Herbstturnier 2022 – Nachbericht
Oktober, 2022 · By Luca Klemenz
Das Highlight im KKS-Turnierkalender stand an: das große Herbstturnier vom 7. bis 9. Oktober 2022 lockte insgesamt 38 Schachfreunde, davon 24 KKSler und weitere Spieler etwa aus dem Raum Köln-Bonn, Düsseldorf oder Solingen, in unser Vereinsheim. Es wurde ein breites und interessantes Teilnehmerfeld aufgeboten: Unter den ambitionierten Spielern fanden sich erfreulicherweise viele Jugendspieler, von denen einige noch für Überraschungen sorgen sollten…
Turnierfavorit war ganz klar der unter ungarischer Flagge spielnde, in Bonn lebende Berliner FM Zsigmond Szajbely, im erweiterten Kreis waren außerdem der Fritzdorfer Robert Begri, Herbstturnier-Stammgast Arnd Rosskothen aus Bonn-Beuel, sowie das Trio aus unserer 2.Mannschaft: Jonas Schwibbert (Gewinner Herbstturnier 2018) sowie die letztjährigen Erstplatzierten Jasper Langner und Luca Klemenz.
In Runde 1 gaben sich die Favoriten mehr oder weniger keine Blöße: Einzig Jürgen Nielsen konnte mit einem starken, hart erkämpften Schwarzsieg gegen Yannick Renz für eine erste Überraschung sorgen. In Runde 2 sorgten dann erstmals die Jugendspieler für Furore. Zeno Pfaar stand in einem scharfen Sizilianer gegen Begri auf Gewinn, konnte seinen Vorteil aber leider nicht verwerten, 0:1. Für die erste kleine Sensation sorgte dann unser Jugendtalent Nelson Strehse in einer packenden Partie gegen Klemenz. Nachdem dieser in unklarer Stellung mehrmals dem Remis auswich, landete Strehse wie aus dem nichts einen Mattangriff! Ein spanndes direktes Duell zweier starker Jugendspieler gab es auch zu bewundern, Peter Mukovskiy (Düsseldorf) behielt hier gegen Moritz Blomer (Porz) die Oberhand.
Die ersten Vorentscheidungen, was den Turniersieg angeht, gab es dann in der dritten Runde: Sowohl das immergrüne Duell Langner-Schwibbert, als auch das „Duell der Arnd’s“ Goldenstein gegen Rosskothen und das KKS-Jugendduell Pfaar-Strehse fanden keinen Sieger. Somit konnten sich 2 Spieler absetzen: Szajbely und Begri konnten beide überzeugende Weißsiege gegen starke Konkurrenz landen und führten somit beide mit 3/3 die Turniertabelle an.
Natürlich kam es in Runde 4 dann zum Duell Szajbely-Begri. Die Zuschauer erwarteten einen packenden Kampf, aber früh konnte der mit Weiß Spielende FM mithilfe eines taktischen Tricks einen Bauern gewinnen und gewann komfortabel. Dahinter gewann Langner eine wichtige Partie gegen den bis dahin stark spielenden Strehse; Klemenz durfte nach einem schweren Zeitnotpatzer seines Gegners Rosskothen matt setzen. Auch die jungen Blomer, Mukovskiy und Joel Schläbitz hielten mit Siegen zumindest Kontakt zu den Spitzenplätzen. Für eine weitere Überraschung sorgte erneut Nielsen, der überlegen und mit feiner Technik ein Läuferendspiel gewinnen konnte.
Somit war vor der letzten Runde alles offen: Dem allein führenden Szajbely reichte dank guter Feinwertung bereits ein Remis zum Turniersieg. Er remisierte dann auch recht früh gegen Langner, der ein sehr starkes Turnier spielte und sich den dritten Platz sichern konnte. Die weiteren Partien waren spannend und wurden bis zum letzten Blutstropfen ausgekämpft. Nielsen ging nach einem sensationellen Turnier etwas die Luft aus und konnte Begri nichts entgegensetzen, dieser sicherte sich damit Platz 2. Aber auch Nielsen konnte zufrieden sein, sicherte er sich immerhin den Ratingpreis U1400. Gute Platzierungen erreichten auch Klemenz (nach überzeugendem Schlussspurt, Platz 5), Pfaar (Platz 7, Ratingpreis 1400-1800), Blomer (abgeklärtes Weißremis gegen Schwibbert, Platz 8 2.Jugendpreis) und Mukovskiy (Sieg gegen Goldenstein zum Schluss, Platz 4, 1.Jugendpreis) sowie Strehse nach einer überzeugenden Punkteteilung gegen Rosskothen (Platz 10).
Insgesamt war es ein gelungenes Turnier. Es wurde gutes, kämpferisches Schach gespielt und es wurden einige Erfolgsgeschichten geschrieben. Ein Dank gilt natürlich an den Turnierleiter Jasper Langner (kann nicht nur Schach spielen) sowie Reinhard Bonnmann (Schiedsrichter, Bewirtung). Hoffen wir, dass man sich beim Herbstturnier 2023 wiedersieht!