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Bayer Sommeropen 2025 – Ein Sommermärchen in Leverkusen

August, 2025 · By Luca Klemenz

Vom 15. bis 17. August 2025 verwandelte sich die Wiesdorfer Bürgerhalle in Leverkusen in einen Ort voller Konzentration, Spannung und Dramatik. Bei bestem Sommerwetter fanden sich zahlreiche Schachfreunde ein, um in fünf Runden klassischem Schach ihr Können zu messen. Die Bedingungen waren ideal: helle Räume, ruhige Atmosphäre und ein Organisationsteam, das für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Mit gleich neun Spielerinnen und Spielern stellte der KKS ein starkes Aufgebot, das sowohl sportlich als auch menschlich einen bleibenden Eindruck hinterließ.


Jonas Schwibbert – Der Mann für die großen Momente

Besonders im Rampenlicht stand an diesem Wochenende Jonas Schwibbert. Er wirkte von Anfang an souverän, gewann an Ausstrahlung durch eine Mischung aus Ruhe und Entschlossenheit und holte am Ende beeindruckende vier Punkte aus fünf Partien. In der zweiten Runde sah er sich gegen das saarländische Talent Ming Sheng schon am Rande einer Niederlage, doch mit Zähigkeit und einer Prise Glück hielt er das Remis. Später hatte er erneut Fortuna auf seiner Seite: gegen Merlin Mänken stand er bereits in einer schwierigen Stellung, ehe dieser in einem unachtsamen Moment einen Turm einstellte und Jonas so den ganzen Punkt verbuchen konnte. Die Entscheidung fiel schließlich in der Schlussrunde, als Jonas gegen Idris Asadzade ein schwieriges Damenendspiel verteidigte, bis sich das Unentschieden nicht mehr vermeiden ließ. Mit diesem halben Punkt war der dritte Platz im Gesamtturnier gesichert – ein weiterer großer Erfolg nach seinem Triumph beim Ford-Open. Und fast nebenbei tastet er sich nun an die 2200-DWZ-Marke heran. Dass er dabei im Turniersaal mit sportlichem Outfit und einem leichten Augenzwinkern seine Football-Leidenschaft erkennen ließ, passte zum Bild: ein Spieler, der sowohl im Leben als auch am Brett seine eigenen Akzente setzt.


Philipp Ye – Preisgekrönte Präzision

Auch Philipp Ye zeigte in Leverkusen, dass er sich auf einem stabilen Aufwärtspfad befindet. Mit 3,5 Punkten aus fünf Partien spielte er sich in die vorderen Ränge und belegte am Ende Platz 19. Besonders überzeugend war sein klarer Sieg im vereinsinternen Duell gegen Dominik Göbel. Hinzu kamen zwei hart erkämpfte Remisen gegen starke Gegner wie CM Matthias Kiese und Maximilian Menzel, wobei er in letzterer Partie zeitweise sogar auf Gewinn stand. Am Ende durfte er sich über einen Ratingpreis freuen – die verdiente Belohnung für eine souveräne Vorstellung.


Fynn Erkelenz – der Unerschrockene

Kaum ein Spieler versteht es so sehr, gegen die Großen für Überraschungen zu sorgen, wie Fynn Erkelenz. Auch diesmal bekam er es ausschließlich mit nominell stärkeren Gegnern zu tun. Lediglich gegen den erfahrenen Arnold Riemland musste er sich geschlagen geben, ansonsten hielt er mit mutigem Spiel drei Partien remis – darunter das Duell mit dem Porzer Talent Moritz Blomer. Eine kampflose Partie brachte ihm zusätzlich einen Punkt. Insgesamt stand am Ende ein DWZ-Plus von 56 zu Buche, das seine Entwicklung eindrucksvoll unterstreicht.


Vadim und Levi Filippov – eine Familiengeschichte

Ein besonderes Kapitel schrieb das Vater-Sohn-Gespann Vadim und Levi Filippov. Vadim spielte ein starkes Turnier, erkämpfte sich 2,5 Punkte und durfte in der vierten Runde sogar an Brett drei antreten. Seine offizielle Einstiegs-DWZ von über 1700 markiert einen gelungenen Start. Noch spektakulärer verlief das Wochenende für Levi, der mit zwei Siegen und insgesamt 2,5 Punkten ein Ausrufezeichen setzte. Sein DWZ-Plus von 184 war einer der größten Sprünge des Turniers und zeigte eindrucksvoll, welch großes Potenzial in ihm steckt.


Weitere KKS-Teilnehmer

Auch die übrigen Spieler des KKS trugen ihren Teil zum Auftritt in Leverkusen bei. Lucas Bracher überzeugte mit einer starken Leistung (u.a. Sieg gegen Axel Freiknecht), die ihm ein DWZ-Plus von 36 einbrachte. Dominik Göbel haderte dagegen mit den Auslosungen und konnte sein Potenzial nicht ganz ausschöpfen. Für Michelle Urra, Gudrun Jakob und Edgar Gail lief es ebenfalls nicht wie erhofft, doch allein ihre Teilnahme trug zur geschlossenen Mannschaftspräsenz bei und zeigte, dass es im Verein um mehr geht als nur um Punkte und Wertungszahlen.


Fazit – Schach in seiner schönsten Form

Das Bayer Sommeropen 2025 wird den KKS in bester Erinnerung bleiben. Jonas Schwibberts Podiumsplatz, Philipps Preisgewinn, Fynns unerschrockene Auftritte und Levis DWZ-Sprung sind Geschichten, die man noch lange erzählen wird. Die Wiesdorfer Bürgerhalle bot an diesem Wochenende nicht nur hervorragende Bedingungen, sondern wurde zur Bühne für packende Partien, stille Helden und große Momente. Es war Schach in seiner schönsten Form – intensiv, spannend und voller Emotionen.

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