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Die KKSler im Regen von Krefeld

Juni, 2025 · By Jasper Langner

Während draußen der Regen beständig auf das Dach der Turnierhalle prasselte, wurde drinnen gekämpft: still, konzentriert, verbissen – auf 64 Feldern, sieben Runden lang. Das Krefelder Pfingstopen war einmal mehr ein Treffpunkt für Schachbegeisterte aus Nah und Fern. Mitten im Geschehen: vier Spieler des KKS, die sich in einem stark besetzten Feld behaupteten. Ihre Wege waren unterschiedlich – aber jeder einzelne von ihnen zeigte Kampfgeist, Ausdauer und bemerkenswerte Momente.


Jasper Langner – Verlässlich stark

Mit fünf Punkten aus sieben Partien spielte Jasper Langner ein starkes Turnier – nicht spektakulär, aber grundsolide auf hohem Niveau. Als einer der nominell stärksten Spieler im Feld ging er mit hohen Erwartungen an den Start – und hielt dem Druck stand.

Nach einem souveränen Auftaktsieg gegen Enna Held und einem soliden Remis gegen Homfeldt setzte Jasper in Runde 3 ein Ausrufezeichen mit einem überzeugenden Sieg gegen Constantin Schmitz. Auch die ärgerliche Niederlage gegen Timon Klein, einen ebenfalls starken Spieler, brachte ihn nicht aus dem Tritt. In den letzten drei Runden punktete er weiter stabil – unter anderem mit einem schönen Eröffnungssieg gegen Muranyi. Das Endresultat: Platz 19, gleichbedeutend mit seiner Setzlistenposition. Eine saubere Vorstellung.


Dr. Rustam Abasov – Klug gespielt, stark verbessert

Dr. Rustam Abasov zeigte eines der konstantesten Turniere der KKS-Spieler – und ließ sich auch von frühen Rückschlägen nicht beirren. Nach einer klaren Auftaktniederlage gegen den topgesetzten Restorff zeigte er, was ihn auszeichnet: Geduld, Übersicht und der Wille, sich durchzubeißen.

Mit Siegen gegen Caspers, Heilmann und Metin sowie einem starken Remis in der Schlussrunde gegen Pienski spielte sich Rustam auf 4 Punkte und verbesserte seine Elo um stolze 33 Zähler. Seine Performance lag bei über 1900 – ein klares Zeichen, dass noch mehr in ihm steckt. Ein durchdachtes, reifes Turnier.


Jakub Praszczalek – Ein starker Auftritt mit ungenutzter Chance

Jakub Praszczalek überraschte viele – nur nicht sich selbst. Denn was auf dem Papier als Außenseiterturnier begann, wurde zu einer sehr respektablen Vorstellung.

Gleich in Runde 1 traf er auf Hewei Li, einen Spieler mit deutlich höherer Wertung. Und Jakub? Stand besser. Mit präzisem Spiel brachte er seinen Gegner an den Rand des Remis – vielleicht mehr. Dass es am Ende nicht reichte, war ärgerlich, aber auch ein Fingerzeig. Nach einer weiteren unglücklichen Partie in Runde 2 ließ er sich nicht hängen und gewann viermal hintereinander – gegen Caspers, Vormann (kampflos), Rousselet und Elsenpeter. Auch wenn es in der letzten Runde gegen den stark aufspielenden Scheffner nicht mehr zu einem weiteren Punkt reichte, war der Turnierverlauf klar positiv. Jakub spielte ein mutiges, aktives Turnier – und verbesserte sich spürbar.


Fynn Erkelenz – Lehrreiche Duelle, klare Fortschritte

Fynn Erkelenz hatte ein anspruchsvolles Programm – gleich mehrere Gegner mit deutlich höherer Elo warteten auf ihn. Doch er blieb kämpferisch, suchte seine Chancen und holte sich verdient drei Punkte.

Gegen Kulida und Vasylieva konnte er gewinnen, dazu kamen zwei Remis – allesamt gegen etwa gleich starke oder leicht stärkere Gegner. Gegen Burkhardt und Liesendahl war wenig zu holen, aber Fynn ließ sich nie entmutigen. Er spielte präzise, wenn es darauf ankam, und zeigte gerade in der zweiten Turnierhälfte, dass er taktisch wach und strategisch flexibel agieren kann. Ein Turnier, das nicht durch Glanz, sondern durch Substanz überzeugte.


Fazit – Kein Glanzlicht, aber ein fester Stand im Sturm

Das Pfingstwochenende in Krefeld war kühl, nass und grau – doch die Spieler des KKS zeigten sich wetterfest. Kein Podium, kein Pokal – aber solide Leistungen, kleine persönliche Triumphe und wichtige Erfahrungen. Jasper Langner als konstante Größe, Dr. Abasov mit beeindruckender Form, Praszczalek mit mutigem Spiel und Erkelenz mit lehrreichen Partien – vier Auftritte, die zeigen: Der Klub lebt. Und wächst. Stück für Stück, Partie für Partie.

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