Viererpokal: KKS erreicht die Endrunde
Mai, 2025 · By Luca Klemenz
Am vergangenen Wochenende stand für den KKS wieder einmal der Viererpokal auf dem Programm – es ging darum, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Wir spielten in einer Vierergruppe mit Troisdorf, Kreuztal und Rheydt. Die beiden Gewinner der Samstagspartien sollten am Sonntag im Finale gegeneinander antreten, um zu bestimmen, wer aus dieser Gruppe weiterkommt.
Ausrichter war der SK Troisdorf – an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für die Organisation! Gespielt wurde in einer Gesamtschule nahe dem Troisdorfer Bahnhof (10 min Fußweg), also sehr gut erreichbar von Köln aus.
Samstag: KKS vs. Kreuztal – Toilettenlabyrinth und Turmeinsteller
Am Samstag traten wir mit Luca, Jasper, Goldi und Ben Ihle an. Die Spannung stieg, als die Auslosung anstand. Gegen Troisdorf durften wir nicht spielen (selber Verband wie wir), und letztendlich wurden wir gegen Kreuztal gelost.
Nominell waren wir in diesem Duell eher Außenseiter. Luca, unser einziger klarer Favorit, spielte an Brett 1 mit Schwarz eine souveräne Partie. Trotz kleinerer Ungenauigkeiten bei der Verwertung ließ er nichts anbrennen – ein glatter Sieg.
Jasper bekam es an Brett 2 mit einem IM zu tun – allerdings „nur“ Viktor Gudok, mit einer Wertungszahl um 2000. Nach der Eröffnung hatte Jasper eine vielversprechende Stellung. Die größte Herausforderung des Tages schien für ihn nicht auf dem Brett zu liegen, sondern im Auffinden der Toilette (zugegeben, der Weg dorthin hatte es in sich: Aus dem Raum, links in den Flur, wieder links, vorbei an einigen Schulplakaten, dann erneut links, einige Treppen hinunter, unten eine Tür mit zwei kleinen Figürchen finden, öffnen – und dann verstehen, dass man bei den Toilettentüren den Knauf drehen muss, weil sie nicht abgeschlossen sind). Trotz dieser Widrigkeiten baute Jasper im Endspiel Druck auf mit einem Mehrbauern, verpasste jedoch ein paar präzisere Züge. Es entstand ein Dame-Läufer-Endspiel mit einigen Bauern auf beiden Seiten.
Ben verlor leider an Brett 4 den Faden und musste sich geschlagen geben. Goldi spielte wie so oft eine Partie der besonderen Art: Zunächst stand er deutlich schlechter mit einem Minusbauern, holte sich diesen durch energisches Spiel zurück, opferte dann die Dame für Turm und Läufer – Resultat: ausgeglichene Stellung. Anschließend stellte er seinen Turm mit einem groben Einsteller ein (…a5 bxa6?? und es geht …Da4xe8). Doch der Gegner übersah die Chance und spielte stattdessen …Dxa6 – was Goldi sofort mit Ta8 zum Damengewinn nutzte. So kam er zu einem äußerst glücklichen Sieg.
Jasper führte seine Partie ins Remis. Allerdings hätte dank der Berliner Wertung sogar eine Niederlage von Jasper fürs Weiterkommen gereicht.
Sonntag: Finale gegen Rheydt – Wenn Goldi zündet und Jasper liefert
Am Sonntag ging es dann erneut mit der S-Bahn nach Troisdorf – dieses Mal ins Finale gegen Rheydt, die am Vortag Troisdorf besiegt hatten.
Diesmal wurde es noch knapper. Rheydt war stark aufgestellt, unter anderem mit einem fast-2200er an Brett 1. Anstelle von Ben Ihle, der in der U20 aktiv war, spielte heute Bonni, sodass die Aufstellung lautete: Bonni, Luca, Jasper, Goldi.
Bonni bekam leider gleich doppelt die Grenzen aufgezeigt – zuerst vom Weg zur Toilette, dann vom Gegner. In der Eröffnung übersah er einen schwarzen Zwischenzug, was zu schnellem Materialverlust führte. Letztendlich fand er sich in einem trostlosen Turmendspiel wieder. Er kämpfte weiter und kam noch zu einigen Remischancen, es reichte aber nicht ganz.
Luca traf auf einen alten Bekannten: Michael Lambertz, einst Teamkollege in Esch und im Kölner Raum auch als ehemaliger Spieler sowie Kassenwart der Ford SF Köln bekannt. Lambertz wählte sein Lieblingssystem, das Schottische Gambit. Luca war vorbereitet, stand gut, tauschte aber zu früh die Türme und vergab eine aussichtsreiche Stellung – Remis.
Goldi übertraf sich mal wieder selbst: Seine Partie war noch wilder als die vom Vortag. Figuren flogen über das Brett, taktische Wendungen am laufenden Band – am Ende fand Goldi den Weg zum Matt gegen den luftigen schwarzen König.
Jasper spielte an Brett 3 mit Schwarz – wie Luca ebenfalls gegen das Schottische Gambit. Diesmal konnte er den Mehrbauern halten. Wie schon am Vortag erlaubte er sich zwar ein paar Ungenauigkeiten, und es wurde nochmal knapp. Ein Remis hätte nicht gereicht, denn laut Berliner Wertung hätte in dem Fall Rheydt gewonnen: Bonnis Niederlage wog schwerer als Goldis Sieg. Jasper hielt den Mehrbauern jedoch über die ganze Partie hinweg und gewann schließlich das Turm-Springer-Endspiel – garniert mit ein paar schönen Motiven.
Wir freuen uns auf die nächste Runde – mal sehen, wer uns dann erwartet!