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3. Mannschaft verschafft sich weiter Luft

Februar, 2024 · By Luca Klemenz

von Peter Graf

Am heutigen Großkampftag – 1. Mannschaft in der alten Feuerwache gegen Siegburg, 2. Mannschaft beim Liga-Favoriten in Dormagen und uns – trafen wir in unserem Vereinslokal auf das sehr kompakte Team der Bergischen Schachfreunde. Die Gäste nahmen mit großem Abstand auf den Rest der Liga den 2. Platz in der Tabelle ein, hinter dem mit Titelträgern gespickten Team aus Aachen. Nachdem wir uns zuletzt im Lokalderby bei Satranc gut erholt von den vorangegangenen Rückschlägen gezeigt hatten, wollten wir heute nachlegen. Unsere Aufstellung konnte sich sehen lassen.

Als wir uns gerade gemütlich niedergelassen und die ersten paar Züge hinter uns gebracht hatten, war es an Brett 1 schon vorbei. Luca hatte mit Schwarz ein gemäß Zeugenaussagen als Remisvariante im Spanier bekanntes Abspiel gewählt, nach gefühlt 15 Minuten stand es 0,5:0,5 – noch bevor wir komplett waren. Bertrand war noch unterwegs und sollte es auch nicht mehr rechtzeitig schaffen. Etwa 10 Minuten nach Ablauf der Karenzzeit traf er ein, 0,5:1,5 gegen uns und dazu noch die Hypothek des Punktabzugs für kampflose Partien.

Der Kampf verlief in der Folge sehr zäh, entscheidender Vorteil für uns entwickelte sich an keinem Brett, wobei wir immerhin zwei Partien mehr gewinnen mussten, um den Kampf nicht zu verlieren. Bei mir war davon zunächst nicht viel zu merken, ich ging die Sache etwas leichtfertig an, wurde aber nicht taktisch bestraft. In der Folge bekam ich etwas Initiative, zumindest optisch, aber das war nach einem erneuten Übersehen schnell vorbei. Ich konnte mich in ein Turmendspiel mit 5 gegen 5 Bauern retten, das vielleicht etwas günstiger für mich war. Mein Gegner bot stellungsgerecht Remis an, was ich mit Blick auf den Stand des Wettkampfs ablehnen musste. Jürgen am Nachbarbrett musste sich zu einer ähnlichen Entscheidung quälen, ebenfalls Remis abgelehnt. Bei Götz und Udo war die Sache zu ausgeglichen, friedliche Punkteteilung war die logische Folge. Dafür schlug an Brett 8 Philipps Angriff durch. Wie sich das Ganze entwickelte, habe ich nicht gesehen, aber die Schlussstellung sah sehr imposant aus, Ausgleich zum 2,5:2,5, wobei uns noch immer der Punktabzug im Nacken saß. Es stand  immer noch 9:10 gegen uns.

Emil, Jürgen und ich mussten es nun richten. Ungleichgewichte hatten wir auf den Brettern, aber von echtem Vorteil keine Spur. Doch plötzlich war an Brett 3 Schluss. Emil hatte irgendwie seinen Gegner überspielt und uns tatsächlich in Führung gebracht. Leider hatte sich hingegen bei Jürgen das Blatt zu unseren Ungunsten gewendet. Nun war es der Gegner, der Remis ablehnte und dafür nicht nur den Spielstand anführen konnte, sondern einen dem Läufer überlegenen Springer besaß. Mein Turmendspiel war indessen für Zuschauer wohl haarsträubend. Am Brett waren mein Gegner und ich uns offenbar einig, dass sich die Sache eindeutig zu meinen Gunsten entwickelte. Das war ein Trugschluss, wie man uns hinterher zeigte. Nachdem mein Gegner die von uns beiden nicht bemerkte Chance verstreichen ließ, konnte ich meinen vermeintlichen Vorteil in einen echten umwandeln. Wir lagen plötzlich uneinholbar vorne. Vielleicht ein schwacher Trost für Jürgen, der nach gekonnter Endspielführung seines Gegners aufgeben musste – am Ende holten wir ein 16:15 heraus.

In 3 Wochen geht es nun gegen einen weiteren Stadtrivalen. Bei SG Kalker/Deutzer werden wir versuchen, unseren Lauf fortzusetzen.

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