. Die KKS-Delegation zeigte Licht und Schatten, aber vor allem: viel Engagement, Kampfgeist und Entwicklungspotenzial.

Und wie so oft gilt: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier – der nächste Brettkampf kommt bestimmt.

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