KI-Tipps halfen nichts – KKS 2 verliert 1:7 gegen DSK 2
Juni, 2025 · By Jasper Langner
Nun war es also so weit. Das große Saisonfinale der 2. Mannschaft. Alles lief auf dieses eine Match hinaus: das entscheidende Aufstiegsspiel gegen die starke Zweitvertretung des Düsseldorfer SK. Der Sieger sollte sich einen Platz in der Oberliga sichern. Nach einer starken Saison war unser Team hochmotiviert – die Vorfreude mischte sich mit spürbarer Anspannung. Der Gegner? Gespickt mit Titelträgern, gesalzen mit Erfahrung – und im Vorfeld sogar mit der (leider unerfüllten) Hoffnung auf einen Auftritt von Schachlegende Jan Timman.
Wir traten an mit Jonas, Bonni, Jörg, Boris, Luca, Jasper, Zeno und Goldi – bereit, alles zu geben. Die Düsseldorfer hingegen kamen mit mehreren Großmeistern. Die Favoritenrolle war klar verteilt – aber das ist ja nichts, was uns je abgehalten hätte.
Brett 1: Jonas – GM Orlov
Da unser etatmäßiges Brett 1, Nelson, frisch von der ODJEM aus Willingen kam und sich zurecht eine verdiente Pause gönnte, übernahm Jonas die undankbare Aufgabe, gegen GM Orlov ran zu müssen. Schon aus der Eröffnung heraus geriet er unter Druck. Orlov spielte souverän, ließ nichts anbrennen und verwertete den Vorteil mit Routine. 0:1
Brett 2: Bonni – GM Levin
Bonni hatte Weiß gegen GM Levin und kam solide aus der Eröffnung – es entwickelte sich eine spannende Partie auf Augenhöhe. Lange Zeit sah alles nach einem gerechten Remis aus. Doch in knapper Zeit packte ihn plötzlich der Ehrgeiz: „Es war glatt remis. Ich hab bei knapper Zeit nen Springer eingestellt, weil ich wahnwitziger Weise auf einmal dachte, dass ich vielleicht mehr habe,“ kommentierte Bonni hinterher selbstkritisch. Diese kleine Überambition nutzte der Großmeister eiskalt aus – 0:2.
Brett 3: Jörg – IM de Gleria
Gegen den formstarken IM de Gleria, der in der NRW-Liga eine beeindruckende Saison gespielt hatte, sah sich Jörg schnell mit einem gefährlichen Angriff konfrontiert. Ein mutiges Figurenopfer brachte dem Düsseldorfer eine nachhaltige Initiative – und schließlich den vollen Punkt. 0:3
Brett 4: Boris – FM Klaska
Boris spielte mit Weiß gegen Jugendtalent FM Klaska, ebenfalls ein Teilnehmer der ODJEM. Während Nelson sich regenerierte, zeigte Klaska echten Sportsgeist – und einen klaren, strukturierten Stil. In typischer Manier konterte er Boris‘ Aufbau mit Schwarz und baute den Vorsprung der Gäste weiter aus. 0:4
Brett 5: Luca – von Bünau
Luca schnappte sich früh einen Bauern, doch von Bünau ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Mit präzisen Zügen baute er genügend Initiative auf, um den Bauern zurückzuholen. Danach wurde schnell in ein remisliches Endspiel abgewickelt – der (halbe) Ehrenpunkt für uns war geschafft. 0,5:4,5
Brett 6: Jasper – Hönig
Jasper war vor der Partie hochmotiviert. Sogar die KI hatte er konsultiert, wie man gute Stellungen nicht in ein Remis entgleiten lässt. Dieses Gewinnermindset hat er dann leider abgelegt, sobald er sich ans Brett gesetzt hat: Gegen Hönig, dessen Eröffnung durchaus zweifelhaft war, konnte Jasper nie mehr als minimalen Vorteil verbuchen – und letztlich ein Remis mitnehmen. 1:5
Brett 7: Zeno – Müller
Zeno brachte wie gewohnt seine typischen Motive aufs Brett. Die Stellung war lange offen und unklar – es roch nach Kampf. Doch ein paar taktische Fehler in unklarer Stellung beendeten seine Hoffnungen jäh. 1:6
Brett 8: Goldi – Li
Goldi traf auf das nächste vielversprechende Düsseldorfer Talent: Hewei Li. Dieser knüpfte nahtlos an seine starke Form vom letzten Krefelder Turnier an. Für Goldi, der derzeit etwas mit seiner Form kämpft, war an diesem Tag nicht viel zu holen. 1:7
Endstand: 1:7
Ein Ergebnis, das uns an das „Brasilien-Ergebnis“ bei der Fußball-WM 2014 erinnert – und das bei aller Bitterkeit fast schon wieder ikonisch wirkt. Natürlich hatten wir auf mehr gehofft. Aber gegen dieses Starensemble war das Resultat nicht völlig überraschend. Die Düsseldorfer waren an diesem Tag schlicht eine Nummer zu groß.
Doch kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir haben eine starke Saison gespielt, als Team zusammengestanden, und werden in der kommenden NRW-Liga-Saison wieder voll angreifen. Denn eins ist sicher: Wir kommen wieder – motiviert, gereift und hungrig auf mehr.
KKS 2 – gemeinsam stark.